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Scouting and Sharia (Teil 1)

Juni 12, 2011

DPSG strebt Erweiterung des RdP/RDP um einen muslimischen Pfadfinderverband an

Bei Pfadfinder-Treffpunkt wirbt Yvonne Baumann (scoutissima) im Juni 2011 mit elf Wortmeldungen dafür, die allgemeinen Menschenrechte und das deutsche Grundgesetz nicht zu überwinden, auch nicht im Namen von Tradition oder Religion.

1. Muslimisches Pfadfinden und DPSG

Beitrag vom 11.06.2011 – 17:35

Und die Scharia? Anders als beim Buddhismus oder Judentum ist das Nichtbefolgen der Vorgaben der heiligen Texte im Fall des Islam mit hohem sozialem Druck sanktioniert, von den im Koran angedrohten jenseitigen Strafen nicht zu sprechen. Jahrelang hatte die geschätzte DPSG die Kooperation mit dem Bund Muslimischer Pfadfinder Deutschlands (BMPD) gesucht. Das Menschenbild und Weltbild eines BMPD-Funktionärs gibt Khadija Katja Wöhler-Khalfallah wieder:

„In Deutschland fielen 70 % der Jugendlichen der ewigen Verdammnis anheim, da sie entweder drogensüchtig oder Prostituierte würden. Das Leben in Deutschland sei gerade für die türkischen Jugendlichen die Hölle, da sie völlig vom Islam abgebracht und zwangsläufig in die Kriminalität geführt würden. Die muslimischen Mädchen würden dazu gezwungen, ’sich zu entehren‘.“

Der Bund und sein Umfeld (Jamaat un-Nur; Rüstem Ülker, Naim Demirel) sei, so Wöhler-Khalfallah,

„strikt antilaizistisch und verlangt nach einem am Koran orientierten islamischen Staat.“

(aus: Islamischer Fundamentalismus: Von der Urgemeinde bis zur Deutschen Islamkonferenz, S. 236)

Das klingt antimodern und antidemokratisch, Meinungsfreiheit oder Gleichberechtigung von Mann und Frau sind so wohl nicht zu machen, eher schon Burka und Kalifat. Da bleibt zu hoffen, dass die DPSG dieses mal genauer hinschaut, mit wem sie die Kooperation anstrebt.

Weiß jemand, ob es beim DPSG-seits angedachten Träger um den aktuellen spirituellen Lehrmeister der Tariqa Alawiyya (AISA) geht, Scheich Bentounes? Cheikh Khaled Bentounes hat in Frankreich einen tausend junge Menschen versammelnden Pfadfinderverband aufgebaut, die Scouts Musulmans de France (SMF). Zur Schleierpflicht geht er eher halbherzig und zur Scharia eher gar nicht auf Distanz.

AISA ist die Association Internationale Soufie Alâwiyya, die sich weltweit in Friedensbewegungen, auch im Umfeld von Pax Christi, sowie in den interreligiösen Dialoge einklinkt. So ist AISA Mitglied im European Interfaith Youth Network (EIYN) von Religions for Peace (RfP), der AISA-nahe Pfadfinderverband SMF hingegen ist der hanbalitisch-wahhabitischen IUMS (International Union of Muslim Scouts) asozziiert.

AISA-Funktionär Taoufik Hartit war, gemeinsam mit Thomas Dreessen, im Vormonat (Mai 2011) zu Gast in Greven beim VCP Westfalen (Der Landesrat war zelten). Der evangelische Theologe Dreessen ist bei der Evangelischen Jugend von Westfalen (Haus Villigst) zuständig für Junge Kirche – Glaube und Leben.

Thomas Dreessen ist Kuratoriumsvorsitzender im Islam-Archiv Soest (ZIIAD, um Salim Abdullah), Scheich Bentounes war 2010 internationaler Ehrengast auf dem Soester Forum der Religionen und Kulturen (zum ZIIAD). Der VCP Westfalen ist für das diesjährige Soester Forum (Herbst 2011) eingeladen.

Die Sufi-Scouts halten die Flamme der Hoffnung (La Flamme de l’Espoir), das pfadfinderische (?) Friedens-Missions-Konzept von Khaled Bentounes, sehr hoch.

Wir sollten die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) höher halten.

2. Scout Law YES, Sharia Law NO

Beitrag vom 10.06.2011 – 12:57

Ein bisschen schwanger geht nicht, ein bisschen Scharia auch nicht. Seit al-Ghazali, gestorben im Jahre 1111, ist der letzte Bereich des menschlichen Lebens schariatisiert d. h. schariapflichtig. Urheber des Islamischen Rechts ist die Gottheit (Allah); ein jeder bewusster und schuldhafter Verstoß gegen die Scharia gefährdet das Heil der Seele.

Die Scharia ist totalitär und ewig. In freiheitlich demokratischen Staaten erst gibt es Religionsfreiheit, in Dschidda oder Teheran gibt es keine Religionsfreiheit, dafür ganz viel Scharia auch für alle, die sie gar nicht wollen.

Im Kern will der Islam die Herabsetzung der Frau. Im Koran ist Allahs Befehl vorgegeben: Die Frau erbt 50 %, ihre Aussage vor Gericht gilt 50 %. Das ist nicht Islamismus, das ist Islam. Der Leib der Frau ist mit einem Schamtuch (Feridun Zaimoglu) zu „bedecken“.

Nach islamischem Verständnis reicht der intime Körperbereich, der durch Kleidung verhüllt werden muss, beim Mann einschließlich vom Nabel bis zum Knie, während die Frau die Waffe der Verleitung (ighraa) besitzt und ihr ganzer Körper Schamzone ist, sozusagen erweitertes Genital. Frauen sind im Islam prinzipiell die Ursache für Unglauben, Zwietracht, Intrige und Zerwürfnis in Familie und Umma (islamische Weltgemeinschaft). Ihnen fehle es an Religion, Vernunft und Anstand. Sie gelten als moralisch und religiös verunsichert und leicht beeinflussbar, sichere Beute für den Teufel, der sie dazu anstiftet, Männern den Kopf zu verdrehen, sie zu verführen und vom rechten Weg abzubringen.

Der aus dem Libanon stammende promovierte Philosoph, Islamwissenschaftler und Publizist Dr. Ralph Ghadban schreibt in einem Aufsatz, der auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung eingestellt ist, zum Frauenbild, das den Verschleierungsgeboten in Koran und Sunna als Motivation zu Grunde liegt, wie folgt: „Die Frau ist eine ‚aurah(14), wenn sie ausgeht, dann kommt ihr der Teufel entgegen. Sie ist am nähsten zu Gott, wenn sie in ihrem Haus tief steckt.“ Der Prophet soll gesagt haben: „Die Frau hat zehn ‚aurah. Wenn sie heiratet, schützt ihr Mann eine von ihnen und wenn sie stirbt, schützt das Grab alle zehn ‚aurah.“

Pfadfinderarbeit sollte die muslimischen Säkularen unterstützen, nicht die muslimischen Fundamentalisten, und am Antrag 10 (Bundesleitung und Lars Kramm) der 75. DPSG-Bundesversammlung vermisse ich das unbedingte Bekenntnis zur Gleichberechtigung von Mann und Frau, dem, weil Yusuf al-Qaradawi oder Pierre Vogel in Deutschland noch so einflussreich sind, aus meiner Sicht auch ein Statement nicht nur gegen christlichen Fundamentalismus, sondern auch gegen koranisch begründeten Fundamentalismus folgen sollte.

In Artikel 4 GG (1) heißt es: Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. Dem schließt sich aber (2) an: Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

4 (2) sagt also nicht: „wird unbegrenzt gewährleistet“, sondern „wird gewährleistet“. Wer schariatische Normen ohne Außenansicht (mit Bekenntnis-Charakter) vermittelt, gerät mit dem Grundgesetz in Konflikt. Hier sehe ich, alle derzeitigen Islamverbände betreffend, immensen Nachholbedarf.

3. Säkulares Menschen- und Weltbild

Beitrag vom 10.06.2011 – 15:27

Baden-Powell war proreligiös, gewiss, aber pantheistisch und weltbürgerlich. Fundamentalismus, der anderen Menschen ihre menschliche Würde abspricht, ist daher nicht pfadfinderisch. BP lebte einfach nicht in permanenter Höllenfurcht, aber genau dieses Lebensgefühl der Allgegenwart der bösen Geister und Teufel ergibt sich aus einem wörtlich gelesenen Koran.

Vielleicht hat jemand von der Arbeitsweise des Islamic Sharia Council (34 Francis Road, Leyton, London) gehört, wo Kleriker und Richter (Klerus und Justiz sind im Islam gar nicht getrennt) erbrechtlich und eherechtlich alle Frauen und Nichtmuslime benachteiligen dürfen, so lange sich niemand bei einem „weltlichen“ Gericht beschwert. Der Gruppendruck dürfte für viele Frauen indes bereits so hoch sein, dass sie den Weg zu einem nichtreligiösen Gericht gar nicht mehr finden.

Die Grenzen der Toleranz sind für uns Pfadis seit dem 10.12.1948 mit der AEMR gegeben (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte). Deshalb sollten WOSM und WAGGGS dem Menschen- und Gesellschaftsbild der IUMS (The International Union of Muslim Scouts) vernehmbar entgegentreten, einer wahhabitischen, saudisch finanzierten Bewegung. IUMS und AEMR sind nicht kompatibel.

Der französische Pfadfinderverband Scouts Musulmans de France (SMF) um den Alâwiyya-Scheich Khaled Bentounes (AISA) ist Mitglied in der IUMS. Bentounes ironisiert die Standards allgemeiner Menschenrechte und spielt den spirituellen, weisen „Mystiker“. Die SMF (Aktion: „Flamme der Hoffnung“) kann unser Vertrauen nicht verdienen.

Mit der HAMAS oder mit The Imam al-Mahdi Scouts veranstalten VCP oder DPSG schließlich auch keine Zeltlager …

4. Irdische Rechtseinheitlichkeit statt „göttliches“ Mehrstufenrecht

Beitrag vom 10.06.2011 – 17:55

Vielen Dank, Sadarji, für deinen gut durchdachten Beitrag,

die sagtest: „Demokratie, Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung von Mann und Frau (…) fußen letztlich auf christliche Werte. Fairerweise muss man dazu sagen, dass diese Rechte auch im christlichen Abendland nur gegen den Widerstand der Kirchen durchgesetzt wurden.“

Es ist sicherlich im Sinne der (erschließbaren) jesuanischen Ethik, dass der Mensch als solcher, dass jeder Mensch, ein Träger von absoluter Würde ist, und sei er Samariter, Zöllner, Römer oder gar Frau. Insofern steht das christliche Menschenbild der Verfassung nicht entgegen, während Zweitfrau, Burka und wali mudschbir den Verfassungsbruch theologisch begründen. Religion ist eben nicht „gut“, sonst müssten wir auch Menschenopfer für Huitzilopochtli billigen. Ernsthaft gelebter Islam ist ohne praktizierte Menschenrechtsverletzung nicht anwendbar, aber Islam ist Religion.

Ich möchte allerdings betonen, dass wir nicht im christlichen Abendland leben. Wir sollten daher nicht bestrebt sein, „abendländische Werte“ oder „westliche Werte“ verteidigen zu wollen. Unsere Menschenrechte sind universell – oder sie sind gar nicht! Und daher denke ich, auch das Pfadfindertum ist universell, eine Spaltung in „westlich geprägtes“ Scouting und schariabasiertes Islamic Scouting kann es gar nicht geben.

Eine freiheitliche Gesellschaft wird immer eine ausgesprochen säkulare Gesellschaft sein.

Was Europa droht, ist die Rechtsspaltung, die religiös begründete Rechtsverschiedenheit. Wir hätten dann schariakonform „befreite“ Straßenzüge, in denen das Abschließen polygamer Ehen nicht länger untersagt ist und in denen Mufis und Imame neunjährige Mädchen verheiraten, wie das Cemali Meco aus der Universitätsstadt Komotiní völlig legal praktiziert. Das islamische Heiratsalter für Mädchen beträgt neun Jahre, das ist nicht „Islamismus“, das ist Religion (Islam). Diese Mädchen tauchen als schwangere zwölfjährige oder schwangere elfjährige Ehefrauen in Düsseldorf auf, das ist Islam – einen anderen Islam gibt es nicht.

Unsere Politiker (und sicherlich auch die chistlichen Theologen) müssen endlich sagen, dass Koran und Sunna die Frau herabsetzen, auch die Pfadfinderverbände müssen das tun. Dass in Lübeck als Antrag Nummer 10 gesetzte Signal (75. BV der DPSG) stellt, vielleicht ja „nett gemeint“, die Weichen in Richtung von mehr Segregation, mehr Apartheid, und gerade nicht in die Richtung der Integration.

Wir integrieren in die Standards der kulturellen Moderne, wir integrieren ins Grundgesetz, nicht in die Scharia.

Erzbischof Rowan Williams hat den Einstieg in die religiös begründete Rechtsverschiedenheit bereits gefordert:

„But I think it is a misunderstanding to suppose that means people don’t have other affiliations, other loyalties which shape and dictate how they behave in society and that the law needs to take some account of that.“

die „Muslime“ (aha, keine Staatsbürger?) hätten, so das Oberhaupt der Anglikanischen Kirche, „andere Loyalitäten“, das Einhalten der britischen Gesetze für Personenstands- und Familienrecht sei ihnen nicht zuzumuten. Dem müssen Weltbürger (damit auch: müssen wir Pfadfinder) widersprechen, an einem islamkonformem Sonderrecht können wir kein Interesse haben.

Mustafa Ceric, Scheich im radikalen ECFR unter Yusuf al-Qaradawi, durfte vor wenigen Tagen auf dem Evangelischen Kirchentag auftreten, auch Ceric („opening the way“) will bekanntlich die Scharia in das europäische Recht integrieren, zunächst geht es ihm um die Bereiche Personenstands- und Familienrecht. Genau dort aber werden Frauen oder Kinder am massivsten benachteiligt.

Was in Großbritannien (One law for all) oder Kanada (No Sharia Campaign) längst diskutiert wird, muss jetzt von der deutschen Jugendverbandsarbeit aufgegriffen werden. Die Ereignisse dieser Wochen rund um den VCP-Westfalen (Stichwort Taoufik Hartit und Thomas Dreessen) und natürlich die DPSG-Bundesversammlung (Lübeck) zeigen, was jetzt ansteht:

Der Pfadfinder-Treffpunkt braucht eine Scharia-Diskussion.

Hier ist sie.

5. Frau Mensch zweiter Klasse, Harbi vogelfrei

Beitrag vom 10.06.2011 – 18:11

Zitat aghamemnun „Kalifat (d.h. die Lehre vom Menschen als Stellvertreter Gottes auf Erden) im Islam einfach bloß der biblischen Gottesebenbildlichkeit entspricht.“

Lieber Aghamemnun, im Islam ist nicht „der“ Mensch oder gar jeder Mensch „Kalif“, sondern nur der korantreu Denkende und dabei nachprüfbar schariakonform lebende Mensch, und, genau genommen, nur der maskuline. Die Frau gilt in der Scharia als unmündig, sie hat einen Vormund, den Wali. Ohne Wali kann eine Frau nicht einmal heiraten. Für die Frau ist ihr Ehemann „Kalif“.

Der Vater eines jungfräulichen Mädchens darf sie in ihre erste Ehe zwingen (sog. Heiratsvormund mit der Berechtigung zum Zwang: Wali Mudschbir).

Die Scharia kannst du an vielen Universitäten der Welt studieren, Bajrambejamin Idriz studierte sie im Fernstudium in Château Chinon (IESH), die Darul-Uloom bietet Schariastudiengänge an, Saudi-Arabien natürlich auch. Manch ein Curriculum zur Scharia (‚Aqîda und Fiqh, USûl-ud-Dîn) ist online. Willst du sagen, dass Ayatollah Chomeini die Scharia falsch verstanden hatte – oder dass Yusuf al-Qaradawi oder Mustafa Ceric vom Islam keine Ahnung hat?

Das wichtigste Lehrbuch der Scharia ist übrigens der Koran, dazu die sechs kanonischen Hadithsammlungen – oder willst du behaupten, der Koran sei nicht Scharia? Der Koran ist in vielen Dingen sehr eindeutig und (halbes Erbe für die Frau, halbe Aussagekraft vor Gericht) selbstverständlich klar menschenrechtswidrig.

Wenn freiheitliche Demokraten von Menschenrechten sprechen, ist der Menschenrechtsbegriff der OIC (Kairo 1990) nicht gemeint.

6. Es gibt AEMR nur im Singular, es gibt nur eine Zivilisation

Beitrag vom 10.06.2011 – 18:31

Lieber aghamemnun,

da bringst du ja etwas Interessantes und leider völlig Falsches ein:

„Es hat auch eine islamische Aufklärung gegeben, und zwar etwa vom späten 8. bis ins 10. Jh. hinein“

das ist schlicht Unsinn, denn wenn du al-Ghazali (gest. 1111 n. Chr) liest, wirst du merken, dass der „Jenseitsvorbehalt“ Baghdad nur so durchtränkte. Das geistige Niveau hinsichtlich der überall lauernden Dämonen war von demjenigen des Voodoo also noch gar nicht so verschieden, als Polytheist oder Ketzer hättest du von der legendären Bagdader Medizin auch nicht profitieren können.

Juristisch sah es noch schlimmer aus, selbstverständlich beruhte das hochmittelalterliche Bagdad auf der Ungleichbehandlung, wie bis heute die Scharia ein nicht auf Gleichbehandlung, sondern auf Ungleichbehandlung beruhendes Gesetz ist.

Artikel 1 GG redet von Die Würde des Menschen, nicht von Würde des Gottesfürchtigen oder Würde des Mannes. Die Frau ohne Hidschab aber ist im Islam eine würdelose Unsittliche, die Kopftuchverweigerin ist eine Schlampe und gefährdet das Seelenheil ihrer Angehörigen.

In Bagdad – auch im legendären Andalusien – war der Gegner des Islamischen Gesetzes (Scharia) zu töten und der bekennende Ex-Muslim wahrscheinlich gleich mit.

Im heutigen Iran sind Krieg gegen Gott und Verderbenstiften auf Erden Anklagepunkte, die zumeist die Todesstrafe nach sich ziehen, das ist kein falsch verstandener Islam, sondern echte erstrebte Seelenrettung (Religion).

Wir müssen uns für Europas Ex-Muslime stark machen, statt multikulturell lächelnd zum Teetrinken in Moscheen zu rauschen.

Die Pfadfinder sollten in ihren Zeitschriften Deutschlands ex-muslimische Menschen über Religion schreiben lassen, statt Lamya Kaddor oder Rabeya Müller (Kirchentag 2011) zuzuhören.

7. Sachthemenbezug ja bitte, Persönlich-Werden nein danke

Beitrag vom 10.06.2011 – 22:23

Hallo HathiCPD,

da fragst du allen ernstes meine Mitstreiterin: „Du willst uns für doof verkaufen, oder?“

Will Hathi unseren Ruf schädigen nach dem Motto: Glaubt Lagerfeuer bzw. scoutissima, seien sie nun eine, zwei, drei oder Personen, glaubt ihnen kein Wort? Das wäre ein Sieg für die Islambeschwichtiger, ein toller Nebelwurf über unseren schariakritischen Argumenten.

Und das, lieber HathiCPD, wäre menschlich gar nicht nett von dir. Wenn zwei ‚Nicknames‘ behaupten, nicht derselbe Mensch verberge sich hinter ihnen, dann solltest diese dir persönlich Unbekannten allen Forenteilnehmern gegenüber einstweilen nicht der Lüge bezichtigen.

Wer weiß, vielleicht wird sich die Gelegenheit ergeben, einander persönlich kennen zu lernen – dann wird HathiCPD fröhlich sagen: Ich hätte wetten können, dass im Juni 2011 nur ein Mensch diese beiden Nicknames verwendete.

Und jetzt geht HathiCPD nebst CPD zu Schariadoktrin und Fiqhjustiz auf Distanz bitteschön, denn zum „Herumzicken“ sind alte Pfadfinderinnen aus dem Netzwerk Eifelginster nämlich nicht unterwegs (Ceric-Verteidiger und Schariafreund aghamemnun mag das theologisch begründet, anders sehen).

Ich denke, eine gehörige Portion Unschuldsvermutung gehört zum pfadfinderischen Miteinander, zumal es uns Neuen um ein Sachthema geht (und nicht um Karriere bei einem Jugendbund bzw. bei Pfadfinder-Treffpunkt). Das völlig neue Thema, das wir in den PT einbringen, ist die Schariadebatte, ist der Konflikt zwischen AEMR / GG und Islamischem Recht. Da war eine Lücke, da war bei PT bislang gar nichts!

Wenig verwunderlich, denn keine Jugendzeitschrift, kein kirchlicher Gemeindebrief druckt derzeit einen Leserbrief gegen die Scharia ab, nur ganz wenige PädagogInnen sind mutig genug, gegen Hidschab/Kopftuch zu argumentieren. Das muss sich endlich ändern, beschlossen wir zu zweit, und enterten den geschätzten Pfadfinder-Treffpunkt, der sich (bis auf Erhöher des Glaubens aghamemnun) ja durchaus lernfähig zeigt.

Darüber hinaus versichere auch ich dir, dass Lagerfeuer und scoutissima zwei Personen sind – den Spirit der Aufrichtigkeit haben wir verinnerlicht: If scout says „On my honour it is so,“ that means it is so, just as if he had taken a most solemn oath.

Ich bitte um etwas mehr Sachthemenbezug und etwas weniger Persönlich-Werden.

Herzlich Gut Pfad

8. DPSG strebt Erweiterung des RdP/RDP um einen muslimischen Pfadfinderverband an

Beitrag vom 11.06.2011 – 14:14

Islam ist mein Thema. Und dieser Thread titelt mit dem Wort muslimisch. Also ist Islam in diesem Strang Thema und Gegenstand unserer Betrachtung (Hathi CPD: „Ich habe kein Wort zum Thema Islam verloren, das ist nicht mein Thema“).

Eine „Ethik“ (aghamemnun), die die Menschen im Namen der Seelenrettung in Klassen verschiedenen sittlichen und juristischen Wertes aufteilt und die alle Frauen benachteiligt, sollten Pfadfinderinnen und Pfadfinder, gerade auch im Namen der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen jeder Religion oder Ex-Religion, zurückweisen.

Binationale Ehen betreffend werden Kinder mit Berufung auf das Islamische Recht (Scharia) dem Vater zugesprochen, auch die tägliche Benachteiligung der Nichtmuslime Ägyptens ist der Rede wert, Bahá’í bekommen dort erst gar keine Papiere, weil bzw. wenn sie ihr Kreuzchen im Formular „/ Muslim / Christ / Jude /“ nicht machen wollen. Und die fröhlichen Pfadis fahren da zum Schnorcheln und Pyramidengucken hin …

Einerseits möchte ich auf den Jenseitsbezug des Islamischen Rechts aufmerksam machen und betonen, dass der moderne Rechtsstaat Gesetze und Verordnungen schafft, die darauf verzichten, die bösen Geister abzuwehren und die Seele zu retten. Dass Erzbischof Rowan Williams, immerhin höchster Religionsführer im Ursprungsland der Pfadfinderbewegung, bereit war, „Teile der Scharia“ ins Recht zu implementieren, sollte Scouts nicht kalt lassen.

Kinder- und Jugenderziehung betreffend, richtigerweise sind KPE oder sehr „glaubensbewegte“ evangelikale Milieus hier im Strang genannt worden, dürfen wir Pfadfinder versuchen, den Fundamentalismus, die rigide Sexualmoral oder den „Weltekel“ zu benennen, der dort, religiös begründet, „pädagogisch“ angewendet wird.

Ein werdender muslimischer Pfadfinderverband – und anders als das Said-Nursi-geprägte Vorhaben BMPD (Naim Demirel) könnte mit Hilfe von Islam-Archiv Soest (Salim Abdullah, Thomas Dreessen) und der ‚Alâwiya-Sufi-Bewegung AISA in den nächsten Monaten wirklich ein solcher Verband auch in Deutschland entstehen – ist daher von uns allen auf seine Inhalte zu befragen.

Wenn es in zwei oder drei Jahren an vielen Stellen in der BRD eine Muslimische Pfadfinderarbeit gibt, sollten alle Pfadfinder bereits heute Interesse daran haben, dass Muslimisches Pfadfinden nicht von Muslimbruderschaft (innerhalb derer evtl. gar von Sayyid Qutb) geprägt ist und auch nicht von der fundamentalistischen Milli-Görüs (innerhalb der IGMG gar von Necmettin Erbakan ungefiltert), sondern in der kulturellen Moderne angekommen ist.

Gradmesser dieser Veträglichkeit mit weltbürgerlicher, AEMR-kompatibler und damit auch grundrechtsbejahender Pfadfindererziehung wird, es geht um den Islam, die Nähe oder Ferne zum Islamischen Recht (Scharia) sein.

Um etwas zu erreichen bzw. überhaupt erst zu wollen, sollte man sich den kulturrassistischen und frauenfeindlichen Charakter des angeblich die Seele vor dem Höllenfeuer bewahrenden Islamischen Rechts (Zweitfrau, Kindbraut, frauenfeindliche Ehescheidung nach Talaq & Chula) klar machen.

Dass Griechenland zwölfjährige oder elfjährige Mädchen nach der für die türkische Minderheit legalen Scharia verheiraten lässt, die Monate später mit Ehemann und schwanger in Düsseldorf auftauchen (Diana Goldermann-Wolf vom Deutschen Kinderschutzbund: „Ein Skandal“, „Staatlich geförderter Kindesmissbrauch“), ist der Rede wert. Der Kinder verheiratende Mufti Cemali Meco aus Komotiní (Gümülcine) hat Islam und Scharia keineswegs falsch verstanden.

Dadurch aber, dass die IUMS auf Weltpfadfinderverbands-Ebene seit Kuala Lumpur (1993) Anerkennung genießt, wird es VCP- und DPSG-Spitze bereits jetzt schwer fallen, das wahhabitisch (hanbalitisch, salafistisch) zu nennende, radikal antimoderne Menschenbild der IUMS zu kritisieren. Das wiederum braucht die pfadfinderische Basis nicht hinzunehmen, auch nicht im Namen des interreligiösen Dialogs.

9. DPSG strebt Erweiterung des RdP/RDP um einen muslimischen Pfadfinderverband an

Beitrag vom 11.06.2011 – 15:49

Lieber Hathi, möchtest du („Don`t feed the troll“) jeden PT-user davor warnen, mit mir zu kommunizieren?

Ist für dich eine Diskussion über die Scharia unangenehm und mit deiner Vorstellung von Christlichem Pfadfindertum (Fritz Riebold) ethisch nicht vereinbar?

10. Organisierte Gegenmoderne: Alles „fremd“ oder was?

Beitrag vom 11.06.2011 – 16:03

Hallo mak_scout,

es ist eigentlich schön, wenn jemand neugierig auf das Fremde ist.

Würdest du Kindern oder Jugendlichen empfehlen, ihre Freizeit im Jugendverband der Imam al-Mahdi Scouts zu verbringen? (mak_scout: Wenn der inbrünstige Patriotismus, … die … Nähe zur Hisbollah und die tiefe Verankerung im muslimischen Glauben uns auch fremd erscheinen mögen).

Findest du das fraglos gottesfürchtige Weltbild das libanesischen, dem Umfeld der Hizbollah zuzurechnenden Verbandes denn nur „fremd“ oder nicht auch ein klitzekleines bisschen abstoßend?

11. Menschenrechtsuniversalismus versus Kulturrelativismus

Beitrag vom 11.06.2011 – 17:35

Hallo Malte_B,

danke für deinen Beitrag. Du bringst die Diskussion durchaus weiter, denn mir geht es in der Tat darum, den absoluten Wert des Menschen zu globalisieren, etwa den juristischen Wert der Frau, deren Erbe, wie das ihres Bruders, 100 % zu betragen hat. Gerade mit meiner Forderung nach Gleichheitsfeminismus (keine Angst Männer, ich fordere keinen „Überlegenheitsfeminismus“) bin ich universell.

Pressefreiheit muss, weil es keine ‚muslimische Rasse‘ gibt und Muslime eben keine ‚Sorte Mensch‘ sind, bald auch in Mogadischu und Islamabad gelten, das Recht auf ein Leben als bekennender Atheist natürlich ebenso.

Die AEMR vom 10.12.1948 (du sprichst leider von den: „von abendländischer Kultur geprägten Menschenrechte[n]“) ist eben gerade nicht „abendländisch“, nicht „westlich“, und die orientalischen Muslime (wie unterstützt du die dortigen Ex-Muslime?) sind keine Opfer meines Kolonialismus und Imperialismus, wenn ich ihnen die Gleichberechtigung der Atheisten, Juden oder Frauen abverlange.

Dass du indirekt dem Bundesverfassungsgericht unterstellst, nach monotheistischen bzw. bibeltreuen Grundsätzen zu arbeiten, erstaunt mich („Wenn das Grundgesetz „die Ehe“ schützt, dann ist das eine nach rein christlicher Lehrart“).

Die von dir mit einem zivilisationskritischen Unterton genannte Dimension des Ökonomischen betreffend kann sich Malte_B einen Bauernhof kaufen und dort in kommunistischer Gütergemeinschaft leben, so eine ‚rote Siedlung‘ hätte meine Sympathie. Du aber parkst dein Recht auf Eigentum in die cäsarische Antike („Wenn das Grundgesetz das Eigentum schützt, dann streng nach den römischen Grundsätzen.“), willst du die (sehr abendländische!) Hexe enteignen oder dem Dhimmi die Dschizya abpressen und dem Harbi das Recht auf Eigentum gleich ganz absprechen?

So kulturrelativistisch, wie du an die Menschheit herantrittst, könntest du glatt die FGM bei der UNESCO als Weltkulturerbe klassifizieren lassen. Wo bleibt dein Mitgefühl? Würdest du, ich wäre dir dafür dankbar, mit mir einen Aufruf gegen die schafiitische FGM (female genital mutilation) der Region Bandung (West-Java) mit deinem Klarnamen unterschreiben?

Du argumentierst wie Ali Schariati, der Wegbereiter der Islamischen Revolution (Iran 1979), wenn du Rechtssicherheit und Gleichbehandlung der BRD bzw. EU als „nach westlichen Vorstellungsmustern“ gestaltet erblickst.

Das beunruhigt mich, denn zu viel Toleranz macht den Weg in die Barbarei bekanntlich frei.

Muslimische Pfadfinder

Juni 7, 2011

للكشافين المسلمين‏

al-Kaššāfīn al-Muslimīn

Muslim Scouts

DPSG und Scharia

Von Edward von Roy

In allen vom Islamischen Recht geprägten Teilen der Erde werden Nichtmuslime und Frauen religiös begründet diskriminiert. Dessen ungeachtet suchen Deutschlands Christen den Dialog mit dem Islam, ohne auf die menschenrechtlichen oder beispielsweise familienrechtlichen Folgen der Scharia auch nur hinzuweisen.

So lässt man auf dem 33. Evangelischen Kirchentag, Dresden 2011, Rabeya Müller aus Köln und Mustafa Cerić aus Sarajevo sprechen, fundierte Islamkritik aber fehlt im Programm. Auf katholischer Seite zeigt man sich nicht weniger islamfreundlich.

Am 27.05.2011 beschließt der größte deutsche katholische Pfadfinderverband, die Georgspfadfinder (DPSG), einen noch gar nicht existenten oder irgendwo im geheimnisvollen Aufbau befindlichen deutschen Muslimischen Pfadfinderverband nach Kräften zu unterstützen. Das Wort Scharia fällt nicht, man tut für diesen Tag einfach so, als ob Frauenfeindlichkeit und Kulturrassismus des Islamischen Rechts niemandem bekannt wären. Der DPSG-Bundesvorstand und der Beauftragte für Internationales, Lars Kramm, hatten ihre Forderung als Antrag 10 eingebracht:[1]

Die Bundesversammlung möge beschließen:

Der Bundesvorstand wird in seiner Bereitschaft den Aufbau eines muslimischen koedukativen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbandes zu unterstützen durch die Bundesversammlung gestärkt. Die Aufbauunterstützung erfolgt mit dem Ziel der Mitgliedschaft eines muslimischen Verbandes im Ring deutscher Pfadfinderverbände und oder im Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbände.

Begründung:

Den Bundesvorstand erreichen wiederholt Anfragen auf Aufbauunterstützung muslimischen Pfadfindens. Die Aufbauinitiative und damit die Anfragen gehen auf einzelne Personen mit Pfadfindererfahrungen in Deutschland zurück. Die Etablierung muslimischen Pfadfindens in einer eigenen Verbandsstruktur und daran anknüpfend die Entwicklung einer muslimischen Säule in RdP/RDP lassen den Anspruch auf Pfadfinden für Alle realistischer werden. Eine mögliche Unterstützungsform ist beispielsweise die Ausbildung von Leiterinnen und Leitern.

Im Vorjahr besuchte man als katholisch-pfadfinderischer Seelsorger gemeinsam mit einem leider ungenannten „Islamwissenschaftler“ eine Mannheimer Moschee, auf die den Rechtsstaat tragenden Standards des Wissenschaftlichen und Säkularen ging das vom 20. bis 22. Januar 2010 in Speyer abgehaltene Kuratentreffen dabei nicht explizit ein. Deutschland erblickte man von einer Spezies von offensichtlich irgendwie zu muslimisierenden „Kindern und Jugendlichen“ bevölkert, deren Andersartigkeit durch möglichst viel „Kontakt“ zu erfahren (bzw. herzustellen?) ist:

„Für einen katholischen Verband wird es schwer sein, muslimische Kinder und Jugendliche in größerer Zahl gewinnen zu können. Umso mehr steht die Herausforderung an, unsere Mitglieder für andere Kulturen und Religionen zu sensibilisieren und zum Kontakt aufzufordern.“[2]

Warum, liebe Kuratinnen und Kuraten, wurde an dieser Stelle unterlassen, auf Allgemeingültigkeit und Verbindlichkeit von AEMR und GG hinzuweisen, denen, ich überspitze es bewusst, unsere innenstädtischen Heidenkinder, Christenkinder und Muslimkinder schließlich gleichermaßen unterliegen? Muss die durch den Moscheebesuch erkennbar gewordene Islamfreundlichkeit der DPSG bei Vermeidung des Wortes Scharia eine ansteigende ethnokulturelle innerdeutsche Segregation nicht geradezu billigen?

Leider blieb der Name des Ortes der Niederwerfung (masǧid, Moschee) ungenannt, es dürfte sich um den Luisenring 83 handeln, ein Propagandaprojekt des türkischen Staatsislams (DIYANET, DITIB), in dem bis 2004 Vorzeigeimam Bekir Alboğa den Dialog mit der Menschensorte der Nichtmuslime suchte und fand. Lässig verlinkt die heutige Yavuz Sultan Selim Moschee zur Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD) und zur Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), mit denen man offensichtlich dieselbe „Weltanschauung“ teilt, wie es der diesjährige Kirchentagsgast Mustafa Cerić bereits 2007 sagte: „In the shari’ah as their Weltanschauung, Muslims have their covenant with God.“[3]

Auch das Haus des Islam (HDI, Lützelbach / Odw.; um Muhammad Siddiq d. i. Wolfgang Borgfeldt), Yusuf al-Qaradawi und dessen ECFR treu ergeben, sowie die den Muslimbrüdern und Millî-Görüş-Bewegten nahe stehende Gesellschaft Muslimischer Sozial- und Geisteswissenschaftler (GMSG) finden sich auf der Linkliste. Bei der GMSG lässt man Amir Zaidan, den Schöpfer der Kamel-Fatwa (1998), ebenso gerne reden wie Tariq Ramadan, den Sohn des Muslimbruders Said und Bruder des Steinigungsbefürworters Hani. Zu den in den letzten beiden Absätzen genannten Personen und Organisationen hat sich die 95.000 Mitglieder zählende DPSG bislang nicht in der Lage gezeigt, kritisch Stellung zu beziehen oder ihren Mitgliedern wenigstens fundierte Informationen anzubieten.

Dass der 1982 in Essen geborene Fachmann für Meeresnaturschutzrecht, Lars Kramm, der in diesem Sommer das 1.150 junge Menschen umfassende DPSG-Kontingent nach Schweden ins Weltpfadfindertreffen (Jamboree) führt, und der DPSG-Bundesvorstand im Vormonat überhaupt über das Phantom eines noch gar nicht gegründeten muslimischen Pfadfinderverbandes abstimmen ließen, überrascht.

Dabei hat das gequält bis suchthaft wirkende Ersehnen von irgendwie andersartigen und gleichwohl kollegialen Islam-Pfadis bei der DPSG durchaus Tradition, denn mit einem der Öffentlichkeit leider unbekannt gebliebenen Naim Demirel (Graurheindorfer Straße 10, 53111 Bonn) wollte Georgspfadfinder Bernhard Wagener eine hochgestimmte, muslimisch-scoutistische, jugendverbandliche Gründerzeit erlebt haben, wie Udo Marquardt von Justitia et Pax versichert. Den multikulturell und gleich fünfseitig beschworenen Bund muslimischer Pfadfinder Deutschlands (BMPD) sucht man in der Realität allerdings vergeblich.[4]

Ein echter Bernhard Wagener ist außerhalb der genannten Quellen nicht auffindbar. Die Jugendadressbuchliste für Bonn und Umland führt neben den bekannten VCP- und DPSG-Stämmen auch den mysteriösen „Bund moslemischer Pfadfinder Deutschlands Stamm Bonn c/o Naim Demirel“, als BMPD-Homepage ist allerdings gleich der bewährte und täglich aufwändig bearbeitete Pfadfinder-Treffpunkt eingefügt.[5]

Über etwaige pädagogische oder theologische Qualifikationen des Naim Demirel ist nichts bekannt. In seiner Bonner Adresse residierte allerdings der Ausländische Kultur- und Erziehungsverein, und so einen A.K.E.V. gab es auch einmal im benachbarten Köln, Bergisch Gladbacher Str. 103, wo http://www.akev.de auf Muhabbet Fedâileri umschaltet, auf die Anhänger des Scheich Bediüzzaman. Erhaben blickt der verehrte Gründer der Nurculukbewegung ins Bild, Said Nursî.[6]

Die DPSG wollte also (leider) nicht den antikurdischen türkischen Nationalismus oder gar den Völkermord an den Armeniern und Assyrern von 1915/16 thematisieren, sondern das schariatreue (gegenmoderne) Gedankengut der „Sendschreiben des Lichtes“ (Risale-i Nur) in das deutsche Pfadfindertum integrieren oder sie weiß nicht, wer Said Nursî war.

Oder ist sie gerade zum besseren Islamverstehen in einem Münchner Vorort unterwegs? Dort in Freimann nämlich war eine richtige Moschee das aufregende Exkursionsziel für Barbara und Martin. Die Wallnerstraße 1 – 5 beherbergt schließlich authentischen Islam (DPSG: „Um sich weiter für das Thema interkulturelles Lernen zu begeistern“) und ist dem Verfassungsschutz als Islamisches Zentrum München (IZM) bekannt.[7]

In der selben Hausnummer wohnt seit Jahren ein anderer geisterhafter Pfadfinderverband: Islamische Pfadfinder – Deutsches Komitee.[8] Selbst der verständlicherweise um enzyklopädische Vollständigkeit bemühte Pfadfinder-Treffpunkt erwähnt diesen vielleicht gar nicht existierenden Jugendverband, ohne seine Leser vor dem Gedankengut der Muslimbrüder und ihres Umfeldes (IGD, FIOE, FEMYSO, ECFR) zu warnen.

Das Etikett Islamische Pfadfinder maßt sich an, den Zugang aus dem deutschen Sprachraum in den islamisch geprägten Teil der Welt regeln zu wollen: Wer auch immer Kontakt zu Pfadfindern beispielsweise im Nahen Osten haben möchte, bekomme hier sachliche Auskunft. Dass die dortigen säkularen Gruppen oder Einzelpersonen bei einer Kontaktherstellung über die Adresse Wallnerstraße gleichberechtigt sind, kann bezweifelt werden. Minderjährige sollte man ohnehin vor Kontakt zu Islamisten ausdrücklich warnen. Mit dem verwendeten islamisch (statt muslimisch) unterstreicht das IZ München seinen Anspruch auf die Deutungshoheit zu allem, was in Deutschland Islam ist. Die anderen Islamverbände widersprechen nicht.

Noch ein Beispiel für die katholisch-scoutistische Herangehensweise an Schleierpflicht und Schariagesetz. Am 31. Oktober 2010 schreibt der Essener DPSG-Pfadfinder Carli (Pfadis in Berlin) über Erlebnisse in der Bundeshauptstadt, zu denen ein Besuch in der Ayasofya-Moschee gehörte.

Obwohl uns alles am Anfang sehr fremd vorkam war es am Ende echt cool was über die Muslime zu erfahren und mit denen zu quatschen. [9]

Die Ayasofya-Moschee war Mitgründer der Islamischen Föderation Berlin (IFB), mit deren Funktionären der Senat besser nicht zusammenarbeiten sollte, wie GRÜNEN-Politiker Özcan Mutlu empfiehlt: „Personen wie Kesici und Heider“ seien „Repräsentanten des politischen Islam und haben eine Nähe zu diversen radikalen Sekten des Islam und sind für mich die Letzten, die ich in Berlin konsultieren würde. Die Blauäugigkeit des Senats schockiert mich.“[10]

Während der Säkulare Mutlu für die gelingende Integration aller Menschen in Berlin viel riskiert, konsultiert die DPSG ungerührt („echt cool“) die Wegbereiter der islamischen Apartheid.

Dass man zu Besuch beim Berliner Umfeld von IGMG und Muslimbruderschaft weilte, könnte die Erinnerung an einen coolen Berlinausflug schließlich belasten und sollte daher besser gar nicht erst nicht ins Bewusstsein dringen. Gemeinschaft, Reise oder Wirklichkeit werden zum Event, Integration oder Islamismus an ihrem Unterhaltungswert gemessen, dann endlich steigt die Berauschung und geht`s krass fett zur Party:

Dann haben wir uns Gedanken gemacht, wie man Jugendliche mit Migrationshintergrund in unsere Gesellschaft und die DPSG integrieren kann. Dazu haben wir uns in mehrere Gruppen aufgeteilt und überlegt was wir an uns und die anderen an sich ändern müssen. Zum Essen gab es heute selbstgemachten Berliner-Döner. Jetzt gleich gibt’s noch ne fette Party mit Band und viel Action.

Pfadfinder-Fortbildung in Scharia. Alles ist pfadfinderisch möglich („Wir fordern multikulti durch Projekte in Schule und Medien“), und wo gar keine Struktur mehr ist, braucht man auch keine zu „ändern“. Ob Bundesversammlung oder Stamm, man ist seitens der DPSG nicht in der Lage, die Frauenfeindlichkeit und Menschenverachtung von Koran und Sunna zu erkennen, ruft aber nach immer noch mehr „Begegnung“ mit dem Islam sowie nach gesteigerter Ekstase im Bereich des Liturgischen:

Wir fordern Infos über andere Religionen und actionreichere und modernere Gottesdienste.[11]

Mit mäßigem Erfolg also sucht die DPSG seit Jahren den Kontakt zum BMPD (Kalifatsbewegung Islamische Gemeinschaft Jamaat un-Nur), zu dem Khadija Katja Wöhler-Khalfallah schreibt:

Nurculuk … Rüstem Ülker … Seine Auslegung ist strikt antilaizistisch und verlangt nach einem am Koran orientierten islamischen Staat. Im Interview äußerte ein Funktionär des „Bundes Muslimischer Pfadfinder Deutschlands“ (BMPD) seine Vorbehalte gegenüber den Deutschen und ihrer Kultur. In Deutschland fielen 70 % der Jugendlichen der ewigen Verdammnis anheim, da sie entweder drogensüchtig oder Prostituierte würden. Das Leben in Deutschland sei gerade für die türkischen Jugendlichen die Hölle, da sie völlig vom Islam abgebracht und zwangsläufig in die Kriminalität geführt würden. Die muslimischen Mädchen würden dazu gezwungen, „sich zu entehren“.[12]

Statt Jamaat un-Nur (Rüstem Ülker, Naim Demirel) könnte die in Paris ansässige und in ganz Europa „Friedensbewegungen“ betreibende International Sufi Alawiya Association (AISA, aisa-net.com) jenen bei der 75. Bundesversammlung nicht genannten Träger für Muslimisches Pfadfinden darstellen, dem die DPSG Aufbauhilfe leisten will.

Es ist sicherlich zu begrüßen, dass in diesen Tagen auf der Seite Pfadfinder-Treffpunkt zum Beschluss der DPSG diskutiert wird, beim Aufbau eines muslimischen Pfadfinderverbandes mitzuwirken.[13]

Doch fehlt auch in dieser Diskussion bislang die demokratische Kernforderung an eine solche Organisation völlig, zur Integration statt zur Segregation beizutragen und daher die kulturrassistische und frauenfeindliche Scharia zu verwerfen. Mit einer fortgesetzten derartigen Gelassenheit drohen die beiden Weltpfadfinderverbände (WOSM, WAGGGS) zum Spielball der Muslimbrüder zu mutieren. Das würde dem Ansinnen des Gründers aller Pfadfinderarbeit, dem Weltbürger Baden-Powell (* 22. Februar 1857 in London; † 8. Januar 1941 in Nyeri, Kenia), der als Humanist und Optimist in einem Lebensgefühl schrecklicher Höllenangst nun wirklich nicht lebte, keinesfalls gerecht.

Warum verlangen die deutschen Pfadfinderverbände von einem muslimischen Gründungsprojekt denn nicht, sich von der Schwarzen Pädagogik (Katharina Rutschky) der im Koran versicherten drohenden Höllenqual abzuwenden und eine moderne, emanzipatorische Jugenderziehung aufzubauen?

Um eine Debatte zur Scharia werden DPSG und VCP nicht mehr lange herum kommen, und man darf hoffen, dass sie im Sinne von Maryam Namazie („One law for all“) geführt werden wird und nicht im Namen der von Rowan Williams oder Christian Giordano bereits gebilligten, religiös begründeten Rechtsverschiedenheit.

Weniger phantastisch scheint das sich in Westfalen abzeichnende Projekt zu sein, dass der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in diesem Jahr anstrebt. Der dem Sufismus und der Scharia verpflichtete BMPD ist in Erscheinung getreten, der Landesrat war zelten:[14]

Mit dabei waren am Nachmittag außerdem zwei Gäste, ein muslimischer Pfadfinder, Taoufik Hartit, vom Bund Deutscher Muslimischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder sowie der Referent für junge Kirche – Glaube und Leben in der evangelischen Kirche von Westfalen, Thomas Dreessen. Sie berichteten über den Aufbau des koedukativen Jugendverbandes (…).

Der Verband ist sehr aufgeschlossen und hat seine religiösen Wurzeln in der Weltanschauung des Sufismus.

Die Gäste luden den VCP zu einer Teilnahme am diesjährigen ‘Soester Forum’ des interreligiösen Dialogs und der internationalen Aktion ‘Flamme der Hoffnung’ ein, welche im Herbst dieses Jahres stattfinden.

Auch der westfälische VCP drückt sich also davor, die Diskriminierung zu erwähnen, die sich aus jedem organisierten derzeitigen Islam, auch dem so genannten mystischen Islam, für alle Frauen und Nichtmuslime ergibt.

Soest ist ein Hinweis auf Muhammad Salim Abdullah unerleuchtet ehedem schlicht Herbert Krawinkel sowie auf dessen Islam-Archiv Soest (ZIIAD), in welchem der westfälische VCP-Gast Thomas Dreessen praktischerweise gleich im Aufsichtsrat sitzt.

Flamme der Hoffnung erinnert an den Alâwiyya-Scheich Khaled Bentounes (La Flamme de l’Espoir). Bentounes gründete 1990 den immerhin rund tausend Mitglieder zählenden französischen Pfadfinderverband Scouts Musulmans de France (SMF).

Ob der als modern und tolerant gehandelte Sufischeich, dessen SMF in WOSM und WAGGGS aufgenommen worden ist, der kulturellen Moderne zuzurechnen ist und Schleierpflicht und Schariagehorsam wirklich verworfen hat?

Bei den Religions for Peace ermahnt der spirituelle Führer der Association International Soufie Alawiya (AISA), Scheich Bentounes, die Menschheit zu Pazifismus und Abrüstung.[15]

Wie dieses friedliche Miteinander der Religionen aussieht, kann uns ja vielleicht das Beispiel Ägypten zeigen. Gegen Artikel 2 der ägyptischen Verfassung hat Pfadfinderführer Bentounes nichts einzuwenden, wo es heißt:

Der Islam ist Staatsreligion. Arabisch ist Amtssprache, die Hauptquelle der Gesetzgebung ist die Islamische Jurisprudenz (Scharia).[16]

Die International Union of Muslim Scouts (IUMS) hat ihren Sitz im saudi-arabischen Dschidda und möchte innerhalb des Pfadfindertums den Islam fördern und unterstützen. Islamisches Pfadfindertum (Islamic Scouting) will die IUMS globalisieren, überall, wo Muslime leben, soll Islamic Scouting eingeführt werden. Auch die Scouts Musulmans de France (SMF) sind in der IUMS Mitglied.

Die Organization of the Islamic Conference (OIC) beschloss 1990 in Kairo die Abkehr vom Begriff der allgemeinen Menschenrechte (1948), alle „islamischen Menschenrechte“ müssen dem mehrstufig diskriminierenden System der Schariagesetzgebung nachgeordnet sein. Zum Recht auf Leben etwa gibt es klare religiöse Vorstellungen, Artikel 2:

es ist verboten, einem anderen das Leben zu nehmen, außer wenn die Scharia es verlangt

Artikel 22 garantiert das Recht auf freie Meinungsäußerung, solange diese in den von Allah gesetzten Schranken der Scharia stattfindet.[17]

Nach herrschender islamischer Ansicht verdient der Apostat den Tod.[18] Der strenggläubigen OIC ist die Pfadfinderbewegung IUMS angeschlossen.[19]

Weil Muslime keine Sorte Mensch sind und die Scharia nicht angeboren ist, bleibt die Hoffnung, dass sich ein säkulares muslimisches Pfadfindertum, den reaktionären Kräften der Muslimbrüder und finanzstarken saudischen Wahhabiten zum Trotz, doch noch überall entwickeln kann.

Ein fortgesetzter „Dialog mit dem Islam“, der die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von Muslim und Atheist nicht deutlich einfordert, steht dem allerdings entgegen.

Edward von Roy

Quellen

[1] 75. Bundesversammlung der DPSG. Pfadfinden für alle.

http://www.dpsg.de/verband/bv75/files/10_pfadfindenfueralle.pdf

Antrag 10.

http://www.dpsg.de/verband/bv75/antraege.html

[2] DPSG Bericht Bundesleitung 2010

http://www.dpsg.de/verband/bv74/files/bericht_bundesleitung2010.pdf

[3] „In the shari’ah as their Weltanschauung, Muslims have their covenant with God”, hier bei Schariafreund Abdulgani Engin Karahan (IGMG)

http://islam.de/10273_print.php

Muslimischer Gesellschaftsvertrag in Europa. Von Raisu-l-ulama Dr. Mustafa Cerić, Großmufti von Bosnien, (Kurzfassung des englischen Wortlauts), bei: ZIE-M.

„Im Mittelpunkt islamischer Weltanschauung steht die Verbindung zwischen dem Transzendenten (ghâib oder bâtin) und dem Immanenten (shâhid oder zâhir). Diese Welt (al-dunya) ist hier und jetzt gegenwärtig und sichtbar, aber nicht ewig und nicht entscheidend. Die andere Welt (al-âkhirah) ist nicht-anwesend und verborgen, jedoch ewig und entscheidend. … Die Verbindung zwischen al-dunya und al-akhirah entstammt ihrer göttlichen Quelle, aber das theologische Konzept dazu ist von Menschen geschaffen. Die Fähigkeit auszugleichen und zu verbinden basiert nicht auf zufälligen Überlegungen, sondern auf einem wesentlichen göttlichen Prinzip, auf dessen Grundlage menschliche Modelle entworfen werden können. Die muslimische Gemeinschaft, die Ummah, ist vor die Aufgabe gestellt, mitten aus der Welt heraus die Unermesslichkeit des Göttlichen mit der unüberschaubaren Vielfältigkeit des Menschlichen zu verbinden und zu verflechten.“

http://www.zie-m.de/index.php?option=com_content&view=article&id=434%3Amuslimischer-gesellschaftsvertrag&catid=103%3Amiddle-east&lang=de

[4] Bernhard Wagener schweigt zur Scharia und verspricht der DPSG die Existenz des Bundes muslimischer Pfadfinder Deutschlands (MBPD), in: Udo Marquardt: Miteinander leben. Christen und Muslime in der Bundesrepublik Deutschland.

http://www.justitia-et-pax.de/de/shop/img/arb_77.pdf

[5] Jugendadressbuchliste Bonn: Naim Demirel, BMPD.

http://www2.bonn.de/jiz/jugendadressbuchliste.asp?ID_STICHWORT=77

[6] AKEV Köln, Nurculuk.

http://www.muhabbetfedaileri.com/index.html

Zeitung Yeni Asya.

http://issuu.com/euronur/docs

“Die Wissenschaft von der Religion ist das Licht des Gewissens. Die Naturwissenschaft spiegelt das Licht der Vernunft wider. Die Wahrheit wird offenbar durch die Vereinigung der Beiden. Wenn sie getrennt sind, kommt es zu Fanatismus in der Religion. Und es entstehen Argwohn und Zweifel in der Wissenschaft.” Bediüzzaman Said Nursi

Bei: Said-Nursi-Symposium, wo man als Lesetipp Rüstem Ülker und Wolf D. Aries empfiehlt. Jama’at un-Nur Deutschland, Haluk Yildiz.

http://www.said-nursi-symposium.de/

Haluk Yildiz: Islamische Hochschulvereinigung (IHV Bonn), Bündnis für Frieden & Fairness (BFF), Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit (BIG). Als sein großes Vorbild bezeichnet Yildiz den türkischen Theologen Said Nursi.

http://de.wikipedia.org/wiki/Haluk_Yildiz

Said Nursî fasst den Sinn dieser Welt in den folgenden Punkten zusammen:

1. Der Kosmos, die Erde ist eine Schule, in der Gottes Namen, Eigenschaften und Taten unterrichtet werden. Die Welt ist Gottes Gasthaus, in welchem seine Gaben freigebig gekostet werden, ein großes Buch, das ihn vorstellt, eine Ausstellung, in der er seine Kunstwerke zeigt.

2. Die Welt ist ein Acker, auf dem Tugenden, Wohltaten und Gottesdienste verrichtet werden, die im Jenseits geerntet werden sollen.

http://www.jamaatunnur.com/risale-i-nur.html

[7] DPSG interkulturell begeistert. Auch an Sayyid Qutb? Barbara und Martin.

http://www.dpsg1300.de/uploads/media/2009_DV_Bericht.pdf

[8] Islamische Pfadfinder – Deutsches Komitee.

http://www.laenderkontakte.de/adresse-12857-infos.htm

[9] Sommer 2010: DPSG-Stamm St. Nikolaus aus Essen-Stoppenberg zu Gast beim Dunstkreis der Berliner Milli Görüş und Muslimbrüder.

http://www.dpsg-nikolaus.de/?p=2326

Kulturkreistheoretiker Carli Hotze, in: 2010 – Wir haben Grün:

Beim Abschluss in Berlin geht es nun darum, auf das Erlebte zurückzuschauen und zu hinterfragen, was im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturkreisen wichtig ist und was man verbessern kann.

http://www.dpsg-nikolaus.de/wp-content/uploads/Infos-Bundesunternehmen-20101.pdf

[10] aus: Lehrer-Fortbildung in Scharia, in: Der Tagesspiegel, 06.08.2008. Susanne Vieth-Entus:

Bereits vor ihrem Erscheinen gibt es Streit um die Lehrer-Handreichung zum Umgang mit muslimischen Schülern. Uneinig sind die vom Senat eingesetzten Verfasser vor allem über ein mehrseitiges Interview mit dem erzkonservativen Imam Ferid Heider, der die Gebote der Scharia als „allgemeingültig und zeitlich unbegrenzt“ würdigt. Der grüne Abgeordnete Özcan Mutlu ist „empört über die Blauäugigkeit des Senats“, der sich anschicke, eine derartige Handreichung als Orientierung für Lehrer herauszugeben. (…)

Wie berichtet, tagt der Arbeitskreis „Islam und Schule“ bereits seit über zwei Jahren. Islam-Kritikerinnen wie Necla Kelek und Seyran Ates machen längst nicht mehr mit.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/lehrer-fortbildung-in-scharia/1294078.html

[11] Forderungen und Wünsche, die die Pfadis der DPSG erarbeitet haben und stellten. … Wir fordern multikulti durch Projekte in Schule und Medien … Die Forderungen werden in den Bundesvorstand der DPSG getragen und von dort aus an die Politik weitergegeben und innerverbandlich bearbeitet.

http://www.dpsg-nikolaus.de/?p=2326

[12] Die Islamische Gemeinschaft Jamaat un-Nur

… Said Nursi … Nurculuk-Bewegung. … In Deutschland … ist vornehmlich der radikale Zweig um Rüstem Ülker vertreten. Seine Auslegung ist strikt antilaizistisch und verlangt nach einem am Koran orientierten islamischen Staat. Im Interview äußerte ein Funktionär des „Bundes Muslimischer Pfadfinder Deutschlands“ (BMPD) seine Vorbehalte gegenüber den Deutschen und ihrer Kultur. In Deutschland fielen 70 % der Jugendlichen der ewigen Verdammnis anheim, da sie entweder drogensüchtig oder Prostituierte würden. Das Leben in Deutschland sei gerade für die türkischen Jugendlichen die Hölle, da sie völlig vom Islam abgebracht und zwangsläufig in die Kriminalität geführt würden. Die muslimischen Mädchen würden dazu gezwungen, „sich zu entehren“.

aus: Khadija Katja Wöhler-Khalfallah: Islamischer Fundamentalismus (Seite 236)

http://books.google.de/books?id=lRzJJnBS4-MC&printsec=frontcover#v=onepage&q&f=false

[13] Islamische Pfadfinder, Wallnerstraße 1-5, 80939 München.

Bei: Pfadfinder-Treffpunkt, nach: Scouting Jahrbuch 2001.

http://www.pfadfinder-treffpunkt.de/include.php?path=treffpunkt/eintrag_bund_view.php&index=70&tab=1

[14] VCP Westfalen, 12. Mai 2011. Der Landesrat war zelten. Mit Taoufik Hartit und Thomas Dreessen (ZIIAD).

http://www.vcp-westfalen.de/index.php?id=10&tx_ttnews[tt_news]=287&tx_ttnews[backPid]=9&cHash=098d3924f4

[15] Take arms down! Mit Pfadischeich Bentounes ganz pazifistisch ins Kalifat?

http://religionsforpeace.org/news/newsletters/arms-down-newsletter-4.pdf

[16] Art.2*: Islam is the Religion of the State. Arabic is its official language, and the principal source of legislation is Islamic Jurisprudence (Sharia).

http://www.egypt.gov.eg/english/laws/constitution/chp_one/part_one.aspx

[17] OIC 1990: Kairoer Erklärung der Menschenrechte

http://de.wikipedia.org/wiki/Kairoer_Erkl%C3%A4rung_der_Menschenrechte_im_Islam

[18] Es besteht jedoch Einigkeit zwischen den verschiedenen Rechtsschulen des Islams, dass der Abfall vom Islam zu bestrafen ist. Als Grundlage für eine Strafbarkeit der Apostasie werden immer wieder die Prophetenworte: “tötet den, der seine Religion wechselt!“ und „ Das Blut eines Muslims (zu vergießen) ist nicht erlaubt, außer in einem dieser drei (Fälle): der verheiratete Ehebrecher, Leben um Leben, und der seinen Glauben Verlassende und von der Gemeinschaft sich Trennende“ herangezogen. Demzufolge ist nach herrschender Meinung die Apostasie mit dem Tode zu bestrafen.

aus: Die Apostasie im islamischen Recht, Dr. Silvia Tellenbach, Freiburg

http://www.gair.de/pdf/publikationen/tellenbach_apostasie.pdf

[19] OIC: Die International Union of Muslim Scouts (IUMS) ist seit 1993 (Bangkok) im WOSM anerkannt. Die World Assembly of Muslim Youth (WAMY) anerkennt die IUMS.

http://www.oicun.org/6/36/#iums

WOSM: 3rd Scouting Media, Communication and Marketing Diploma 18/9- 5/10/2010 Cairo- Egypt, ein Vertreter der IUMS fehlt nicht.

http://www.scout.org/en/around_the_world/arab/information_events/news/20103/3rd_scouting_media_communication_and_marketing_diploma_18_9_5_10_2010_cairo_egypt

Pierre Vogels Auftritt in Koblenz

Mai 2, 2011

كوبلنس

Koblenz

Gabi Schmidt

Mönchengladbach

Herrn Oberbürgermeister

Joachim Hofmann-Göttig

Ratsmitglieder der Stadt Koblenz

Jugendrat Koblenz

Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, Trier

02.05.2011

Offener Brief

29. Mai 2011: Koblenz muss die Propaganda salafistischer Prediger eingrenzen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Damen und Herren,

der vom Verfassungsschutz beobachtete Missionar Pierre Vogel genannt Abu Hamza kündigt für den 29. Mai 2011 eine Dawa-Großveranstaltung in Koblenz oder im Koblenzer Umland an. Anders als in der Frankfurter Innenstadt, wo die Islamisten am 20. April 2011 auf einem innenstädtischen Platz zusammenkamen[1], soll der mittelrheinische Vortrag in einer großen Halle stattfinden, deren genaue Lage vom Veranstalter zur Stunde geheim gehalten wird.

In Frankfurt hörten 1500 Menschen dem Islamisten zu, Menschenrechtsgruppen protestierten unweit davon gegen Islamismus und Scharia. Die behördliche Auflage, die Geschlechter nicht zwangsweise zu trennen, wurde umgangen, für die Geschlechtertrennung sorgte eine Ordnerin. Ehrengast war der in Jamaika geborene und in Kanada aufgewachsene Hassprediger Bilal Philips, dem unmittelbar nach dem Auftritt auferlegt wurde, Deutschland innerhalb von drei Tagen zu verlassen.

Bilal Philips genannt Abu Ameenah hat Einreiseverbot in den USA, 2007 galt er in Australien als Nationales Sicherheitsrisiko und erhielt daher kein Visum. Philips rief in den Neunziger Jahren Konvertiten zum Islam dazu auf, in Bosnien „für die Muslime“ zu kämpfen. Der für seine schwulenfeindlichen Äußerungen bekannte Prediger hält Vorträge an der von Zakir Naik (s. u.) geleiteten Islamic Research Foundation im indischen Mumbai (Bombay). Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) protestierte 2009 dagegen, dass Bilal Philips pauschal Homosexualität mit Pädophilie und Inzest gleichsetzt und als „Bedrohung für die Gesellschaft insgesamt“ zusammenfasst[2], [3]. Philips soll mehrfach zur Ermordung von Homosexuellen aufgerufen haben [4] FOCUS, 20.04.2011

In Koblenz will Vogel in diesem Monat mit einem anderen international bekannten salafistischen Prediger auftreten, es geht um Abdur Raheem Green (http://www.islamsgreen.org/) aus England. Der aus Daressalam (Tansania) stammende Green ist ein weiterer prominenter Missionar der islamischen Gegenmoderne, die Salafismus genannt wird und welche die Lebensweise der Zeit zwischen 622 und 855 n. Chr. verherrlicht.

Auch Green begründet religiös, dass der Islam mit der Demokratie unvereinbar ist und dass das islamische Rechtssystem, die Scharia, einem jeden von Menschen ersonnenen Gesetz sittlich überlegen sei . Urheber des Islamischen Rechts ist für Salafisten bzw. orthodoxe Muslime Allah, der nicht nur innerseelisch, sondern auch in allen gesetzgeberischen Belangen Regent sein muss, Souverän.

Vor tausenden von Zuhörern predigte Green in Indien:

“Der Islam ist mit der Demokratie nicht kompatibel.”

In Indien ist Abdur Raheem Green vor vier Jahren Gast von Zakir Naik gewesen. Dr. Naik fordert die Todesstrafe für Glaubensabtrünnige und den Hidschab (Schleier) für die Frau. Die Unverschleierte, so der Mediziner, gerate in Gefahr, vergewaltigt zu werden. Die von ihm so genannte westliche Gesellschaft habe die Frau in den erniedrigten Status einer Konkubine herabgedrückt und verzerre die maskuline Identität in Richtung von hoffnungsloser Sinnsuche und barbarischem Sexkonsum. Erst der Islam hebe die Frau wieder hinauf zu ihrer eigentlichen Bestimmung und wahren femininen Würde. Zakir Naik verachtet die USA („America, the biggest terrorist“), bewundert Osama bin Laden theologisch und betreibt den Fernsehkanal Peace TV, des sich an die Muslime Indiens richtet. Tatsachenfern stellt das „Friedensfernsehen“ die New Yorker Terrorangriffe als antiislamisches Werk der US Regierung dar[5].

Neben der Wertschätzung der Todesstrafe für Glaubensabtrünnige,

“People who change their religion should face the death penalty”,

fiel der gottesfürchtige Green-Gastgeber Naik durch sein Interesse am Dschihad auf:

„If Osama Bin Laden is terrorizing the enemies of Islam, I am with him. If he is terrorizing America, the biggest terrorist, then I am with him. Every Muslim should be a terrorist.“[6]

Im Januar 2010 wurden bei einer bundesweiten Razzia der Polizei in Privatwohnungen und in wahhabitischen bzw. salafistischen Moscheen gegendemokratisch und frauenfeindlich orientierte Bücher sowie Filme und CDs beschlagnahmt. Darunter war auch die vom saudi-arabischen Islamgelehrten Abd ar-Rahman asch-Schiha (Abdul Rahman al-Sheeha) verfasste Schrift Frauen im Schutz des Islam[7], [8], in der verheirateten männlichen Rechtgläubigen erlaubt wird, ihre widerspenstigen Ehefrauen erst zu ermahnen, dann im Ehebett zu meiden und zuletzt im Namen der Religion

„zu schlagen, ohne zu verletzen, Knochen zu brechen, blaue oder schwarze Flecken auf dem Körper zu hinterlassen, und unter allen Umständen vermeiden, ins Gesicht zu treffen.“

Bereits ein Jahr vor der Razzia war das Buch Frauen im Schutz des Islam durch ein Gremium der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien in die Liste der jugendgefährdenden Medien aufgenommen (15. Januar 2009).

Andere Schriften desselben Klerikers aus Saudi-Arabien wurden noch am 26.12.2010 in Mönchengladbach auf dem Außengelände der zeitweilig einen illegalen Kindergarten betreibenden, an jenem Tag allerdings behördlich versiegelten salafistischen Moschee verteilt.

Religiöses Frauenprügeln ist von Artikel 4 GG Religionsfreiheit nicht gedeckt. Wer derartige Bücher verteilt, braucht die bundesdeutsche Verfassung offensichtlich nicht mehr, sondern will einen anderen Staat. Im Zusammenhang mit den beschlagnahmten Büchern vom Januar 2010 sind in der Presse die Namen Mohammed Ciftci (Braunschweig), Pierre Vogel (Köln) und Sven Lau (Mönchengladbach) genannt worden.

Bis Ende März 2011 war Scheich Muhamed Seyfudin Ciftci genannt Abu Anas spirituelle Autorität beim Verein Einladung zum Paradies. Die Hannoversche Allgemeine (HAZ) beruft sich auf Landes- und Bundesverfassungsschützer, die wissen, dass das Ziel des an Ciftcis Braunschweiger „Islamschule“ gelehrten Salafismus die Abkehr von der Demokratie und die Hinwendung zum Gottesstaat ist. „Islamschule“ bietet ein Online-basiertes Fernstudium nach saudi-arabischem Lehrplan an, 200 Studenten sollen dort eingeschrieben sein und den salafistischen bzw. hanbalitisch-wahhabitischen Islam lernen. Ciftcis Scharia-Lehrstätte ist seit Jahren im Visier der niedersächsischen Verfassungsschützer gewesen, der im Sommer 2010 geplante Umzug nach Nordrhein-Westfalen (Mönchengladbach) wurde bislang nicht umgesetzt.

Volkssouveränität gelte, so die HAZ weiter, für Salafisten als unsittliche Weltanschauung:

Ziel des dort gelehrten Salafismus sei ein rigider „Gottesstaat“, wie er in der Frühzeit des Islam herrschte. Demokratie gelte für Salafisten dagegen als „falsche Religion“.[9]

Die WELT (20.01.2010) schreibt über die gezielt desintegrierende Arbeitsweise der Salafisten:

Sie schwören zwar der Gewalt ab, verfolgen aber unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit und Gesetzestreue antidemokratische Ziele. Mit propagandistischen Mitteln wird versucht, Vorstellungen und Werte in der hiesigen Gesellschaft zu verankern, die nicht nur laufende Dialog- und Integrationsbemühungen untergraben, sondern auch die Gültigkeit geltender Rechtsnormen aushebeln.

Die salafistischen Netzwerke, die von Verfassungsschützern teilweise dem dschihadistischen Spektrum zugerechnet werden, wollen also nicht die wichtige Integration, sondern die Abschottung, die Segregation, ihre Rede von religiöser Toleranz bedeutet geheiligte Frauenentrechtung, und wenn sie Koexistenz sagen, sollten wir Apartheid verstehen.

Salafisten verlangen von ihren Frauen eine extreme Weise der Verschleierung, grundsätzlich gelten Ganzkörperbedeckungen mit Niqab (Gesichtsschleier) als verpflichtend[10].

Anders als es die jenseitszentrierten Herren Ciftci, Vogel und Lau sehen, ist für uns Säkulare, also auch für die Muslime unter uns, Demokratie keine „falsche Religion“, sondern dient überhaupt nicht der Rettung der Seele. Erst die freiheitlich-demokratische Grundordnung und Lebensweise, die mit dem islamischen Recht nicht möglich ist, schafft die für jeden Einzelnen, auch für jede Frau, zugänglichen Grundrechte und Bürgerrechte.

Ein großer Anteil der Bevölkerung, die der „Einladung zum Paradies“ auf den Leim zu gehen drohen, ist zwischen zwanzig und vierzig Jahre alt. Durch schlechte oder fehlende Schulabschlüsse sowie die allgemein schwierige wirtschaftliche Situation sozial und ökonomisch marginalisiert und von der gesellschaftlichen Teilhabe weitgehend ausgeschlossen, ist es einem hohen Prozentsatz dieser Menschen noch nicht gelungen, in der Gesellschaft sicher Fuß zu fassen. Besteht dann durch angespannte Familienverhältnisse wenig Rückhalt und Zuspruch, ist die Wahrscheinlichkeit einer Sinnkrise groß. Mit seinem manichäischen Schwarz-Weiß-Denken, den einfachen Erklärungsmustern, klaren Regeln, simplen Lösungen und nicht zuletzt durch die scheinbare Aufwertung des verletzten Egos bieten salafistische Netzwerke jungen Leuten, die nach Orientierung, Rechtleitung und Anerkennung suchen, einen aus Sicht der Angeworbenen plausiblen Ausweg aus ihrer Misere an. Jetzt gehört man zu Allahs auserwähltem Volk und steht als Rechtgläubiger endlich auf der Seite der Gewinner[11].

Doch auch angehende Akademiker fallen in das Beuteschema der Missionare, vor allem weibliche Studierende. Vor zehn bis zwölf Monaten lagen Werbeflyer von Einladung zum Paradies in den Fluren und Aufenthaltsräumen der Hochschule Niederrhein aus, einer eigentlich zur weltanschaulichen Neutralität verpflichteten Institution.

Insbesondere Kinder und Jugendliche sind davor zu bewahren, von den Salafisten angeworben zu werden.

Im Mai 2010 ist ein zwölfjähriges Kind in einer Mönchengladbacher Arztpraxis von einem erwachsenen Islamisten, der religiöse Kleidung trug, zu sportlichen und erlebnisorientierten Veranstaltungen angeworben worden, dem Jungen wurde eine Visitenkarte von Einladung zum Paradies (EZP) zugesteckt[12].

EZP betrieb am Nachmittag des 09.04.2011 in der Innenstadt von Mönchengladbach (MG Rheydt, Marienplatz) einen überdachten Infotisch. Dort fanden sich gegen 17:20 Uhr zwei Mädchen im Alter von schätzungsweise elf und sechs Jahren ein, die sich mindestens zwanzig Minuten lang mit den Aktivisten unterhielten und das ausliegende Informationsmaterial gemeinsam betrachteten. Bei dem sonnigen, warmen Wetter brachte ein Salafist ein Tablett mit Eisbechern heran, die Missionare und auch die beiden Kinder erhielten jeweils ein Eis. Das Anwerben von Kindern und Jugendlichen, die nicht in Begleitung ihrer Eltern sind, ist niemandem erlaubt und sollte allen erwiesenermaßen verfassungsfeindlichen Gruppen erst recht nicht gestattet werden.

Mit diesem offenen Brief fordern wir den Koblenzer Oberbürgermeister, die Ratsmitglieder der Stadt Koblenz und den Jugendrat Koblenz dazu auf, sich von den gegendemokratischen Bestrebungen der Prediger Pierre Vogel und Abdur Raheem Green zu distanzieren und klar zu sagen, dass eine an der Scharia orientierte Missionsveranstaltung in Städtischen Räumen und im öffentlichen Raum nicht erwünscht ist und, gerade für Minderjährige, nicht empfohlen wird.

In Umsetzung der gesetzlichen Regelungen zum Kinder- und Jugendschutz sollte die Stadt Koblenz dafür Sorge tragen, dass Kindern und Jugendlichen am 29.05.2011 der Zutritt zur Veranstaltung der Islamisten Green und Vogel verunmöglicht wird.

Der gesetzliche Kinder- und Jugendschutz beinhaltet, Gefährdungen möglichst nicht entstehen zu lassen (struktureller Jugendschutz), über Gefährdungen aufzuklären und zur Bewältigung anzuleiten (erzieherischer Jugendschutz), den Umgang mit Gefährdungen zu regeln (gesetzlicher Jugendschutz)[13]

Die Koblenzer Stadtverwaltung, insbesondere das Amt für Jugend, Familie, Senioren und Soziales – Abteilung IV (Kinder, Jugend und Familie) sowie die Gleichstellungsstelle (Stabsstelle 07), sollten die Öffentlichkeit aktiv und fundiert über den Salafismus informieren, jene jugendgefährdende, menschenfeindliche und dezidiert frauenverachtende Strömung des fundamentalistischen Islam.

Die Adressaten dieses Briefes sollen dazu beitragen, dass eine derartig misogyne und demokratiefeindliche Gruppe wie Einladung zum Paradies auf dem Stadtgebiet und im Regierungsbezirk auch in den nächsten Jahren keinen Infotisch aufstellen oder ähnliche Aktivitäten im öffentlichen Raum sowie in städtischen Einrichtungen durchführen darf.

Der Verein, in dem Pierre Vogel Mitglied ist, nennt sich Einladung zum Paradies und beansprucht die Deutungshoheit zum Islam. Alle anders ausgerichteten Muslime befinden sich demzufolge einem Irrweg, muslimische Säkulare wie Bassam Tibi oder Necla Kelek droht die Zuschreibung der Apostasie.

Für alle säkularen muslimisch geprägten Demokraten müssen wir uns einsetzen. Den Kindern und Enkelkindern der Konvertiten zum Islam oder der muslimisch sozialisierten Einwanderer der Sechziger und Siebziger Jahre haben wir den Weg in die kulturelle Moderne offen zu halten. Frauenrechtlerinnen, gerade denen mit einem so genannten islamischen Migrationshintergrund, dürfen wir nicht in den Rücken fallen, indem wir zum Salafismus schweigen bzw. ihm Werbung ermöglichen.

Integration bleibt unsere wichtigste Aufgabe. Es ist unser Ziel, Bürgerinnen und Bürger in zu integrieren: In den Arbeitsmarkt, in die Frauen und Atheisten gleich behandelnde Solidargemeinschaft, in Sprachfähigkeit und Sprachkultur. Hier wird deutlich: Wir integrieren in die universellen Menschenrechte (AEMR, 10.12.1948), nicht in die Scharia. Wir integrieren in das Grundgesetz, nicht in die religiös begründete Segregation und die Geschlechterapartheid des islamischen Fundamentalismus.

Mit freundlichen Grüßen

Gabi Schmidt

Sozialpädagogin

Edward von Roy

Diplom-Sozialpädagoge (FH)

Quellen

[1] FOCUS, 20.04.2011

Nach Ansicht von Hessens Innenminister Rhein und dem Verfassungsschutz tragen radikal-islamische Prediger wie der deutsche Konvertit Vogel zur Radikalisierung junger Muslime bei. Ihre Thesen verbreiten durften sie dennoch.

http://www.focus.de/politik/deutschland/kundgebung-umstrittene-islam-prediger-sprechen-in-frankfurt_aid_620324.html

DER SPIEGEL, 21.04.2011

Die Sicherheitskräfte greifen durch: Der radikalislamistische Prediger Bilal Philips wird aus Deutschland ausgewiesen. Die Polizei habe ihm eine entsprechende Verfügung der Frankfurter Ausländerbehörde am Mittwochabend übergeben, teilte Polizeisprecher Jürgen Linker mit. Bilal, der als Hassprediger gilt, hatte zuvor mit dem salafistischen Konvertiten Pierre Vogel bei einer umstrittenen Veranstaltung zum Thema „Islam – die missverstandene Religion“ in der Frankfurter Innenstadt vor rund 1500 Menschen gesprochen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,758369,00.html

[2] DER TAGESSPIEGEL, 11.06.2009

Der ebenfalls von der Moschee angekündigte Vortrag des islamistischen Konvertiten und Ex-Profiboxers Pierre Vogel findet offenbar statt. Die Al-Nur-Moschee gilt in Sicherheitskreisen als potenzieller Durchlauferhitzer für Muslime, die sich radikalisieren.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/hassprediger-kommt-doch-nicht/1534432.html

[3] The consequence of AIDS is enough to prove that homosexuality is evil and dangerous to society. …

The Prophet cursed men who imitated women and women who imitated men. The Western fashion industry is controlled by homosexuals who attempt to blur the distinction between males and females in order to make their behavior more acceptable. (Bilal Philips)

http://www.hidayat.org/blog/2007/03/09/islam-and-homosexuality/

[4] LSVD: In einem 18-minütigen, im Internet zugänglichen Video rechtfertigt Philips die Tötung Homosexueller.

http://www.lsvd.de/1178.0.html

Predigt von Bilal Philips zum Thema Homosexualität, ab Minute 16:00.

http://www.youtube.com/watch?v=AerCqUUxiUo

[5] Hassprediger Zakar Naik (Peace TV. Mumbai / Bombay, India) bewundert Osama bin Laden theologisch und fordert den weiblichen Schleier. In: THE TIMES (The Sunday Times), 30.05.2010. David Leppard: Muslim preacher of hate is let into Britain

Zakir Naik, an Indian televangelist described as a “hate-monger” by moderate Muslims and one Tory MP, says western women make themselves “more susceptible to rape” by wearing revealing clothing. … According to reports in the Indian media, his organisation, the Islamic Research Foundation in Mumbai, was where Rahil Abdul Rehman Sheikh, suspected of being commander of a series of train bombings in Mumbai, and other alleged terrorists spent much of their time before the attacks. …

Zakir Naik: “Western society has actually degraded [women] to the status of concubines, mistresses and social butterflies, who are mere tools in the hands of pleasure seekers and sex marketeers”

“People who change their religion should face the death penalty”

http://www.timesonline.co.uk/tol/news/politics/article7140235.ece

[6] Zakir Naik und der heilige Krieg der al-Qaida:

http://wikiislam.net/wiki/Rebuttals_to_Zakir_Naik#Support_for_Osama_Bin_Laden

Dr. Zakir Naik interviews Abdur Raheem Green

http://www.grandestrategy.com/2010/03/dr-zakir-naik-interviews-abdur-raheem.html

[7] Verfassungsschutz Baden-Württemberg zum Buch Frauen im Schutz des Islam (Abd ar-Rahman asch-Schiha) – Indiziertes Buch liegt an Informationsständen und bei Vorträgen in Baden-Württemberg aus

http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=921:082009-indiziertes-buch-liegt-an-informationsstaenden-und-bei-vortraegen-in-baden-wuerttemberg-aus&catid=201:meldung&Itemid=327

[8] If that doesn’t work, he can „leave the wife’s bed.“ Finally, he may „beat“ her, though it must be without „hurting, breaking a bone, leaving blue or black marks on the body and avoiding hitting the face, at any cost.“ …

Such appalling recommendations, drawn from the book „Woman in the Shade of Islam“ by Saudi scholar Abdul Rahman al-Sheha, The notion of using physical punishment as a „disciplinary action,“ as Sheha suggests, especially for „controlling or mastering women“ or others who „enjoy being beaten,“ is common throughout the Muslim world.

http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/10/20/AR2006102001261.html

[9] Hannoversche Allgemeine vom 03. August 2010 – Umstrittene Islamschule in Braunschweig plant Umzug nach NRW

http://www.haz.de/layout/set/gallery/layout/set/gallery/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Umstrittene-Islamschule-in-Braunschweig-plant-Umzug-nach-NRW

[10] WELT-online vom 20. Januar 2010 – Polizei stellt frauenfeindliche Islam-Bücher sicher

http://www.welt.de/politik/deutschland/article5921859/Polizei-stellt-frauenfeindliche-Islam-Buecher-sicher.html

[11] Diese deutsch- oder auch türkischsprachige Propaganda fällt dort, wo Jugendliche Identitätskrisen durchleben, auf fruchtbaren Boden: Mit Filmen, Vorträgen und Texten werden aufgrund ihrer einfachen, widerspruchsfreien und totalitären Aussagen gerade bei Jugendlichen immer wieder neue Anhänger für das salafistische Wertesystem gewonnen. Die Integration in salafistische Gemeinschaften wird dabei von einem Radikalisierungsprozess begleitet, der in mehreren Stufen verläuft und dazu führen kann, dass sich Einzelne zur Begehung von Gewalttaten entschließen (Jihadisierung).

Quelle: Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 2009, Seite 37-38

http://www.sicherheitsforum-bw.de/x_loads/vsbericht_bw_2009.pdf

[12] Gabi Peters, Tina Stockhausen: Islamisten werben Jugendliche an. Rheinische Post, 06.08.2010.

„Der Junge war allein da, und meine Mitarbeiterin hörte, wie der Mann ihn einlud vorbeizukommen“, erzählt sie. „Es gebe dort tolle Sachen. So könne er zum Beispiel Boxen lernen.“ Die Visitenkarte vom Verein „Einladung ins Paradies“ (EZP), die der Mann dem Zwölfjährigen zusteckte, nahm sie an sich.

http://www.rp-online.de/niederrheinsued/moenchengladbach/nachrichten/Islamisten-werben-Jugendliche-an_aid_890623.html

[13] Gesetzliche Regelungen zum Kinder- und Jugendschutz

Sigmar Roll (überarbeitete Fassung, Stand: 01.01.2011).

http://www.familienhandbuch.phase4.de/rechtsfragen/kinderrechte/gesetzliche-regelungen-zum-kinder-und-jugendschutz

DER OBERBÜRGERMEISTER DER STADT KOBLENZ

Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig

Frau Gabi Schmidt

Mönchengladbach

Koblenz, 10. Mai 2011

Sehr geehrte Frau Schmidt,

vielen Dank für Ihr Schreiben und Ihren Hinweis, dass der Missionar Pierre Vogel, wie von Ihnen beschrieben, genannt Abu Hamza für den 29. Mai 2011 eine Veranstaltung in Koblenz oder im Koblenzer Umland angekündigt hat.

Wir haben uns deshalb aufgrund Ihres Schreibens zeitnah mit den zuständigen Behörden der Polizei und des Kommissariats des Staatsschutzes in Verbindung gesetzt, um mögliche Details und Kenntnisse in Erfahrung zu bringen. In diesem Rahmen hat uns das Kommissariat darüber informiert, dass die Veranstaltung definitiv nicht in der Stadt Koblenz stattfinden wird. An welchem Ort ein möglicher Auftritt geplant, wurde uns aus polizeilichen Gründen jedoch nicht mitgeteilt.

Ich werde diese Informationen auch an die Fraktionen des Koblenzer Stadtrates weitergeben. Ich bedanke mich noch einmal für Ihren unverzüglichen und hilfreichen Hinweis und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Hofmann-Göttig

Junge Islam Konferenz – Berlin 2011

April 18, 2011

حسبة

ḥisba

Pflichtendurchsetzung mit Gewaltlizenz

Hisba

Jugendbewegt ins Kalifat

Die besorgniserregend harmonischen Zehn Empfehlungen (1) der Jungen Islam Konferenz verdienen widerborstige Kommentare, meint Jacques Auvergne

Junge Islam Konferenz – Berlin 2010 nennt sich ein von der Berliner Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan mitgestaltetes und über Dr. Bernhard Lorentz von der in Essen ansässigen Stiftung Mercator finanziertes Projekt (2), das vielleicht den Schleier (Hidschab) überall durchsetzen und Deutschland im Sinne von Tariq Ramadan und Mustafa Cerić mit der bereits im Familienrecht systematisch frauenfeindlichen Scharia aussöhnen will. Naika Foroutan leitet das an der Humboldt-Universität zu Berlin ansässige und von der Volkswagenstiftung finanzierte Forschungsprojekt „Hybride europäisch-muslimische Identitätsmodelle (HEYMAT)“ und hat mit dem Kulturrassismus des Islamischen Rechts offensichtlich kein Problem.

1. Einrichtung einer Jungen Islam Konferenz

Wir Teilnehmenden der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 sind in einem Deutschland aufgewachsen, in dem Pluralität und Heterogenität Selbstverständlichkeiten sind.

Seien Sie unbesorgt, wir sind auch künftig nicht von Islamisten manipulierbar, unser sympathischer Blick auf die Scharia ist einfach authentisch. Der bärtige Salafist von Einladung zum Paradies ist schließlich ein Naturbursche, seine Burkafrau gar huldigt dem Weiblichen an sich, dem Matriarchat.

Sollten die Standards der AEMR in aller Vielfalt („Pluralität“) nicht besser überwunden werden, ist die Zumutung nach Gleichberechtigung der Frau nicht geradezu unerträglich homogen?

Vielfalt und „anders sein“ sind für uns alltägliche Normalität; aus unserer Sicht besteht kein Gegensatz zwischen einem „Wir“ und „den Anderen“.

Allah sieht das womöglich wesentlich differenzierter.

Korrekt ist, dass Harbis, Dhimmis und sittlich Einwandfreie ein gemeinsames großes Ganzes bilden (Stiftung Mercator: „Gemeinsam Gemeinschaft fördern heißt in unserer Gesellschaft gemeinsam Heterogenität fördern“).

Wer dazu aufruft, sich dem „Gemeinschaftsbildungsprozess“ hin zur schariakompatiblen berüchtigten Gesamtgesellschaft zu entziehen, greift das von Kirche und Politik geforderte friedliche Zusammenleben der Religionen allerdings an:

Unsere Lebensrealität besteht aus einem Wir-Gefühl mit unterschiedlichen Facetten und Meinungen, die wir gemeinsam im Dialog erfahren und aushandeln.

Lebensreal wird die Zugänglichkeit der allgemeinen Menschenrechte ausgehandelt. Keinesfalls aber sind Deutschlands Imame aufzufordern, ihren Koranschülern keine Angst vor dem Höllenfeuer einzujagen, die Schwarze Pädagogik des Islam ist schließlich integraler Bestandteil des von der Mercator-Stiftung verlangten Wir-Gefühls.

Dem Wunsch des bosnischen Großmuftis nach Einführung zeitnaher Implementierung der ewigen Scharia im Personenstandsrecht und Familienrecht („opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law“) möchten wir Kopftuchfreunde von der Jungen Islam Konferenz bei allem Facettenreichtum dann doch nicht entgegen treten, und das Mufti Cemali Meço (Τζεμαλή Μέτσο) zwölfjährige oder elfjährige griechische Mädchen religiös verheiratet, die kurz darauf, immer noch zwölf- oder elf Jahre alt, erstens mit ihrem Ehemann und zweitens schwanger in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt erscheinen (Diana Goldermann-Wolf: „Ein Skandal … staatlich geförderter Kindesmissbrauch“) ist für uns eine Frage der schützenswerten unterschiedlichen „Meinungen“.

Das gemeinsame „Wir“ muss nicht aufgeschlüsselt werden, denn es ist für uns nicht konstruiert.

AEMR und GG sind nicht so wichtig, Schluss mit diesem Entschlüsseln. Die eine Großfamilie denkt klassisch islamisch und zwangsverheiratet ihre Töchter nach Maßgabe des nötigenden Heiratsvormunds (wali mudschbir), die andere „arrangiert“ die Ehe mit Erlaubnis der Ursula Boos-Nünning und die dritte lebt gar säkular und hält die Standards von AEMR und GG ein, das alles ist gemeinsames muslimisch-deutsches „Wir“ und mag sich allmählich in die von der Hisba gewünschte Richtung verschieben.

Wir möchten keine Dialogplattform für Deutsche und AusländerInnen oder für Deutsche und MigrantInnen.

Genau, der Dualismus Inländer – Ausländer ist von gestern. Der Bürger als ein Staatsangehöriger ist ein Auslaufmodell, nun wird der Mensch endlich zum Religionsangehörigen.

Wir möchten eine Dialogplattform für uns als Deutsche mit und ohne muslimischen Migrationshintergrund.

Nicht der türkische Arbeiter ist ausgewandert, sondern der schariatreue Glaubensbewegte.

Bereits Auswanderer Mohammed bekundete mit seiner Hidschra (622 n. Chr.), ein veritabler Wandermoslem zu sein, der Medinastaat, die perfekteste Art des menschlichen Zusammenlebens, wandert seitdem durch die Jahrhunderte und ist nun in Berlin gelandet. Ministerialrat Dr. Thomas Herzog, Unterabteilungsleiter des Bundesministeriums des Innern (Integration; Deutsche Islam Konferenz; Aussiedlerpolitik; nationale Minderheiten), sagte am 18.02.2011 zu den Teilnehmern des Planspiels der Jungen Islam Konferenz: „Der Islam ist in Deutschland angekommen, und er ist willkommen (3).“

Das Ressort des Unterabteilungsleiters M II ist ohne Frage zuständig, denn irgendwie war der von Mekka nach Medina flüchtende Mohammed ja auch Aussiedler und irgendwie sollten wir für die Schariabürger den juristischen Status einer deutschen nationalen Minderheit „gesamtgesellschaftlich“ schleunigst herbeireden. Ob sich der bekennende Islamempfänger Dr. Herzog gegen den Aufbau eines deutschen Äquivalents zum Londoner Islamic Sharia Council oder zum bereits in mehreren britischen Städten arbeitenden Muslim Arbitration Tribunal einsetzen würde, darf bezweifelt werden.

Ob MinR Dr. Herzog (Rechts- und Grundsatzangelegenheiten; Aufnahme der Spätaussiedler; Vertriebenenangelegenheiten) der Meinung ist, dass man in Großbritannien bei http://www.islamic-sharia.org/ und http://www.matribunal.com/ den Islam falsch verstanden hat und bei der Deutschen Islam Konferenz (DIK) richtig?

Griechenland lässt Kinder religiös nach der Scharia verheiraten, der Tugendterror des Schleiers (Hidschab, verkürzt genannt und genäht: Kopftuch) kriecht durch jede Schule, Europa droht die Rechtsspaltung – und die Bundesregierung nennt den Islam eine im Kern friedliche Religion (Horst Köhler, vorher bereits Hans-Gert Pöttering).

Die Islambegeisterung muss weiter gehen:

Wir glauben, dass dieser Erfahrungsschatz der Jugend die DIK bereichern kann und sollte – gerade weil sie ihre Lebensrealitäten als plural, vielfältig und bunt begreift und die Chancen und Potenziale unserer heterogenen Gesellschaft kennt und verinnerlicht hat.

Ohne Jugend keine religiöse Revolution. Tariq Ramadans Vorträge lauten schließlich: Europe`s Muslim Youth and the Way Forward, oder: The Role of the Muslim Youth in Europe (4).

Jugendbewegt romantisch ziehen wir ins „vielfältige und bunte“ Kalifat. Am schnellsten mit einer Jungen Islam Konferenz:

Deswegen schlagen wir die Einrichtung einer Jungen Islam Konferenz vor: die Institutionalisierung eines festen Gremiums, das über eine enge Zusammenarbeit mit den TeilnehmerInnen und OrganisatorInnen mit der DIK verknüpft ist. Dadurch können bedeutsame Synergien entstehen. Junge Menschen mit und ohne muslimischen Migrationshintergrund sollten in der Jungen Islam Konferenz – ebenso wie die DIK auf Bundesebene – gemeinsam wichtige Themen des Zusammenlebens aufgreifen und diskutieren. Zentrale Ergebnisse und Lösungsansätze sollten publik gemacht werden, um so den öffentlichen Diskurs und den politischen Meinungsbildungsprozess mitgestalten zu können.

Qualifikationen brauchen wir nicht, jung sein reicht. Kinder an die Macht, wie bereits Herbert Grönemeyer wusste.

Für die Deutsche Welle lässt man einen im sibirischen Tomsk aufgewachsenen Kölner Kopftuchfreund über die zauberhafte Kontaktaufnahme zur deutschmuslimischen Milla (Glaubensnation, türk. millet) sinnieren, immerhin geht es Foroutan und Mercator um nichts Geringeres als um Deutschlands friedliche Zukunft („das gesellschaftliche Miteinander von morgen und dessen Gestaltung“). Ex-Muslime bleiben von den Verhandlungen ausgeschlossen:

„DW-TV Reporter Juri Rescheto diskutiert mit jungen Muslimen und Christen über das Zusammenleben in Deutschland (5).“

Habt ihr etwas gegen Augenhöhe? Die dialogisch errungenen „zentralen Ergebnisse“ haben im besten Fall Verfassungsrang:

2. Entsendung von jugendlichen Delegierten in die Deutsche Islam Konferenz

Zwei Delegierte der institutionalisierten Jungen Islam Konferenz (siehe Empfehlung Nr. 1) sollten an der DIK teilnehmen. Die Delegierten sollten hier zum einen die im Konsens beschlossenen Ergebnisse der Jungen Islam Konferenz präsentieren und zum anderen wichtige Diskussionspunkte der DIK zurück in die Junge Islam Konferenz tragen. Durch diese Beteiligung der Jugend an der DIK könnte auch gewährleistet werden, dass die DIK ein generationsübergreifendes Gremium wird und die Generation angemessen mit einbezieht, die sich heute für das gesellschaftliche Miteinander von morgen und dessen Gestaltung verantwortlich fühlt und sich dieser Herausforderung auch langfristig stellen möchte und muss.

Ob wir eine Alte Islam Konferenz – Berlin 2012 erleben werden, oder herrscht Hass auf die Senioren? Würde die Stiftung Mercator eine Schwule Islam Konferenz oder eine Postschariatische Islam Konferenz ausgrenzen?

3. Partizipation und Interaktion fördern – Eine Deutsche Islam Konferenz zum Anfassen

Gerade weil im Rahmen der DIK wichtige Themen des Zusammenlebens von MuslimInnen und Nicht-MuslimInnen und diesbezügliche die Allgemeinheit betreffende Empfehlungen im Mittelpunkt stehen, sollte die DIK stärker kontinuierlich und transparent in der Öffentlichkeit auftreten.

Im Islam wird das Zusammenleben von Allahfreund und Dhimmi von Sunna und Scharia geregelt, in der deutschen freiheitlichen Demokratie vom Grundgesetz … noch.

Die unterschwellige Botschaft ist klar: Das Grundgesetz reicht für ein Zusammenleben von Muslimbürger und Nichtmuslimbürger nicht aus. Insofern haben die „Jungen“ die Intention der „großen“ Islam-Konferenz verstanden.

Ein interaktiver Charakter der DIK kann hierzu beitragen – etwa indem sich die DIK für Anfragen, Hinweise und Vorschläge der BürgerInnen öffnet. Neben den bereits für die BürgerInnen bestehenden Kontaktmöglichkeiten per Brief, Email oder Telefon befürworten wir die zusätzliche Einrichtung eines Weblogs begleitend zu der bereits bestehenden interaktiven Webseite der DIK. Über diesen Weblog könnten Themenvorschläge für die DIK eingereicht, gesammelt, diskutiert und, nach einer Vorauswahl, in der DIK mit ExpertInnen debattiert werden. Über den Weblog könnte außerdem Kritik an der DIK, den VertreterInnen und den Positionen gesammelt und in die DIK rückgekoppelt werden. Dadurch würde die DIK transparenter und die Themenfindung nachvollziehbarer werden.

Ayatollah Chomeini sprach noch auf der Straße, nun kommt die digitale Islamische Revolution.

Durch die Einbindung von solchen basisdemokratischen Elementen würde die DIK aber vor allem nicht mehr als ein „unverbindliches Dialogforum“, sondern mehr als ein Organ gesehen werden, das gesellschaftliche Bedürfnisse und Diskurse direkt und zeitnah aufgreifen und debattieren kann. Außerdem empfehlen wir die stärkere Einbeziehung von öffentlich-staatlichen Einrichtungen. Beispielsweise können auch Bürgerämter als Anlauf- und Kontaktstellen dienen, an denen Informationsmaterial ausgelegt wird und über die in den Dialog mit Verantwortlichen der DIK getreten werden kann.

Damit auch der Bürgermeister Rechtleitung erfährt und gar nicht erst auf die Idee kommt, die Scharia als Kulturrassismus zu bezeichnen.

Weiterhin könnten die Informationsflyer der DIK breitflächiger in Schulen, Kultur und Sportvereinen, Migrantenselbstorganisationen und Moscheegemeinden etc. ausgelegt werden.

Ganz im Einklang mit den von Naika Foroutan hoch verehrten Verweigerern von Wissenschaftlichkeit und Weltbürgerlichkeit, Dschamal ad-Din al-Afghani und Muhammad Abduh (Foroutan: „Diese beiden islamischen Denker forderten eine religiöse Reform [und] hielten die Abkehr vom richtigen Islam und dem richtigen Verständnis des Koran für die Ursache der Misere zwischen der islamischen Welt und dem Westen“ (6)), hat die Machtergreifung auch im pädagogischen Raum durchgesetzt zu werden.

Vorstellbar ist auch eine Ausstellung zur DIK, die Beginn, Entwicklung und mediale Reaktion veranschaulicht und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen könnte.

Und nicht vergessen, liebe Berliner Ausstellungsmacher: Über Kopftuch und Schariagesetz nur Gutes. Museumspädagogik wie zuletzt in der DDR.

4. Ein Kuratorium für eine transparente Auswahl der TeilnehmerInnen

Der Auswahlprozess für die Teilnahme an der DIK muss aus unserer Sicht nachvollziehbar und transparenter gestaltet werden. Ein unabhängiges Kuratorium bestehend aus muslimischen und nicht-muslimischen Personen des öffentlichen Lebens könnte ein geeignetes Gremium sein, um anhand eindeutiger und der Öffentlichkeit bekannter Kriterien über die Teilnahme der AkteurInnen zu entscheiden.

Diese „Unabhängigen“ können dann ihrer religionspolizeilichen Pflicht zur Hisba nachkommen. Schariagegner raus.

Auf diese Weise könnte ein höherer Grad an Legitimität für die Repräsentativität der DIK-Teilnehmenden erreicht werden. Für eine begrenzte Anzahl an Plätzen sollte auch eine Eigenbewerbung möglich sein.

5. Eine Wiederaufnahme der AG Medien

Als Teilnehmende der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 haben wir uns über die Bedeutung der Medien bei der Produktion und Reproduktion von Bildern über „den Islam“ und „die Muslime“ in Deutschland verständigt und sind besorgt über die teils einseitigen, essentialisierenden und polemischen Darstellungen von MuslimInnen in der Berichterstattung deutscher Medien.

Kaum noch jemand traut sich, über die auf Gruppen (Dhimmis, Harbis, Frauen) bezogene Menschenfeindlichkeit des Islam oder über die Entrechtung der Frau im Islam zu sprechen, doch bereits diese wenigen Worte veranlassen die Mercator-Stiftung, „besorgt“ zu sein.

Es ist noch erfolgreicher zu hindern, dass über den frauenfeindlichen, Nichtmuslime diskriminierenden und wissenschaftsfeindlichen Charakter des Islamischen Rechts faktengetreu berichtet wird.

Nicht der Krieg gegen die Vernunft, den Abu Hamid Muhammad al-Ghazali (1058-1111) als Lebenswerk mit einem bis heute wirksamen Erfolg durchführte, nicht die schwerlich übertreffbare Misogynie des islamischen Gelehrten Abu al-Faradsch Ibn al-Dschauzi (1116-1201) oder der kulturelle Rassismus des türkischen Nationalisten und Kalifatsanhängers Necmettin Erbakan (1926-2011) sollen durch die DIK als „Thema“ stärker behandelt werden, vielmehr sind es die Störenfriede aus den Reihen der wissenschaftlich und menschenrechtlich-universell verhafteten Islamkritik, die endlich an den volkspädagogischen Pranger gestellt werden müssen:

Die DIK sollte dieses Thema stärker behandeln und auch über den Bildungsauftrag des Staates sowie über die öffentlich-rechtlichen Sender diskutieren. Unter anderem aus diesen Gründen befürworten wir die Wiedereinführung der Arbeitsgruppe Medien in der DIK II und die Fortführung des bisherigen Austauschs in diesem Themenfeld. Beispielsweise könnten Workshops, Medienfachkonferenzen oder medienbezogene Projekte – wie etwa die Runden Tische für JournalistInnen – verstetigt und breitflächig angeboten werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollten sowohl in die Öffentlichkeit als auch in die Medienunternehmen getragen werden.

Die unteilbare und ewige Scharia hat in Radio und Fernsehen in aller Sanftheit beworben zu werden, als staatlicher Bildungsauftrag ist soeben der verstaatlichte Proislamismus definiert worden. Und damit keiner sagen kann, hier werde der Ausstieg aus dem weltlichen Recht geprobt, organisiert Naika Foroutan ein Planspiel.

Nun aber ist endlich mehr Druck zu machen, damit Zeitung und Rundfunk in Zukunft islamsensibel berichten und die zu muslimisierenden Kinder in Köln oder Berlin nicht länger von Höllenfurcht und Sunnagehorsam entfremden. Heimat („Heymat“) finden die Muslime schließlich in der irdischen Islamischen Ordnung und in der Rückkehr zu Allah ins Paradies.

6. Einrichtung staatlich-muslimischer Dialogformen auf kommunaler Ebene

Eine erfolgreiche Islamische Revolution darf sich schließlich nicht auf den Bundestag oder das Regierungsviertel beschränken, sondern hat rund um jedes deutsche Rathaus organisiert zu werden.

Als TeilnehmerInnen der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 haben wir uns sowohl in der Rolle als DIK-AkteurInnen als auch aus unserer eigenen Perspektive intensiv mit dem Thema „Institutionalisierung von staatlich-muslimischen Kooperationen auf kommunaler Ebene“ befassen können. Der Austausch über mögliche Formen staatlich-muslimischer Zusammenarbeit in der Kommune hat gezeigt, wie komplex Verhandlungen und wie schwierig Konsensfindungen sein können. Dennoch kamen wir zu dem Schluss, dass es sinnvoll und erfolgbringend ist, Probleme des Zusammenlebens von Menschen mit und ohne muslimischen Migrationshintergrund von unten nach oben, also an der Basis beginnend, zu bearbeiten und anzugehen. Vor diesem Hintergrund sind kommunale Kooperationsformen zu befürworten und wir empfehlen deshalb eine bundesweite Einrichtung staatlich-muslimischer Dialogforen auf kommunaler Ebene.

Niemand wage es in der tiefsten Provinz, gegen die Maßgaben von Koran und Sunna aufzumucken.

Ziel dieser Foren soll und muss sein, den Islam in der Gesellschaft und den kommunalen Strukturen zu etablieren, was zu einer größeren Akzeptanz und Anerkennung der Religion und der MuslimInnen führen wird.

Die Machtergreifung! Jetzt aber hinein mit den Muftis und Scheichen in jede Stadtverwaltung.

7. Signale senden – Die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz von Islam und MuslimInnen in Deutschland fördern

Pst, nicht verraten, Gesamtgesellschaft bedeutet Kalifat. Ob christianisiert oder schariapflichtig, zu Mohammed und Schariagesetz kannst du nur ja oder ja sagen.

Der unbelehrbare Islamgegner ist aus dem Gemeinwesen zu exkludieren, und auch derjenige, der, sachlich richtig, darauf hinweist, dass die islamische Umma eine nach außen antisoziale, chauvinistische Solidargemeinschaft ist, die, nach innen, immerhin alle ihre weiblichen Angehörigen herabwürdigt und diskriminiert.

Dialog basiert immer auf einem aktiven Austausch gleichberechtigter PartnerInnen.

Demokraten und Islamisten auf harmonischer Augenhöhe, Parlamentarier und Muslimbrüder in geschwisterlicher Eintracht. Man applaudiere.

Du bist doch kein antimuslimischer Rassist?

Die DIK birgt in ihrer Einzigartigkeit die Hoffnung auf eine über Gesten und Symbole hinausgehende gemeinsame Bearbeitung gesellschaftsrelevanter islambezogener Themen. Essentiell für einen Dialog auf Augenhöhe ist das Gefühl, wirklich angenommen und anerkannt zu sein.

Wer gegen die Burka oder das Lehrerinnenkopftuch argumentiert, bläst zum Bürgerkrieg.

Berlin 2011. Der Trend geht zur Zweitfrau.

Die geführten Debatten über die Frage, ob und inwiefern der Islam zu Deutschland gehört bzw. gehören kann, haben bei uns MuslimInnen und Nicht-MuslimInnen zu Verunsicherungs- und zu Enttäuschungsmomenten geführt – gerade weil wir den Islam und die MuslimInnen als selbstverständlichen Teil des demokratischen, pluralen und vielfältigen Deutschlands sehen.

Ohne den integrierten Islambegriff von den Autoritäten des ECFR oder der FEMYSO ist Deutschland monokulturell, intolerant. Nicht dein Nein zur Burka auf dem Marktplatz oder zum Lehrerinnenkopftuch, sondern dein Ja zur Scharia zeigt uns dein Bejahen der deutschen gesellschaftlichen Vielfalt:

Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass die DIK dieses Thema aufgreift, den Wirrungen mit einer klaren Position begegnet und den BürgerInnen signalisiert, dass Deutschland plural und heterogen ist und der Islam als Religion nicht nur im Alltag, sondern auch aufgrund des in unserem Grundgesetz verankerten Rechts auf freie Religionsausübung ein gleichberechtigter Teil Deutschlands ist und als solcher auch Akzeptanz erfahren muss.

Dass der Schariagegner wirres Zeug redet, schlicht desorientiert ist, hat die Bundesregierung zeitnah kundzutun.

Hidschab und Burka, Zweitfrau und Kindbraut sind laut Naika Foroutan bzw. Stiftung Mercator grundgesetzlich geschützt, was in neu zu erarbeitenden Gesetzen (Thomas de Maizière zum proschariatischen sui generis: „Ich lade hier zu viel juristischer Fantasie ein“ (7)) Niederschlag finden muss, dein guter Wille allein ist schließlich nicht gut genug:

Die rechtliche Anerkennung der muslimischen Organisationen als Religionsgemeinschaften würde der Akzeptanz von Islam und MuslimInnen in Deutschland über eine normative, ideelle Ebene hinaus Vorschub leisten. Die während der ersten Phase der DIK diesbezüglich geführten Gespräche befürworten wir.

Keinesfalls darf die BRD von den Islamverbänden verlangen, die vor dem Höllenfeuer rettenden Befehle von Koran und Hadith abzulegen.

8. Weniger Staat – mehr BürgerInnen: Öffnung der Deutschen Islam Konferenz für praxiserfahrene Einzelpersonen auf nicht-muslimischer Seite

Her mit den charismatischen Islambeschwichtigern! Integrieren wir ein paar proislamistische, nichtmuslimische Zauberer in die DIK.

Da die DIK derzeit ein vom Staat getragenes Dialogforum ist, an dem ausschließlich staatliche und muslimische AkteurInnen teilnehmen, entsteht in der öffentlichen Wahrnehmung der Anschein, dass sich das Zusammenleben mit MuslimInnen in Deutschland als so problematisch erweist, dass eine eigens einberufene Konferenz von Nöten ist. Damit entsteht auch ein Verhandlungseindruck nach dem Motto „Muslime versus Staat“, was in Folge auch den Gegensatz „Muslime versus Deutschland“ suggeriert. Die derzeitig geführten Kontroversen über die Möglichkeit eines gelingenden Miteinanders von MuslimInnen und Nicht-MuslimInnen, die zu einer Entfremdung und gesellschaftlichen Polarisierung geführt haben, basieren weniger auf Konflikten zwischen MuslimInnen und dem Staat denn auf innergesellschaftlichen Ressentiments, Ängsten und Befürchtungen.

Wer vor dem Islamischen Recht warnt, den treibt der Hass.

Wir begrüßen, dass die DIK in ihrer zweiten Phase praxisorientierter ausgerichtet ist. Dennoch empfehlen wir, den Kreis der Dialogführenden nach dem Motto „weniger Staat – mehr Bürger“ zu öffnen.

Der allzu nüchterne Staat ist abgemeldet, jetzt fiebert die Bevölkerung religiös.

Vor allem auf Seiten der staatlichen VertreterInnen sollen analog zu den muslimischen Einzelpersonen praxiserfahrene, nicht-staatliche AkteurInnen mit spezifischer Qualifikation ausgesucht werden – sogenannte „Alltagsmenschen“. Dadurch kann eine gesicherte Rückbindung der auf der DIK verhandelten Themen an die Lebensrealität der betroffenen Personen, aber auch ein besseres gesellschaftliches Abbild in der DIK erreicht werden. Vermutlich können dadurch nicht nur gegenseitige Vorwürfe und Ressentiments, sondern auch gemeinsame Wünsche und Forderungen an die staatlichen Entscheidungsträger artikuliert werden. Die staatliche Seite könnte gleichzeitig Impulse und Vorschläge für Konfliktregulierungen generieren. Diese Wechselwirkung könnte von staatlichen VertreterInnen als basisdemokratischer Orientierungsrahmen gesehen werden.

9. AkteurInnen der Deutschen Islam Konferenz als MultiplikatorInnen begreifen

Die TeilnehmerInnen der DIK bringen ihre individuellen oder verbands- und institutionsbezogenen Erfahrungen, Sichtweisen und Positionen in die Konferenz ein. BürgerInnen erfahren aber zumeist nur dann von den vertretenen Standpunkten der DIK-AkteurInnen, wenn sich besondere Konfliktlinien in bestimmten Themenfeldern abzeichnen. Wenn sich alle TeilnehmerInnen der DIK auf dem offiziellen Internetauftritt der Konferenz mit einem ausführlichen Schreiben vorstellen würden, aus dem auch hervorgeht, warum die jeweilige Person teilnimmt, welche Ziele, Ideen und Wünsche sie hat und welche Kontaktmöglichkeiten es zu ihr gibt, dann würde dies nicht nur mehr Transparenz und Interaktion ermöglichen, sondern auch die Nachvollziehbarkeit der Auswahl der DIK-TeilnehmerInnen erhöhen. In diesem Schreiben könnten die TeilnehmerInnen zugleich auch Themen benennen, die ihnen besonders wichtig sind und aus ihrer Sicht im Rahmen der DIK bearbeitet werden sollen. Dadurch könnte auch für die Öffentlichkeit, die TeilnehmerInnen und die OrganisatorInnen der DIK erkennbar werden, ob die Agenda der Konferenz mit den Wünschen und Vorschlägen der TeilnehmerInnen im Einklang steht. Aus unserer Sicht wäre es auch wünschenswert, dass sich die KonferenzteilnehmerInnen nicht nur als Beteiligte des staatlich-muslimischen Austauschs sehen, sondern zusätzlich als AkteurInnen des gesellschaftlichen Wandels.

Wandel, einen Augenblick … so schlecht war die säkulare Demokratie doch gar nicht?!

Alle Erwählten, die vom unbeschreiblichen Charisma der Konferenz ergriffen worden sind, sind mit religionspolizeilichen Befugnissen auszustatten, in die Provinzen zurückgekehrt gebührt ihnen Ehrerbietung und emsiger Dienst, Herrschaftszeiten:

Wenn sich die TeilnehmerInnen auch in ihrer alltäglichen Praxis als BotschafterInnen der DIK verstehen und als diese auftreten, dann könnte ihnen nicht nur eine Vorbildfunktion zukommen, sondern sie könnten die Ideen der DIK auf diese Weise auch in die Gesellschaft hineintragen. Diese Funktion sollten sie auch dann übernehmen, wenn es darum geht die Empfehlungen der DIK vor Ort in den Ländern und Kommunen umzusetzen.

10. Begriffe neu denken: Die Einführung eines Begriffskodexes

Verschiedene Begrifflichkeiten wie etwa „muslimische Vertreter – staatliche Vertreter“, „Mehrheitsgesellschaft“ oder „MigrantIn“ (u.a. für deutsche StaatsbürgerInnen mit Migrationshintergrund) führen – auch im Rahmen der DIK – dazu, dass sich „wir“- und „ihr“- Gegensätze im alltäglichen Sprachgebrauch etablieren und sich in der gesellschaftlichen und öffentlichen Wahrnehmung verfestigen. Statt bereits bei der Bezeichnung des Gegenübers auf Unterschiede zu verweisen, sollte indes das Gemeinsame betont werden.

Ob unislamisch lebende, säkulare Geschäftsfrau oder islamisch korrektes (unmündiges), von Höllenangst geplagtes Burka-Heimchen, ob nachvollziehbar arbeitender Wissenschaftler oder heilssichernd aktiver Salafist, entscheidend ist doch: Jeder von uns ist Mensch.

Eine neue, durch die DIK erarbeitete, für alle TeilnehmerInnen empfehlenswerte Begriffspraxis kann zu mehr Akzeptanz und Verständnis des pluralen, heterogenen Deutschlands führen und sich der Position von „Etablierten und Außenseitern“ entgegenstellen. Sie sollte von der DIK als Motor auch in den öffentlichen Raum bzw. in die Wahrnehmung der Gesellschaft hinein delegiert bzw. transportiert werden.

Fakten haben sehr gestört, jetzt kommt al-Islam.

Die Untergebenen anders wahrnehmen lassen. Anderes für wahr halten zu lernen, ist das Gebot der Stunde. Verändern Sie sich, blicken Sie anders in die Welt, noch mehr anders!

Der Islamkritiker hat schließlich Probleme mit dem Wahrnehmen und mit der Wahrheit gleich mit, wie der gottesfürchtige, im Jahre 1935 geborene ägyptische Philosoph Hasan Hanafi erkannte:

„Die nördliche und die südliche Mittelmeerküste sind Wiegen uralter Zivilisationen. Spannungen zwischen diesen Regionen beruhen häufig auf Fehlwahrnehmungen. … Der Islam habe eine dem Christentum, der Religion des Friedens und der Liebe, entgegengesetzte Kultur der Gewalt hervorgebracht. Diese falsche Wahrnehmung basiert auf einem reduktionistischen Fehlschluss, der das Ganze auf einen Teil verkürzt. Denn der Islam hat auch Juwelen der Geschichte wie Granada, Sevilla oder Cordoba auf der Nordseite des Mittelmeers entstehen lassen (8).“

Cordoba! Plätschernde Brunnen, arabische Gelehrsamkeit und heilige Schutzgelderpressung der Dschizya. Lautengeklimper, Marmorpaläste und dann und wann eine kleine Dhimmi-Auspeitschung.

Spürst du es denn nicht, das goldene al-Andalus liegt jetzt an der Spree! Nur die Wortwahl der ärgerlich unislamisch arbeitenden Journalisten und Blogger könnte noch etwas harmonischer sein, damit Deutschlands kleine Muslime bessere Laune haben:

Wenn allein auf staatlicher Ebene von Seiten der MinisterInnen, der Länder- und KommunenvertreterInnen ein neuer Begriffskodex eingeführt wird, dann kann der Diskursraum zurückerobert werden, der sich in den letzten Jahren vor allem durch stark entfremdende (mediale) Debatten negativ auf das Zusammenleben ausgewirkt hat. Diese Auswirkungen sind in den Alltagsrealitäten der jungen Generation stark zu spüren.

Mögen Berlins der Glückseligkeit verpflichtete Muslimkinder nie aus dem sicheren Kerker von Sunna und Scharia ausbrechen.

Es beginne die sprachliche Kriegsführung, der mediale Dschihad.

Unerwünschte Worte erzeugen schließlich falsches Wissen und stehen unserer zentralen Aufgabe „Gemeinsam Gemeinschaft schaffen“ (Mercator 2011) entgegen.

Möge die islamische Pracht uns niemals verlassen! Deutschland braucht die religiös begründete Pressezensur.

Jacques Auvergne

(1) 10 Empfehlungen der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011

http://www.stiftung-mercator.de/fileadmin/user_upload/INHALTE_UPLOAD/Bildung/Junge_Islam_Konferenz_Berlin_2011/110328_JIK_Empfehlungskatalog_final_WEB.pdf

Junge Islam Konferenz, offizielle Internetpräsenz

http://petition-stiftung-mercator.de/

Suchbegriff Junge Islam Konferenz beim Projekt HEYMAT

http://www.heymat.hu-berlin.de/search?SearchableText=Junge+Islam+Konferenz

Die „Junge Islam Konferenz – Berlin 2011“ ist ein Projekt der Stiftung Mercator in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin. … Die „Junge Islam Konferenz – Berlin 2011“ reagiert auf die Tatsache, dass die Deutsche Islamkonferenz und ihre Themen- und Zielsetzung laut einer jüngst veröffentlichten Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Migration und Integration insbesondere in der zweiten und dritten Generation der Muslime in Deutschland weitgehend unbekannt ist. … Das zweitägige Vorbereitungsseminar wird an der „Berlin Graduate School of Social Sciences“ (BGSS) der Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) stattfinden und ReferentInnen aus Wissenschaft und Praxis begrüßen. Das zweitägige Planspiel-Seminar soll im Bundesministerium des Innern (BMI) stattfinden, um den TeilnehmerInnen eine authentische Erfahrung der Verhandlungen zu ermöglichen.

Dr. Naika Foroutan (Projektleiterin)

Damian Ghamlouche (Projektmanager)

Sina Arnold (Co-Projektmanagerin)

http://www.heymat.hu-berlin.de/junge-islamkonferenz

HEYMAT. Foroutan.

http://www.heymat.hu-berlin.de/team/foroutan

(2) Stiftung Mercator. Junge Islam Konferenz. Zwischenresümee. Die Worte Menschenrechte, Frauenrechte bzw. Gleichberechtigung der Frau, Scharia, Hidschab oder Kopftuch kommen gar nicht erst vor, stattdessen ist von Religion (neun mal, mit Varianten) und Islam (49 mal) die Rede. Auf in die Dhimma-Republik, alle Arbeit „für einen gelingenden Gemeinschaftsbildungsprozess“.

http://www.stiftung-mercator.de/fileadmin/user_upload/INHALTE_UPLOAD/Bildung/Junge_Islam_Konferenz_Berlin_2011/110329_JIK_Dossier_A4_final_WEB.pdf

Schariafreundin Naika Foroutan steuert kräftig mit. Vorbereitungsseminar Junge Islam Konferenz – Berlin 2011, 5. und 6. Februar 2011, Berlin:

„Unter den Referenten befinden sich Experten wie Prof. Dr. Klaus J. Bade (Vorsitzender des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration), Prof. Dr. Haci Halil Uslucan (Leiter Stiftung für Türkeistudien und Integrationsforschung), Dr. Naika Foroutan (Projektleiterin der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 und Leiterin des Projekts HEyMAT an der Humboldt-Universität zu Berlin) sowie Mitglieder der Deutschen Islam Konferenz.“

http://www.stiftung-mercator.de/presse/pressetermine/pressetermin-details/article/vorbereitungsseminar-junge-islam-konferenz-berlin-2011.html

(3) Den Teilnehmern des Planspiels der Jungen Islam Konferenz rief Dr. Thomas Herzog zu: „Der Islam ist in Deutschland angekommen, und er ist willkommen.“

http://www.stiftung-mercator.de/fileadmin/user_upload/INHALTE_UPLOAD/Bildung/Junge_Islam_Konferenz_Berlin_2011/20110125_Planspiel_Ablauf_extern_FINAL.pdf

Die ebenfalls anwesende Dr. Rita Süssmuth: fiel 2004 durch ein „In Deutschland gibt es keinen Ort für die Scharia.“ angenehm auf, warnt jedoch das Deutsche Volk heute nicht mehr vor dem Islamischen Recht. Quelle: Cigdem Akyol für die taz, 21.02.2011. Akyol: „Der Erlanger Islamwissenschaftler Mathias Rohe erklärt, das Nebeneinander der Rechtssysteme sei Ausdruck der Globalisierung. … In England ist die Integration der Scharia Realität. Schiedsgerichte und Scharia-Räte regeln in vielen Städten zivilrechtliche Streitigkeiten zwischen gläubigen Muslimen. Seit 2007 gibt es dort das „Muslim Arbitration Tribunal“ (MAT) für Familien-, Erbschafts- und Handelsstreitigkeiten mit einer Handvoll Schlichtungsstellen in England und Wales. Die Schiedssprüche des Tribunals sind vor Gericht durchsetzbar.“

http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/goldmuenzen-fuer-die-exfrau/

Islamic Sharia Council

http://www.islamic-sharia.org/

Muslim Arbitration Tribunal

http://www.matribunal.com/

(4) Tariq Ramadan: Europe`s Muslim Youth and the Way Forward.

http://www.youtube.com/watch?v=p-LEljKD1R0

Tariq Ramadan: The Role of the Muslim Youth in Europe.

MJD: “Weiterhin wird behauptet, dass Ibrahim El-Zayat auf dem MJD-Meeting 2009 aufgetreten sei. Richtig ist vielmehr, dass Herr El-Zayat auf dieser Veranstaltung einen Vortrag von Prof. Tariq Ramadan einem der renommiertesten europäischen Islamwissenschaftler und Verfechter des „Euro-Islam“, als Übersetzer begleitet hat. In dem Vortrag „The Role of the Muslim Youth in Europe“ hat Prof. Ramadan unter großem Beifall die Notwendigkeit sich als muslimischer Jugendlicher in die europäische Gesellschaft zu integrieren und zu partizipieren aufgezeigt und es zur religiösen Verpflichtung eines jeden Einzelnen erklärt. Gerade der Inhalt dieses Vortrags ist ein Paradebeispiel, für das stetige Eintreten der MJD, junge Muslime zu mehr gesellschaftlicher Beteiligung anzuregen.”

http://www.mjd-net.de/stellungnahme-zu-den-anschuldigungen-des-bundesamt-f%C3%BCr-verfassungsschutz

(5) Die proschariatisch aktive Deutsche Welle engagiert Juri Rescheto: „Dürfen muslimische Lehrerinnen ein Kopftuch tragen? Soll an deutschen Schulen islamischer Religionsunterricht eingeführt werden? Über solche Fragen wollen Jugendliche im Rahmen der ersten „Jungen Islam Konferenz“ sprechen. Sie findet an diesem Wochenende im Innenministerium in Berlin statt. Die Jugendlichen sollen Ideen entwickeln und Empfehlungen aufschreiben. Denn auf höherer Ebene sind die Gespräche zwischen deutschem Staat und muslimischen Vertretern zuletzt ins Stocken geraten.

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6443785,00.html

(6) Naika Foroutan verehrt die Begründer der islamischen Gegenmoderne Dschamal ad-Din al-Afghani und Muhammad Abduh, aus: Kulturdialoge zwischen dem Westen und der islamischen Welt: eine Strategie zur Regulierung von Zivilisationskonflikten, Seite 93: „Diese beiden islamischen Denker forderten eine religiöse Reform. … Hier sollte also durchaus die kulturelle Moderne akzeptiert werden“ Das ist natürlich Unsinn, Wali mudschbir, Kindbraut, Polygamie und Talaq standen für al-Afghani (Technologie und Panislamismus) und Abduh (Journalist, Großmufti von Ägypten) nie zur Disposition, ein vor der Hölle bewahrendes Wohlverhalten ist kulturell vormodern. Al-Afghanis Geburtsjahr ist nicht 1839 (Foroutan), sondern 1838.

http://books.google.de/books?id=NBZ2N3mGM74C&lpg=PP1&dq=Naika%20Foroutan&pg=PP1#v=onepage&q=Afghani&f=false

Muslime, seid östlich, wo auch immer. Rezension zu Naika Foroutan (Kulturdialoge zwischen dem Westen und der islamischen Welt: eine Strategie zur Regulierung von Zivilisationskonflikten) von Jacques Auvergne.

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2011/04/16/228/

(7) Islamintegrierer und Bundesinnenminister Thomas de Maizière zum proschariatisch umzusetzenden sui generis („Ich lade hier zu viel juristischer Fantasie ein“). Für das Göttinger Tageblatt schreibt Isabel Trzeciok am 08.12.2010:

„Die bisherigen Rahmenbedingungen des Kirchenrechts sind auf die Organisationsform der großen christlichen Kirchen optimiert. Hier einen Weg zu finden, den Islam zu integrieren, sei eine der großen zukünftigen Herausforderungen, erläuterte de Maizière. Da die stark dezentrale Organisation die juristische Zuordnung erschwere, plädierte der Minister für ein pragmatisches Vorgehen und lösungsorientierte Ansätze vor Ort. Viele Tausend kleine Islamkonferenzen in den Städten wünsche er sich, um Ideen zu entwickeln und vor Ort bestehende Probleme gemeinschaftlich zu lösen.“

http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Wissen/Regionale-Wissenschaft/Bundesinnenminister-de-Maiziere-spricht-ueber-Religion

(8) Gegenmodernist, Kulturkreistheoretiker und Schariafreund Hasan Hanafi ist Vizepräsident der Arabischen Philosophischen Gesellschaft.

http://de.qantara.de/Tausendundein-Vorurteil/947c910i1p95/index.html

Ein linker Islam? Ausschnitte aus dem fast zwei Jahrzehnte alten Vortrag von Ḥasan Ḥanafī »Die Aktualität eines ‘linken Islam’« (aus: »Gesichter des Islam, 2. Orient-Tagung im Haus der Kulturen der Welt«, 10.-12.12.1991, bei: Verlag Haus der Kulturen der Welt (Hg.), Berlin 1992) kommentiert Jacques Auvergne.

http://jacquesauvergne.wordpress.com/2010/06/30/176/

Jugendschutzgesetz konsequent durchsetzen

April 12, 2011

Gabi Schmidt

Mönchengladbach

Petitionsausschuss des Landes NRW

Sprechstunde für Bürger am 11.04.2011

Rita Klöpper MdL

Vorsitzende des Petitionsausschusses

Franz Muschkiet

Leiter des Petitionsreferats

11.04.2011

Geschäftszeichen: I.3/15-P-2011-03200-00

Extremisten werben an: Kinder- und Jugendschutz umsetzen

Sehr geehrte Frau Klöpper,

sehr geehrter Herr Muschkiet,

die Petenten beantragen, dass es extremistischen, vom Verfassungsschutz beobachteten Vereinigungen politischer oder religiöser Prägung nicht mehr gestattet wird, im öffentlichen Raum (Fußgängerzonen, Markplätze) Informationsstände zu betreiben. Alternativ könnten Häufigkeit, Ort und Zeit so eingeschränkt werden, dass Minderjährige besser geschützt sind (Stände nicht am Wochenende, nicht in den Ferien oder an Feiertagen, nur an Orten, die von Schülerinnen und Schülern unter 18 Jahren wenig frequentiert sind).

Grundsätzlich sollte es diesen radikalen Gruppierungen und Einzelpersonen untersagt werden, zu Informationsveranstaltungen oder Seminaren Kindern oder Jugendlichen den Zutritt zu ermöglichen oder an öffentlichen Schulen Werbematerial auszulegen.

Die Jugendhilfeausschüsse Nordrhein-Westfalens sollen beauftragt werden, aufklärerische Bildungsveranstaltungen für Minderjährige zu ermöglichen, zu organisieren und finanziell zu fördern (gerne über die Jugendverbandsarbeit, die Wohlfahrtsverbände sowie die städtischen und kirchlichen Jugendzentren), in denen fundiert über Extremismus, explizit über Islamismus aufgeklärt wird. Nur so wird der Staat seinem Auftrag, die altersgemäße, ganzheitliche und gesunde Entwicklung junger Menschen zu gewährleisten, sie durch Bildung zu fördern und vor Schaden zu bewahren, gerecht. Die Jugendhilfeausschüsse NRWs sollen hierzu Forschungsprojekte initiieren.

Entsprechendes gilt für die Gleichstellungsbeauftragten in NRW, zumal im Salafismus die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Frage gestellt bzw. eingeschränkt wird.

Zur Begründung

Der gesetzliche Kinder- und Jugendschutz beinhaltet, Gefährdungen möglichst nicht entstehen zu lassen (struktureller Jugendschutz), über Gefährdungen aufzuklären und zur Bewältigung anzuleiten (erzieherischer Jugendschutz), den Umgang mit Gefährdungen zu regeln (gesetzlicher Jugendschutz).(1)

Artikel 3 (2) GG: Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

Der Staat als Garant der Neutralitätspflicht hat zu verhindern, dass weltanschauliches oder politisches Werbematerial in öffentlichen Räumen und Bildungseinrichtungen ausliegt (Ausnahme: Hochschulinterne Wahlen).

Der vom Verfassungsschutz beobachtete salafistische Verein Einladung zum Paradies (EZP) betrieb am Nachmittag des 09.04.2011 in der Innenstadt von Mönchengladbach (MG Rheydt, Marienplatz) einen überdachten Infotisch. Dort fanden sich gegen 17:20 Uhr zwei Mädchen im Alter von schätzungsweise elf und sechs Jahren ein, die sich mindestens zwanzig Minuten lang mit den Aktivisten unterhielten und das ausliegende Informationsmaterial gemeinsam betrachteten. Bei dem sonnigen, warmen Wetter brachte ein Salafist ein Tablett mit Eisbechern heran, die Missionare und auch die beiden Kinder erhielten jeweils ein Eis.

Bereits im Mai 2010 ist ein zwölfjähriges Kind in einer Mönchengladbacher Arztpraxis von einem erwachsenen Islamisten, der religiöse Kleidung trug, zu sportlichen und erlebnisorientierten EZP-Veranstaltungen angeworben worden, dem Jungen wurde eine Visitenkarte von Einladung zum Paradies zugesteckt.(2)

Das Anwerben von Kindern und Jugendlichen, die momentan nicht in Begleitung ihrer Eltern oder persönlich bekannter Erwachsener sind, ist niemandem erlaubt und sollte allen erwiesenermaßen verfassungsfeindlichen Gruppen erst recht nicht gestattet werden. Entsprechendes hat für fremde Erwachsene zu gelten, die kalkuliert eine vertraute Beziehung zu diesen unbeaufsichtigten und daher besonders schutzbedürftigen jungen Menschen aufbauen wollen. Solches Handeln wäre unter dem Aspekt des Jugendschutzes generell problematisch. Daher sollte es nachweislich demokratiefeindlichen Vereinigungen oder Einzelpersonen, die rassistische, antisemitische, frauenfeindliche oder jugendgefährdende Standpunkte vertreten und verbreiten, wirksam untersagt sein, durch Mission bzw. Werbung im öffentlichen Raum Einfluss auf Minderjährige ausüben zu können.(3), (4)

Vor zehn bis zwölf Monaten lagen Werbeflyer von Einladung zum Paradies in den Fluren und Aufenthaltsräumen der Hochschule Niederrhein aus, einer zur weltanschaulichen Neutralität verpflichteten Institution. Das sollte sich im öffentlichen Bildungsbereich nirgendwo wiederholen.

Mit freundlichen Grüßen

Gabi Schmidt

Sozialpädagogin

Edward von Roy

Diplom-Sozialpädagoge (FH)

Quellen

Sigmar Roll (überarbeitete Fassung, Stand: 01.01.2011).

http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Rechtsfragen/s_762.html

(2) Gabi Peters, Tina Stockhausen: Islamisten werben Jugendliche an. Rheinische Post, 06.08.2010.

„Der Junge war allein da, und meine Mitarbeiterin hörte, wie der Mann ihn einlud vorbeizukommen“, erzählt sie. „Es gebe dort tolle Sachen. So könne er zum Beispiel Boxen lernen.“ Die Visitenkarte vom Verein „Einladung ins Paradies“ (EZP), die der Mann dem Zwölfjährigen zusteckte, nahm sie an sich.

http://www.rp-online.de/niederrheinsued/moenchengladbach/nachrichten/Islamisten-werben-Jugendliche-an_aid_890623.html

(3) WELT-online, 20.01.2010. „In einer bundesweiten Razzia in fünf Moscheen, Gebetsräumen, Verlagshäusern sowie Privatwohnungen von drei islamischen Predigern hat die Polizei Datenträger, Computer und verbotene Bücher sichergestellt. Darin wird zur Gewalt gegen Frauen aufgerufen. … Das Buch, das auch auf diversen islamischen Internetseiten zu finden ist, wurde bereits am 15. Januar 2009 als jugendgefährdend indiziert.“

http://www.welt.de/politik/deutschland/article5921859/Polizei-stellt-frauenfeindliche-Islam-Buecher-sicher.html

(4) RP-online, 08.04.2011. Salafisten: Jugendzentrum in Sorge. „Vor etwa einem halben Jahr trat die Änderung ein, fast von einem Tag auf den nächsten. Muslimische Jugendliche, die bis dahin die Nebenstelle DoJoh der katholischen Jugendfreizeiteinrichtung Jugendhaus am Martinshof (JaM) in Pongs besucht hatten, zogen sich zurück. Plötzlich definierten sie ihren Glauben, indem sie in Internetplattformen Videos des Salafisten Pierre Vogel hochluden, zeitgleich kamen Tuscheleien über die „Protokolle der Weisen von Zion“ und krude Theorien über die türkische Außenpolitik sowie den Terrorismus als legitime Form der Gegenwehr auf.“

http://www.rp-online.de/niederrheinsued/moenchengladbach/nachrichten/Salafisten-Jugendzentrum-in-Sorge_aid_985111.html

Evangelische Jugendarbeit und Scharia

März 31, 2011

الكشافة

al-Kaššāfa

Scouts and Guides

Pfadfinder

Secularity, Scouting and Sharia

60 Jahre Pfadfinderarbeit im GNO,

62 Jahre deutsches Grundgesetz

Vier Pfadfinderlieder zu den Themen Selbstbestimmung und universelle Menschenrechte. Auf dem Jugendzeltplatz Bopparder Kreuzberg feiert der Gau Nassau-Oranien (GNO) im Juni 2011 sein sechzigjähriges Bestehen. Gedanken zur Trennung von Staat und Religion von Edward von Roy, der in den Achtziger Jahren im Stamm Herigar (Meckenheim bei Bonn) aktiv war. Der VCP Meckenheim war damals Teil der evangelischen Pfadfinderarbeit des GNO.

(Melodie nach) Titel:

(Sonnig begann es zu tagen) Hatun, die wollte es wagen

(Bunt sind schon die Wälder) Ach, die Salafisten, wissen Sie

(Bin auf meinem Weg, schon so lang) Auch dir, Demokrat (Kalifat)

(Weit in der Champagne im Mittsommerwind) Muslimische Frauen sind

»Hatun«, oder: Der Pfahl der Scharia.

Text 2007 von der Gruppe pik. Für Hatun Sürücü, die 2005 in Berlin im „ehrenhaften“ Familienauftrag erschossen wurde. Dieses Lied wird zur Melodie L`estaca des Katalanen Lluís Llach gesungen, die von den Pfälzern Hein und Oss Kröher als Sonnig begann es zu tagen bekannt gemacht wurde

Hatun, die wollte es wagen

nach Freiheit stand ihr der Sinn

wollte kein Kopftuch mehr tragen

Lebenslust war ihr Gewinn.

Siehst du Pfahl der Scharia,

mit unsern Fesseln umschnürt?!

brechen wir jede Taqiyya:

ran an ihn – dass er sich rührt!

Du kommst zu mir – ich helfe dir!

Wir spüren Leid bei ihm und ihr.

Nur für ein selbst bestimmtes Leben

lohnt sich der Kampf. Das wissen wir.

Der Ruf nach Freiheit nie verhallt,

er bringt zusammen Jung und Alt.

Zukunft sich selber aufzubauen,

nicht irgendwann, vielmehr schon bald.

Hatun war sechzehn. Die Eltern

fanden für sie einen Mann,

zwangen sie auch zu der Heirat

weit weg, in Nord-Kurdistan.

Und von dem Mann ward sie schwanger,

sah ihre Träume entflieh`n.

Sie floh die kurdischen Berge,

sie floh zurück nach Berlin.

Sie löste mutig ihr Kopftuch,

nahm Zuflucht im Frauenhaus,

suchte sich selber die Freunde,

da blieb die Drohung nicht aus.

Sie ging im Handwerk zur Lehre

stolz war sie aufs eigne Geld.

Da sprach der Rat der Familie:

Nun sind Pistolen bestellt.

Refr. (leise)

Du kommst zu mir – ich helfe dir!

Februar war es, der siebte,

drei Mal der Schuss wiederhallt:

erst dreiundzwanzig, das war sie,

ihr Kind erst fünf Jahre alt.

Wer hielt die tödliche Waffe?

Wen soll bestrafen der Staat?

Drei ihrer Brüder verhaftet,

Einer gestand jene Tat.

Hatuns Tod, der muss dir sagen:

Geh keinen Meter zurück!

Nicht erst die Männerwelt fragen!

Zögern bricht dir das Genick.

Mögen sie zetern von “Schande!“,

kreischen “Ayip!“ schrill und laut.

Brich starrer Tradition Bande:

frei ist nur, wer sich vertraut.

Refr. (laut) Du kommst zu mir – ich helfe dir!

Das Schweigen von WOSM und WAGGGS zur Scharia

Die authentische Pfadfinderidee ist den universellen Menschenrechten verpflichtet und kann das auf Ungleichbehandlung (Diskriminierung) beruhende Islamische Gesetz nicht billigen

Kulturelle Moderne ist durch die Trennung von Seelenrettung und Justiz gekennzeichnet. Es ist kein Islamismus, sondern Islam (hier: Koran), wenn die Schwester nur halb so viel erbt wie ihr Bruder und die Aussage einer Frau vor Gericht nur halb so viel gilt wie die eines Mannes. Das nicht von Menschen, sondern von Allah geschaffene Islamische Gesetz, die vor der Hölle bewahrende Scharia, müssen Weltbürger – und Pfadfinder – als frauenfeindlich und als Diskriminierung der Nichtmuslime benennen. Eine nicht abgelegte, sondern beibehaltene Scharia ist ein revolutionärer Angriff auf die kulturelle Moderne, eine konservative Revolution, gegen Wissenschaft, Pressefreiheit und allgemeine Menschenrechte. Die drei christlichen deutschen Pfadfinderverbände DPSG, PSG und VCP brauchen eine offene, an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR, 10.12.1948) orientierte Diskussion zur Scharia, statt das mehrstufig privilegierende (damit umgekehrt: Das mehrstufig diskriminierende) Islamische Recht im Namen des interreligiösen Dialogs zu verteidigen oder mit dem Hinweis auf die hanbalitisch-wahhabitisch organisierte und saudi-arabisch finanzierte Pfadfinderarbeit Ostafrikas und des Nahen Ostens unter Multikultur oder innerscoutistischer Toleranz abzulegen.

Es ist beispielsweise nicht zu tolerieren, dass in unseren Kindergärten, Schulen oder Pfadfindergruppen so genannte muslimische Kinder durch korantreu denkende Eltern oder durch örtliche Imame dahingehend eingeschüchtert werden dürfen, dass ein schuldhaft ausgelassenes Pflichtgebet oder eine sichtbar werdende weibliche Haarsträhne sie dem Höllenfeuer näher bringt und dem Paradies auf ewig fern rückt.

Stadtkultur, Arbeitswelt, Sportverein und Pfadfinderleben betreffend können wir daher selbstbewusst sagen: Muslim rein, Scharia raus! Bemerkenswert ist im medialen Diskurs die ständige Vertauschung der Ebenen Islam und Muslime, ein Hütchenspiel, dass die von Mustafa Ceric und Tariq Ramadan angestrebte europäische Rechtsspaltung vernebeln und jeden Islamkritiker pauschal als antimuslimischen Rassisten (ebenso kalkuliert wie faktenfern) diskreditieren soll.

Muslime sind keine Spezies, keine “Sorte Mensch“, für alle Staatsbürger oder Stadtbürger haben die gleichen Gesetze und Verordnungen zu gelten, auch für Atheisten und sogar für Frauen. Eine moralische Herabwürdigung und juristische Diskriminierung der Atheisten oder Frauen haben wir nicht hinzunehmen, auch nicht im Namen des ‚Dialogs mit dem Islam‘. Dass ein Mensch atheistisch argumentiert, ist, sicherlich zum demokratischen Glück, längst kein Skandal mehr, warum aber bekennt sich mein Bürgermeister oder Jugendverbandsleiter nicht zur Zusammenarbeit mit orientalischstämmigen Atheisten? Warum wird zwar der ZMD-Funktionär oder VIKZ-Imam, aber kein Vertreter der Ex-Muslime eingeladen?

Ja zur Integration und zur offenen Gesellschaft. Nein zum erneuerten osmanischen Millet-System, in welchem die elterliche Religion den Lebensweg des Einzelnen im Wesentlichen vorzeichnet. AEMR (1948) und GG (1949) richten sich an das Individuum, nicht an ein Gefüge von Glaubensnationen oder Religionsvölkern, und es gilt auch für den Geist des 104 Jahre alten Scouting (Brownsea Island 1907), dass die Herrschaft Allahs (Kalifat) zurückzuweisen ist und dass ein alle Frauen und Ex-Muslime gleich behandelndes Recht zu bejahen ist.

Islam ist Religion. Der so genannte Salafismus (Ibrahim Abou-Nagie (DWR), Pierre Vogel (EZP)) ist keine Sekte. Die neunjährige ‚Braut‘ zu verheiraten ist auch Religion, nachzulesen beim schiitischen Staatsgründer Ayatollah Chomeini oder beim saudi-arabischen Scheich Abd al-Aziz bin Abdullah Al asch-Schaich, aber hierzulande ist so eine Religion auszuüben schlicht verboten, und dass muss so bleiben.

Hidschab (islamischer weiblicher Schleier) ist Religion, aber nordrhein-westfälischen Lehrerinnen während der Dienstzeit verboten und in Frankreich sogar den Schülerinnen. Burka und Niqab sind Religion, jedenfalls nach Scheich Bin Baz und vielen anderen. Manche Pfadfinderinnen und Pfadfinder wünschen das Verbot von Niqab (Gesichtsschleier) und Burka im öffentlichen Raum. Als einem der letzten Bundesländer fehlt Rheinland-Pfalz allerdings immer noch ein Gesetz zum Verbot des Lehrerinnenkopftuchs im staatlichen Schuldienst; dieses Bundesland sollte sich, die Trennung von Staat und Religion betreffend, etwas mehr am Nachbarland Frankreich orientieren. Tariq Ramadan hält den Schleier für verpflichtend und arbeitet damit auf eine textil bekundete kulturelle Apartheid und auf eine permanente Überwachung auf sexuelles weibliches Wohlverhalten hin: “Im Zuge der Kopftuch-Debatte bezeichnete er die traditionelle Kleidung der Muslimin als ‚Zeichen ihrer Identität‘ und als ‚islamische Pflicht“‘.

Steinigung der Ehebrecherin ist Scharia, also ist Steinigung islamische Religion. Apostatenmord sichert das Heil im Diesseits und Jenseits koranbasiert und islamrechtlich einwandfrei, ist aber in der Bundesrepublik Deutschland nicht gestattet – und das ist auch gut so.

Für alle haben dieselben Gesetze zu gelten, auch für Atheisten und Frauen … die muslimischen Radikalen jedoch wollen das Sonderrecht, vor allem die Polygamie und die Verheiratung dreizehnjähriger oder auch neunjähriger Mädchen.

Die vom Mittelrhein stammende Soziologin Dr. Naika Foroutan („Dabei bin ich ein Kind aus Boppard am Rhein“) möchte sich weder gegen das frauenfeindliche (und männerfeindliche!) Dressurinstrument des Hidschab aussprechen noch die kulturrassistische Doktrin der Scharia anprangern. Immerhin sagt die Tochter eines Iraners nicht, dass Ayatollah Chomeini den Islam falsch verstanden hätte.(1), (2)

Naika Foroutan („sozusagen ein Bopparder Mädchen“) arbeitet 2011 etwa im Rahmen der Mercator-finanzierten Junge Islam Konferenz („Signale senden – Die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz von Islam und MuslimInnen in Deutschland fördern“). Gesamtgesellschaftlich bedeutet schariakonform gespalten, sozial zerlegt.(3)

Das Pfadfindertum muss ‚Nein!‘ sagen zur religiös begründeten Rechtsverschiedenheit. Für keine religiös (oder sonstwie) definierte Gruppe, auch nicht für Muslime oder Juden, hat ein besonderer Paragraph zu gelten, auch nicht im Eherecht. Scharia ist beides: 100 % Religion und 100 % Politik.

Wir brauchen nicht hinzunehmen, unsere Kleriker tun das ganz gerne, dass jemand die Staats- oder Stadtbevölkerung in ‚Christen und Muslime‘ aufteilt. Hier leben Staatsangehörige, keine Angehörige einer Glaubensnation oder eines Religionsvolks (milla, türk. millet). Wenn es darum geht, die Universalität der Menschenrechte gegen die Scharia zu verteidigen, darf ein Pfadfinder nicht ‚multikulturell‘ sein.

Die Scharia ist diskriminierend und frauenfeindlich, pfadfinderische Jugendarbeit muss sich zeitnah, klar und gut begründet vom Islamischen Recht (Scharia) distanzieren.

Herrschaftszeiten,

der Scheich kommt

Melodie: »Bunt sind schon die Wälder«

Gitarre:

D D A D

h h G D.

e D EA +A

D D G G

e e A A

D A D D

Ach, die Salafisten, wissen Sie, wir müssten

toleranter sein.

Diese jungen Frommen wollen zu uns kommen,

beten, keusch und rein.

Viele Frauen im Schleier sind euch nicht geheuer?

Man gewöhnt sich daran!

Burkas machen glücklich, ehrbar und sind schicklich,

Mädchen, zieh eine an!

O welch frohe Kunde, die Scheich Ciftci zur Stunde

ausgerufen hat:

Gott gibt Menschenrechte! Allahs frohe Knechte

strömen in die Stadt.

Lauschet den geehrten Führern und Gelehrten:

Gott bringt Information.

Fatma und Maria brauchen die Scharia,

für ihre Integration.

Menschenrecht im Plural, Abdurrahim Vural

spürt die neue Zeit.

Polygames Leben ist sehr zu erstreben.

Allahkratie macht sich breit.

Den Islam zu stören, Grundgesetze beschwören,

das ist nicht gemeint.

Burka tolerieren, Ehen arrangieren:

sei kein Fremdenfeind!

Im Konfliktfall muss gelten: AEMR statt religiöse Pflicht

Wer pauschal sagt: ‚Ich habe nichts gegen den Islam‘, sagt auch: ‚Ich habe nichts gegen die Scharia‘, nichts gegen den Hidschab und nichts gegen die Polygamie‘. Das Kopftuch ist hoch politisch, weil der orthodoxe Islam der Frau einen erniedrigten Rang bestimmt (Ralph Giordano: “Wenn das Haar der Frauen die Männer in Erregung bringt, wäre es dann nicht besser, den Männern Handschellen anzulegen, als die Frauen unter Kopftücher zu zwingen?”). Der Mann kann die Ehefrau ohne Angaben von Gründen verstoßen, die Kinder sind sein Eigentum bzw. das seines Stammes. Laut Koran bekommt die Frau nur das halbe Erbe und hat nur eine halbe Stimme vor Gericht – das ist kein „Islamismus“, das ist Religion, das ist Islam. Will das weltweite Pfadfindertum Zweitfrau, Schleierpflicht und halbiertes Erbe für die Tochter? Warum treten WOSM und WAGGGS nicht im Namen der AEMR (1948) gegen das auf Ungleichbehandlung beruhende Islamische Recht (Scharia) an?

Billigt nordamerikanische oder europäische evangelische Jugendarbeit, dass so genannten muslimischen Kindern – religiös begründet – Angst vor der ewigen Höllenqual gemacht werden darf? Allein das korrekt geführte Leben nach Sunna und Scharia rettet vor der ewigen Verdammnis – so versteht sich der Islam selbst. Einen Islam ohne Scharia, ohne Hidschab (Schleier) und ohne Geschlechterapartheid haben weder DITIB noch VIKZ im Angebot, von der Milli Görüs gar nicht zu reden. Die Burka ist ein textiles Gefängnis, das ebenso ins Museum gehört wie Sklavenkette und Richtschwert. Hidschab (Das Prinzip Kopftuch) bedeutet, dass die Frau anders nackt ist als der Mann, nackter als der Mann, und dass ihr unverhüllter Leib die schariakompatible Zivilisation zum Einsturz bringt. Das Kopftuch ist ein Burkasubstitut, ein Burkavorläufer.

Islamisch betrachtet ist die hartnäckige Kopftuchverweigerin ein Mensch sittlich geringeren Wertes, eine Schlampe, die ihr Seelenheil und dasjenige ihrer Familie aufs Spiel setzt. Nicht nur von der Burka, sondern auch vom Hidschab (Schleier) muss sich der Scoutismus deshalb distanzieren („Halstuch statt Kopftuch!“) und sich für das Verbot des Lehrerinnenkopftuchs an staatlichen Schulen in Rheinland-Pfalz aussprechen.

Salafiyya (organisatorisch: Muslimbrüder) und Wahhabiyya (finanziell: Saudis) bilden längst ein Amalgam und haben die Deutungsmacht zu dem, was die so genannten Muslime in Europa bzw. Deutschland unter Islam zu verstehen haben, längst inne, jedenfalls drohen sie, die wenigen muslimischen säkularen Wortführer wie Bassam Tibi oder Necla Kelek wirkungslos zu machen.

Ja zur AEMR. Nein zu den Modellen der diversen Kulturkreistheoretiker.

Anders als es der Katholik und Schariafreund Werner Höbsch (Georges-Anawati-Stiftung) und die anderen deutschen Sympathisanten des Islamtheoretikers Ali Schariati (1933-1977) meinen, ist die AEMR (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte) nicht westlich und nicht östlich. Die Naturgesetze, die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung, die Pressefreiheit, die Gleichberechtigung von Mann und Frau, all das ist nicht “abendländisch“ (und auch nicht “morgenländisch“).

Sobald wir beginnen, AEMR und GG als ‚westlich‘ zu benennen, räumen wir den so genannten Muslimen das Recht ein, IHRE GESETZE, das ‚morgenländische, orientalische Recht‘ zu praktizieren – Polygamie, Kindbraut, Scharia-Gerichtshöfe werden die Folge sein.

Wir verteidigen also nicht das ‚Abendland‘, sondern das für alle geltende, auf Gleichbehandlung beruhende (nicht jenseitszentrierte) Recht. Wir verteidigen nicht das ‚christliche Europa‘ oder den ‚Okzident‘, sondern die kulturelle Moderne und die Gleichberechtigung der Atheisten und der Frauen.

Die Scharia muss nicht deshalb weg, weil sie ‚morgenländisch‘ (orientalisch) ist, orientalisch sind die Kopten oder iranischen Atheisten auch, sondern weil sie auf Ungleichbehandlung (und vermeintlicher Seelenrettung) beruht. Unsere Gesetze (auch unser Scout Law, Pfadfindergesetze) regeln das Zusammenleben, nicht den künftigen Aufenthalt in Höllenfeuer oder Paradies.

Hier gibt es Religionsfreiheit, in Saudi-Arabien oder im Iran nicht, dort gibt es die Scharia, sogar für alle diejenigen, die sie gar nicht wollen.

Sagen wir “Nein!“ zur religiös begründeten Rechtsverschiedenheit. So etwas wie das ISLAMIC SHARIA COUNCIL (London) ist weltweit zu verhindern bzw. abzuschaffen.(4)

Wer, auch im Namen des „friedlichen Zusammenlebens der Religionen“, die Scharia verharmlost, fällt den an einer ernst gemeinten Integration interessierten, mutigen muslimischen Säkularen in den Rücken.

Anders als im Kalifat leben in Deutschland auch gar keine Religionen zusammen, sondern Staatsbürger.

Das Lied vom Kalifat

Ein Lied zum Erhalt der freiheitlichen Demokratie, die einen Ratio und Phantasie ermöglichenden Wurzelgrund der Säkularität (kulturelle Moderne) benötigt, den es im Scharia Islam (hadīth, al Gazālī) nicht geben kann. Ein Lied über die gestern in Genf angelaufene, radikalislamisch unterwanderte UN-Konferenz gegen Rassismus genannt “Durban II“. Gerne zu singen zur wohl aus den fünfziger Jahren stammenden Melodie des schottischen Straßenmusikers Alex Campbell, wie sie Hannes Wader (“Heute hier, morgen dort“) 1972 mit dem Text unterlegte “Bin auf meinem Weg – schon so lang!“ Text von Gruppe pik, Duisburg 2009

Auch dir, Demokrat … (Kalifat!)

… wird Islam zum Staat – Kalifat.

Es gibt kein Zurück, Scharia bringt Glück.

Es brennen die Schulen im Tal von Swat! Kalifat!

Islamkritisch ist … (Kalifat!)

… doch nur der Rassist! Kalifat.

Schau, Kunst und Kultur, die stören doch nur.

Erzbischof und Imam die rufen zur Tat. Kalifat.

Wer schenkt uns den Sieg? „Kalifat!“

Der heilige Krieg! (Kalifat!)

Es poltert in Genf AhmadīNedschād,

es leitet uns recht der Fatwā Rat. Kalifat!

Wer weiß guten Rat … (Kalifat!)

… für Kirche und Staat? „Kalifat!“

Herr Hāmid Karzai macht euch Frauen frei.

Die Sexpflicht der Ehe, den Feldern die Saat. Kalifat.

Es treffe der Fluch … (Kalifat!)

… das Weib ohne Tuch. Kalifat!

Manch ein Journalist ein Frevler ist.

So sei Wissenschaft nun abgeschafft! Kalifat!

Auch dir, Demokrat … (Kalifat!)

… wird Islam zum Staat – Kalifat.

Es gibt kein Zurück, Scharia bringt Glück.

Es brennen die Schulen im Tal von Swat! Kalifat!

pik. Duisburg 2009

Akkorde

GD GD

GD GD

DA GD

DA GD, GD

Statt wie Wader “schon so lang“ singe man eben “Kalifat!“

Der nonkonformistische Wader überging in seinem Kulturschaffen leider Maos und Stalins Schreckensherrschaft. Wader war Kommunist (DKP) zwischen 1977 und 1991 und noch 2003 Sänger auf dem kommunistischen ZU-Pressefest.

Ob der revolutionäre Herr Wader jemals die inhumane Herrschaftskultur der Sunna und Scharia kritisiert hat? Ob Waders DKP, ob Deutschlands alternativkulturelle Liedermacherszene die Staatsordnung der Koranverse und Hadithen für Kommunismus oder Humanismus hält?

Auf in die Rechtsspaltung?

Mustafa Ceric, amtierender bosnischer Großmufti, ist seit Jahren geschätzter Dialogpartner von Thomas Lemmen (CIG) und Wolfgang Schäuble und fordert das islamische Personenstandsrecht und Familienrecht:

„f) den Weg frei machen für die Anerkennung des Islamischen Rechts im Personenstandsrecht und Familienrecht, … f) opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law;(5)

Die Scharia kann nicht aufgeteilt werden, sie einzuschränken hieße nach Ansicht der orthodoxen Muslime, Allahs Macht einzuschränken und damit letztlich Allah anzugreifen. Man kann die auf Ungleichbehandlung (Diskriminierung) beruhende Scharia also weder „teilweise“ einführen noch sie wirklich jemals demokratisieren.

Am 07.12.2010 dann gab Thomas de Maizière einen Vorgeschmack auf die mögliche Islamisierung Deutschlands per Staatsvertrag. Wieder fiel keine Silbe zur kulturrassistischen und frauenfeindlichen Scharia, auch der Standard der AEMR (10.12.1948) fehlt. Stattdessen raunt der irgendwie weise Minister:

‚Ich bin optimistisch, dass wir mit dem bewährten deutschen Staatskirchenrecht auch die Integration des Islam in unsere Rechtsordnung gewährleisten können. Auch die Deutsche Islamkonferenz unterstützt das Ziel einer Kooperation auf der Grundlage des geltenden Religionsverfassungsrechts.

Aber wie kann das gehen? Bis zu einer Lösung arbeiten wir mit Übergangslösungen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir die Zwischenzeit mit dem Rechtstypus eines Vertrages „sui generis“ [sui generis = ohnegleichen, einzigartig] überbrücken: Wir könnten beispielsweise einen „Vertrag über die Einführung eines Religionsunterrichts“ machen, mit Mitwirkungsrechten organisierter islamischer Organisationen.'(6)

Gerade weil wir keine Rassisten bzw. Kulturrassisten sind, müssen Pfadfinder sofort dazwischenreden, wenn jemand die Staats- oder Stadtbevölkerung in ‚Christen und Muslime‘ aufzuteilen beginnt. Hier leben Staatsangehörige, keine Angehörigen einer Glaubensnation oder eines Religionsvolks (milla, türk. millet). Wenn es darum geht, die Universalität der Menschenrechte gegen die Scharia zu verteidigen, darf ein Pfadfinder nicht ‚multikulturell‘ sein.

Der derzeitige organisierte Islam will Polygamie, Kindbraut und Schleierpflicht und ist nicht integrierbar. Eine Integration des Islam zu versuchen, würde Europa die religiös begründete Rechtsspaltung bringen und damit den Ausstieg aus dem staatlichen Gewaltmonopol und aus der säkularen (freiheitlichen) Demokratie. Die Scharia des Salafismus (Salafiyya) ist keine andere Scharia als die von DITIB, ZMD oder VIKZ. Die 1928 gegründete Muslimbruderschaft (Muslim Brotherhood) ist eine Bewegung des Salafismus:

“Mit der Gründung der Muslimbruderschaft (Ägypten, 1928) wurde eine neue Plattform zur Präsentation und Umsetzung der Reformgedanken der Salafiya-Bewegung geschaffen. Aufbauend auf die Salafiya, versuchte die Muslimbruderschaft den Islam als staatliches Ordnungsmodell einzuführen. Das „wahre Wesen“ des Islam sollte wieder zum Leben erweckt werden. Die Zeit der Urgemeinde von Medina sollte dabei richtungweisend für die modernen Muslime sein“(7)

Salafist Mustafa Ceric ist über den Europäischen Fatwa-Rat (European Council for Fatwa and Research, ECFR, Sitz Dublin)(8) der sunnitischen Autorität Yusuf al Qaradawi gehorsamspflichtig. Ceric ist Großmufti in Sarajevo und gilt den beiden deutschen Großkirchen leider als Dialogpartner. So war Ceric gern gesehener Gast auf Dialogveranstaltungen nicht zuletzt bei der Christlich-Islamischen Gesellschaft (CIG) um Melanie Miehl und ihren Ehemann Thomas Lemmen. Der Bosnier fordert die Rechtsverschiedenheit im Bereich von Personenstands- und Eherecht:

Opening the way for the Muslim law. Mufti Ceric weiß richtig: Ohne Polygamie und Kindbraut gibt es keine islamisch verstandene Religionsfreiheit.

Was wollen wir – die religiös begründete Rechtsspaltung oder den Grundsatz “ONE LAW FOR ALL, Ein Recht für alle“?

Uns Pfadfinder sollte freuen, wenn jemand bewusst atheistisch oder bewusst religiös eingestellt ist und engagiert und intelligent argumentiert. ‚Religion‘ kann ein säkularer (freiheitlicher) Demokrat allerdings nicht pauschal verteidigen, sonst müsste er auch die Menschenopfer für die Gottheit Huitzilopochtli oder müsste er den Voodoo-Hexenkult verteidigen. Religion kann also nur im Rahmen des Grundgesetzes (1949) verteidigt werden, das auf der AEMR (1948) gründet. Da, wo Religion mit der AEMR kollidiert, hat die Abwehr der bösen Geister bzw. hat die (vermeintliche) Rettung der Seele vor den Höllenflammen dem „diesseitigen“ Gesetz zu weichen. Auch christliche Pfadfinder müssen das offen sagen, gerade in Bezug auf die Scharia.

Blicken durch: Die britischen Ex-Muslime

Sharia law is discriminatory. Sharia Councils and Muslim Arbitration Tribunals are discriminatory, particularly against women and children, and in violation of universal human rights. Sharia law is unfair and unjust in civil matters.

Proponents argue that the implementation of Sharia is justified when limited to civil matters, such as child custody, divorce and inheritance [Aufenthaltsbestimmungsrecht, Scheidungsrecht, Erbrecht]. In fact, it is civil matters that are one of the main cornerstones of the subjugation of and discrimination against women and children. Under Sharia law a woman’s testimony is worth half that of a man’s [unter der Scharia gilt die Aussage einer Frau nur halb so viel wie eine männliche]; a woman’s marriage contract is between her male guardian and her husband [ihren Heiratsvertrag schließt ihr männlicher ihr Heiratsvormund, ihr “Wali” mit ihrem Ehemann ab, ohne Wali kann sie gar nicht heiraten]. A man can have four wives and divorce his wife by simple repudiation [der Mann kann vier Ehefrauen haben und jede einfach so verstoßen], whereas a woman must give reasons, some of which are extremely difficult to prove [während die Frau ihre Gründe nach einem komplexen System nachweisen muss]. Child custody [Aufenthaltsbestimmung] reverts to the father [obliegt im Islam dem Vater] at a preset age, even if the father is abusive; women who remarry lose custody of their children [eine wiederverheiratete Frau verliert ihre Kinder]; and sons are entitled to inherit twice the share of daughters [laut Koran erbt der Sohn doppelt so viel wie seine Schwester].(9)

Auf der Straße der Scharia, meint Maryam Namazie sarkastisch, reisen Sie schnell und kostengünstig in die Ungerechtigkeit. Namazie fordert ein Verbot der Arbeit der Schariagerichtshöfe und der anderen religiös basierten Schiedsgerichte: „Even in civil matters, Sharia law is discriminatory, unfair and unjust, particularly against women and children. Moreover, its voluntary nature is a sham; many women will be pressured into going to these courts and abiding by their decisions. These courts are a quick and cheap route to injustice and do nothing to promote minority rights and social cohesion. Public interest, particularly with regard to women and children, requires an end to Sharia and all other faith based courts and tribunals.“ (10)

Religionsrecht entsorgt die Demokratie

Persiflage auf die Multikultur

E c# A f#. H7 H7 E A,E

E c# A f#. H7 H7 E,H7 E

E c# f# f#. f# H7 E H7

E c# f# f#. H7 H7 E,H7 E

H7 H7 A E. H7 H7 A E

A A H7 H7. E A H7 E

Gesungen zur Melodie des Liedermachers Eric Bogle: »The Green Fields of France«. Text: Gruppe pik.

1

Muslimische Frauen sind nicht unterdrückt

vielmehr von Allah und Scharia beglückt,

zwar kommen sie ohne Mann nirgendwo hin,

ein Kind zu gebären gibt ihnen den Sinn.

Koran und Hadithen sind Information,

vergolden Scheitern der Integration;

muslimische Kinder, die mögen nun mal

ein Leben in Angst vor der höllischen Qual.

Jede sittliche Frau ist mit Stoff zu bedecken,

denn ihr sichtbarer Leib zieht den Teufel heran

und ihr offenes Haar bedroht eben

ihrer Sippe das ewige Leben.

2

Den Hidschab verbieten, das ist sehr gemein,

die Islamversteher sie laden uns ein,

das Thema des Abends: Die Frau im Koran,

Scharia sei nützlich, modern und human.

Im Saal ein Politiker aus der Türkei,

Vertraute des Sultans von Schardscha dabei,

Herr Laschet gibt Mustafa Cerić die Hand,

mit Bart und Gewand ist Pierre Vogel bekannt.

Jede sittliche Frau ist mit Stoff zu bedecken …

3

In England gehören die Tücher zur Norm,

man duldet sie zur Polizeiuniform,

die belgische Schülerschaft lebt ganz für Gott:

„Kein Kopftuch, kein Unterricht, auf zum Boykott!“

Zur künftigen Trennung von Kulten und Staat

hat Frankreich die besten Konzepte parat

Als „Burkaverbot“ diskutiert man den Plan

mit dem radikalen Tariq Ramadan.

Jede sittliche Frau ist mit Stoff zu bedecken …

4

Das griechisch-islamische Recht lässt uns kalt,

dort ist die Braut schwanger und elf Jahre alt.

Das Ehepaar suchte im Rheinland sein Glück,

wir schickten sie gleich in die Heimat zurück.

Es ist Religion, was aus Kelantan kam

nennt sich Wali Mudschbir und nennt sich Islam.

Frau Dr. Boos-Nünning hat mich informiert:

die Ehen sind glücklich und sind arrangiert.

Jede sittliche Frau ist mit Stoff zu bedecken …

Bogle schrieb das rasch weltbekannte Friedenslied aus dem Eindruck heraus, den ein Besuch auf drei oder vier Soldatenfriedhöfen in Belgien und im nordöstlichen Frankreich im Jahre 1976 auf ihn und seine Frau gemacht hatte. Der zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit der Scharia schweigende Hannes Wader, Älteren bekannt durch seine Auftritte bei den Burg-Waldeck-Festivals in der Zeit zwischen 1964 und 1969, hat das Lied als »Es ist an der Zeit« („Weit in der Champagne … Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen“) im deutschen Sprachraum bekannt gemacht.

Weitere beliebte Gitarrenakkorde

G e C a. D7 D7 G C,G

G e C a. D7 D7 G,D7 G

G e a a. a D7 G D7

G e a a. D7 D7 G,D7 G

D7 D7 C G. D7 D7 C G

C C D7 D7. G C D7 G

Wird die Segregation chic?

Hochrangige europäische Juristen oder Religionsführer meinen offensichtlich, dass die Last der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte den pauschal so genannten Muslimen nicht zuzumuten ist.

“Der Oberste Richter für England und Wales, Lord Phillips, will Prinzipien der Scharia zur Lösung von Streitigkeiten zulassen. … Er sehe … keinen Grund, warum Grundsätze der Scharia nicht bei Schlichtungsfällen herangezogen werden sollten.“(11)

“Vor dem Gesetz sind alle gleich. Ein Freiburger Professor stellt diesen Grundsatz jetzt in Frage. Er verlangt Sonderrechte und eigene Gerichte für Ausländer. Muslime unterstützen diesen ‚Rechtspluralismus“‘(12)

Ein Jahr eher als Christian Giordano hatte das Oberhaupt der Anglikanischen Kirche, Erzbischof Rowan Williams, für die Einführung von “Teilen“ der Scharia geworben. Wir dürfen vermuten, dass Thomas Lemmen und Werner Höbsch dem Ansinnen von Lord Phillips und Erzbischof Rowan Williams sehr nahe stehen.

‚There is a place for finding what would be a constructive accommodation with some aspects of Muslim law as we already do with aspects of other kinds of religious law.'(13)

‚Die‘ Muslime hätten, so der Geistliche, schließlich “andere Loyalitäten“, und dürften nicht von ihren kulturellen Wurzeln entfremdet werden.(14)

Eine religiös begründete Rechtsverschiedenheit gilt es zu verhindern, wollen wir auch künftig in der kulturellen Moderne leben und nicht in einem Gefüge von Glaubensnationen und Religionsvölkern, in segmentierten Städten, Kasten-Systemen und getrenntreligiösen Straßenzügen.

Keine Toleranz der Intoleranz. “Ja!“ zur ernst gemeinten Integration.

Nicht nur das angewandte grausame Strafrecht der Scharia, sondern auch das praktizierte Familienrecht der Scharia ist nach dem Grundgesetz schlicht verboten. Man kann zwar glauben, dass die Verheiratung neunjähriger Mädchen oder die Steinigung der Ehebrecher gottgewollt ist, man darf diesen Glauben auch bekennen, man darf ihn aber nicht ausüben, auch nicht im Namen der „Religionsfreiheit“.

In Europa, wo die Scharia noch gilt. Michael Kreutz:

“Arrangierte Ehen, ohne dass die Brautleute sich vorher zu Gesicht bekamen; zwölfjährige Kinder, die zwangsweise verheiratet werden; Frauen, die nicht wissen, dass sie ein Recht auf Scheidung haben und die im Falle einer Scheidung das Sorgerecht an ihren geschiedenen Mann verlieren – allesamt Phänomene, die dort auftreten, wo die Scharia herrscht. Es gibt sie darum auch überall dort, wo muslimische Minderheiten sind. Also auch in Europa.“(15)

Artikel 4 (2), die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet, gilt selbstverständlich nur so weit, wie gegen andere Grundgesetzartikel nicht verstoßen wird. Der fromme Salafist kann also nicht sagen, die (islamrechtlich völlig korrekte) Ermordung des Islamapostaten oder der Ehebrecherin ist jetzt praktizierte Religion nach Art. 4 GG.

Auch religiös begründetes Frauenprügeln nach Scheich Abd ar-Rahman Asch-Schiha (“Frauen im Schutz des Islam“) ist grundgesetzlich keineswegs geschützt oder auch nur (multikulturell, tolerant) gesellschaftlich tolerierbar.

Dazu schrieb der Verfassungsschutz Baden-Württemberg:

“Das Buch „Frauen im Schutz des Islam“ wurde von einem Gremium der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien am 15. Januar 2009 in die Liste der jugendgefährdenden Medien aufgenommen. … Es lag sowohl an den Informationsständen über den Islam in Pforzheim am 14. Februar und 4. April 2009 als auch bei Vorträgen von Pierre VOGEL am 25. November 2007 in Tübingen und am 11. Juni 2009 in Stuttgart-Wangen zur Mitnahme aus. Es wurde ebenfalls in einem im Mai 2008 gesicherten Videofilm von Pierre VOGEL empfohlen.“(16)

Die Standards der universellen Menschenrechte, insbesondere die mit Koran und Scharia nicht erreichbare Gleichberechtigung von Mann und Frau, dürfen nicht außer Kraft gesetzt werden, auch nicht religiös begründet. Ein Pfadfinderverband, auch ein christlicher wie der VCP, muss das gelassen bekunden.

Ob der Koranfreund seinen Glauben nun eher demokratisch oder eher gegendemokratisch lebt: Selbst einen äußerst merkwürdigen Fanatiker haben wir in seiner Religiosität ernst zu nehmen, der gläubige Muslim ist religiös und sein Islam ist Religion. Die Salafisten, die den Islam ebenso gut kennen wie Ayatollah Chomeini seinen (schiitischen) Islam kannte, sollten wir nicht als sektiererische Spinner bezeichnen. Dass wir jeden einzelnen deutschen Salafisten zum Bejahen der freiheitlichen Demokratie überzeugen müssen, bleibt Herausforderung. Dass Scharia und Sunna totalitär zu nennen sind, muss weltbürgerliche Jugendarbeit öffentlich ebenso dokumentieren (bekennen) wie dass sie den Menschen daran hindern, sein Leben selbst zu gestalten. Die Angst des Verweigerers islamisch korrekten Verhaltens vor sozialer Ausgrenzung (auf Erden) und die Angst vor Allahs ewiger Höllenstrafe (im vermeintlichen Jenseits) sind mit moderner, auf Emanzipation, Kreativität und Angstfreiheit beruhender Pädagogik nicht zu vereinbaren.

Muslime sind keine Sorte Mensch, keine exotische oder nach Europa eingewanderte Spezies wie Waschbär, Tigermücke oder Halsbandsittich. Es mag ja sein, dass es in hundert oder zweihundert Jahren einen demokratiefähigen organisierten Islam gibt. Bis dahin jedoch leben in Deutschland, auch in Boppard, keine „Muslime und Nichtmuslime“, sondern Staatsbürger. Wir Säkularen sollten alarmiert sein, sobald jemand, auch im heute genau sechzig Jahre alten GNO, von “die Christen“ und “die Muslime“ zu reden beginnt, und nüchtern feststellen: Hier gelten nicht Koran und Bibel, weder Scharia noch Ordo Dei (christlich-mittelalterliche „Ordnung Gottes“), sondern Bauordnung und Straßenverkehrsordnung, Grundgesetz und AEMR. Die auf Seelenrettung bzw. Seelenverdammnis verzichtende Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR, Paris 1948) ist gefährdet, wenn wir sie nicht engagiert verteidigen. Ohne durchgesetzte AEMR, bei Bedarf eben gegen das Religionsrecht, kann es kein ernst gemeintes Grundgesetz (GG, 1949) geben.

Edward von Roy

Quellen

1 Naika Foroutan forscht zurzeit an der Humboldt-Universität in einem Projekt, das die Vielschichtigkeit muslimischer Identität in der Einwanderungsgesellschaft untersucht.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1291064/

2 Die in Boppard aufgewachsene, aber in Teheran geborene und irgendwie wurzelkulturelle Naika Foroutan vermeidet das Wort Scharia: „Während die Realität uns Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund also durchaus bescheinigt, dass wir uns aktiv einfügen wollen, ohne unsere kulturellen Wurzeln zu vergessen …“

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/1214/feuilleton/0002/index.html

3 Der Foroutan-Effekt. Zehn Empfehlungen für die Deutsche Islam Konferenz. Teilnehmer der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 überreichen ihre Vorschläge dem Bundesinnenminister und stellen diese in der Plenarsitzung der DIK vor

http://www.stiftung-mercator.de/fileadmin/user_upload/INHALTE_UPLOAD/News-Downloads_2010_03/Nr.30_Februar_11_Pressemitteilung_JIK_Berlin_2011_UEbergabe_final.pdf

4 Islamic Sharia Council, London. Eherechtliche Frauenherabsetzung als Methode der Seelenrettung.

http://www.islamic-sharia.org/

5 Mustafa Cerić: f) opening the way for Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law; (g) the protection of European Muslims from Islamophobia …, aus der »Declaration Of European Muslims« (»Deklaracija Evropskih Muslimana«) vom 24.02.2006. Bei der schariapolitischen Zentrale »Rijaset«, Bosnien und Herzegowina.

http://www.rijaset.ba/en/index.php?option=com_content&view=article&id=66

6 Thomas de Maizière. Staat und Islam. Sui generis. Die Worte Scharia und AEMR fehlen.

http://www.tagesspiegel.de/meinung/quer-zum-zeitgeist/3636582.html

7 Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen, zu: Salafismus. Muslimbruderschaft als Teil der Salafiyya.

http://www.im.nrw.de/sch/doks/vs/Salafismus.pdf

8 European Council for Fatwa and Research (ECFR), Chef und Gründer ist der spirituelle Führer der Muslimbrüder und ihres Umfeldes, Yusuf al-Qaradawi (Yūsuf al-Qaraḍāwī), einer der ECFR-Scheiche ist Bosniens Großmufti, Salafist und Islamist Mustafa Cerić, Kooperationspartner von Wolfgang Schäuble, der Eugen-Biser-Stiftung, Thomas Lemmen und der Christlich-Islamischen Gesellschaft

http://en.wikipedia.org/wiki/European_Council_for_Fatwa_and_Research#Members_of_the_ECFR

Mitglied im ECFR: Rachid al-Ghannouchi (Rāšid al-Ġannūšī), Bewunderer der palästinensischen terroristischen Hamas: „Ghannouchis Aussage zur Rolle der durch die Scharia vorgegebenen Grenzen in seiner Theorie einer „islamischen Demokratie“ ist unmissverständlich: Nach seiner Ansicht könne kein politisches Konzept als islamisch betrachtet werden kann, das es sich außerhalb der Scharia bewegt. Aus islamischer Sicht sei ein solches Konzept illegitim“

http://de.wikipedia.org/wiki/Rachid_al-Ghannouchi

an-Nahda (an-Nahḍa), islamische „Wiedergeburt“

http://de.wikipedia.org/wiki/Nahda

Federation of Islamic Organisations in Europe (FIOE)

http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6deration_Islamischer_Organisationen_in_Europa

Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO), der internationalen Bewegung der Muslimbruderschaft zuzurechnen. Ibrahim el-Zayat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Forum_of_European_Muslim_Youth_and_Student_Organizations

Muslimische Jugend in Deutschland (MJD). Muhammad Siddiq Borgfeldt. Verlag Green Palace. Sayyid Abul Ala Maududi (Abul A’lā al-Maudūdī).

http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimische_Jugend_in_Deutschland

Mit der MJD kooperiert seit Dezember 2008 Georg Bienemann und die Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Offene Kinder- und Jugendarbeit NRW (LAG Kath. OKJA NRW) über das boykottierenswerte Projekt DIALOGBEREIT.

http://www.dialogbereit.de/wirsind.html

9 One law for all. Campaign against Sharia Law in Britain.

http://www.ex-muslim.org.uk/eng/action/oneLawAction.htm

Ex-Muslime. Die Ex-Muslime verdienen unsere Unterstützung.

http://www.ex-muslime.de/index.html

10 Maryam Namazie: ‘Sharia law is discriminatory, unfair and unjust, … Public interest, … requires an end to Sharia and all other faith-based courts and tribunals.‘

http://maryamnamazie.blogspot.com/2008/12/launch-of-one-law-for-all-campaign.html

11 Lord Phillips, will Prinzipien der Scharia zur Lösung von Streitigkeiten zulassen

http://www.sueddeutsche.de/politik/grossbritannien-oberster-richter-will-scharia-prinzipien-1.191482

12 Der Schweizer Anthropologieprofessor Christian Giordano will den Rechtspluralismus

http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/scharia-gerichte_fuer_die_schweiz_1.1606772.html

13 Rowan Williams. Der Anglikanische Chef will Elemente der diskriminierenden Scharia integrieren.

http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/1577927/Rowan-Williams-says-Sharia-law-unavoidable.html

14 Die britischen Muslime, so meint der Erzbischof von Canterbury Rowan Williams, wären keine gefühlten säkularen Staatsbürger, sondern hätten andere Loyalitäten.

http://news.bbc.co.uk/2/hi/7232661.stm

15 Griechenland lässt die türkisch-muslimische Minderheit in einer familienrechtlichen Apartheid leben, kleine Mädchen werden islamisch verheiratet und tauchen schwanger in Düsseldorf auf. Michael Kreutz: In Europa. Wo die Scharia noch gilt.

http://www.transatlantic-forum.org/index.php/archives/2005/106/europa-scharia/

Kein “Islamismus”, sondern Islam pur: Prinzip Kindbraut.

„Zwangsehen in Düsseldorf – das hört sich nach finsterem Mittelalter an. Tatsächlich aber betreut das Jugendamt zur Zeit drei Familien, in denen minderjährige Mädchen (unter 14) verheiratet wurden. Vor zwei Jahren tauchte der erste Fall auf: Es ging um eine Elfjährige, die hier mit ihrem 22-jährigen Ehemann lebte. Das Paar meldete sich sogar mit Heiratsurkunde an. Am Mitwoch sollte sich der Grieche Hassan N. (damals 20, heute 22) vor Gericht verantworten, weil er eine 12-Jährige geschwängert hatte.“

http://www.express.de/regional/duesseldorf/zwoelfjaehrige-bekam-in-zwangsehe-ein-baby/-/2858/705568/-/index.html

Prinzip Kindbraut. Ohne Scharia kein Islam. Das islamische Heiratsalter für die Ehefrau beträgt nach Mohammeds Vorbild (seiner Ehe mit Aischa) neun Jahre.

Kindbraut Brescia. Brautpreis 17.000 Euro, “sie” 11, “er” 21 Jahre alt. CORRIERE DELLA SERA (Brescia, 11enne serba venduta al marito), 03.07.2008

http://www.corriere.it/cronache/08_luglio_03/bambina_serba_venduta_brescia_449c2624-48e4-11dd-a3c9-00144f02aabc.shtml

Ten-year-old girls are ready for marriage, according to Saudi Arabia’s most senior cleric. Sheikh Abdul-Aziz Al Sheikh, the country’s grand mufti, told Al Hayat newspaper that those saying ten or 12-year-old girls are too young to marry are being ‘unfair’ to them.

http://www.dailymail.co.uk/news/worldnews/article-1115624/Its-injustice-NOT-marry-girls-aged-10-says-Saudi-cleric.html

„It is wrong to say it’s not permitted to marry off girls who are 15 and younger,“ Sheik Abdul-Aziz Al Sheikh, the country’s grand mufti, was quoted as saying. „A female who is 10 or 12 is marriageable and those who think she’s too young are wrong and are being unfair to her.“

„Our mothers and before them, our grandmothers, married when they were barely 12,“ said Al Sheikh.

http://www.nydailynews.com/news/national/2009/01/14/2009-01-14_senior_saudi_cleric_says_girls_can_marry.html

Scheich Abd al-Aziz bin Abdullah Al asch-Schaich bekleidet in Saudi-Arabien das Amt des obersten Muftis (Großmufti) und des stellvertretenden Justizministers, er trat 1995 die Nachfolge von Abd al-Aziz ibn Baz an und ist ein Nachfahre von Muhammad ibn Abd al-Wahhab. Er ist Vorsitzender des Ständigen Komitees für Rechtsfragen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Abd_al-Aziz_bin_Abdullah_Al_asch-Schaich

[Muhamed Seyfudin Ciftci, EZP / ISLAMSCHULE; Pierre Vogel]. wiki „Pierre Vogel“: Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann erklärte bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2007, Vogel habe in einer Moschee in Göttingen die Verheiratung neunjähriger Mädchen gerechtfertigt. Uwe Schünemann bezeichnete diese Einstellung als „abartig“. Im Bericht selbst wird Vogel nicht namentlich erwähnt.

DIE WELT (Verfassungsschutz entdeckt islamistisches Netzwerk), 24.04.2008. Bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2007 berichtete der Innenminister, es werde auch in Niedersachsen zunehmend islamistisches Gedankengut in Moscheen und per Internet verbreitet. So sei im Raum Braunschweig/Wolfsburg und in Hannover ein Salafistisches Netzwerk aktiv – eine radikale Gruppierung, die die muslimische Gesellschaft von „unislamischen Elementen“ reinigen wolle. Hierzu gehörten Menschenrechte, Frauenrechte und die Demokratie. Der Prediger Pierre Vogel – Vertreter dieser islamistischen Strömung – habe zum Beispiel in einer arabischen Moschee in Göttingen die Verheiratung neunjähriger Mädchen gerechtfertigt. „Der Vortrag ist nur als abartig zu bezeichnen“, sagte der Innenminister.

http://www.welt.de/welt_print/article1933023/Verfassungsschutz_entdeckt_islamistisches_Netzwerk.html

16 Scheich Abd ar-Rahman Asch-Schiha: Frauen im Schutz des Islam. Das zum islamischen Prügeln der Ehefrau einladende Buch steht zweckmäßigerweise auf dem Index für jugendgefährdende Schriften und wurde zwischen 2007 und 2009 beim Missionar Abu Hamza (Pierre Vogel) vorgefunden.

http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=921:082009-indiziertes-buch-liegt-an-informationsstaenden-und-bei-vortraegen-in-baden-wuerttemberg-aus&catid=201:meldung&Itemid=327

NRW-Verfassungsrichter Michael Bertrams durchschaut den gesetzgeberischen Anspruch Allahs und will das säkulare One Law For All.

Christliches Medienmagazin pro (Richter: Scharia nicht gesetzeskonform), 04.09.2009. Teile des islamischen Gesetzes sind nicht mit den Grundwerten der deutschen Verfassung vereinbar. Dies erklärte der Präsident des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts des Landes Nordrhein-Westfalen, Michael Bertrams, am Mittwoch bei einem Vortrag in Münster. … Der Islam und das islamische Recht, die Scharia, seien dagegen in manchen Teilen nicht mit den Grundwerten der deutschen Verfassung vereinbar, so Bertrams weiter: „Sie weisen der Frau in nahezu allen Lebensbereichen einen niedrigeren Rang zu als dem Mann. “Dies widerspreche sowohl dem Gleichheitsgebot als auch der Menschenwürde, dem höchsten Wert des Grundgesetzes. „Eine muslimische Lehrerin, die auf dem Tragen des islamischen Kopftuchs beharrt, bekennt sich deshalb nicht ohne Vorbehalt und widerspruchsfrei zu unserer Verfassung und unseren Werten“, so der Verfassungsrichter laut einer Mitteilung der Evangelischen Kirche Westfalen. Wenn eine muslimische Frau darauf beharre, ein Kopftuch zu tragen, schließe dies ihre Eignung für den Beruf der Lehrerin an einer staatlichen Schule aus.

http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft.html?&newsid=2381&newsimage=1&newsaction=detail

Die Scharia globalisieren: International Union for Muslim Scouts (IUMS), Dschidda, Allahkratie Saudi-Arabien. Die IUMS hat beraterischen Status beim World Scout Committee (WSC).

http://www.tarekfayed.com/news.php?news_id=14

3d International IUMS Peace Jamboree

http://scout.org/en/around_the_world/asia_pacific/information_events/news/2008/malaysia_hosts_the_3rd_iums_international_peace_jamboree

Keine pfadfinderische Bruderschaft mit Ex-Muslimen? To motivate and promote Islamic Scouting on global basis. … To introduce Islamic Scouting in such states where Muslims are residing. To develop and promote the spirit of brotherhood and understanding among Muslim Scouts.

http://en.wikipedia.org/wiki/International_Union_of_Muslim_Scouts

Religiöse Pflichten, religious duties.

http://en.wikipedia.org/wiki/Religion_in_Scouting

WOSM 1992. Der indonesische oder marokkanische Pfadfinder ist der islamischen Individualpflicht zur Hisba (ḥisba) offensichtlich nicht enthoben, sondern schariapflichtig: „adherence to spiritual principles, loyalty to the religion that expresses them and acceptance of the duties resulting therefrom“

http://scoutdocs.ca/Documents/Fundamental_Principles.php

Iran: Sohn von Sakineh Mohammadi Ashtiani und sein Rechtsanwalt verhaftet

Oktober 12, 2010

تبريز

Tabrīz

Täbriz

11.10.2010

Sajjad Ghaderzadeh und Houtan Kian verhaftet (1)

Sajjad Ghaderzadeh, Sohn von Sakineh Mohammadi Ashtiani (2), und sein Rechtsanwalt Houtan Kian sind am 10.10.2010 um 19:00 Ortszeit zusammen mit zwei deutschen Journalisten in Täbriz verhaftet worden. Sicherheitskräfte stürmten die Rechtsanwaltskanzlei und verhafteten alle vier (3).

Ihr derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt, auch zu ihrem Wohlergehen liegen seit der Stunde ihrer Verhaftung keine Informationen vor.

Bekannt ist lediglich, dass einer der beiden Journalisten zum Zeitpunkt der Verhaftung ein Telefongespräch mit der Menschenrechtsaktivistin Mina Ahadi führte, der Sprecherin des Internationalen Komitees gegen Steinigung und Internationalen Komitees gegen Todesstrafe (4). Er musste sein Gespräch abrupt beenden, weil die Sicherheitskräfte sich gewaltsam Zugang ins Büro verschafften.

Seit diesem Zeitpunkt hat Mina Ahadi mehrere Stunden lang versucht, mit den Verhafteten in Kontakt zu treten, bislang ohne Erfolg. Sie hat gleichfalls sofort Kontakt zu den wichtigsten Presseagenturen und den deutschen Behörden aufgenommen. Mittlerweile sind die Verhaftungen offiziell bestätigt worden.

Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um die Freilassung der vier Menschen zu erreichen.

International Committee against Stoning

International Committee against Execution

11. Oktober 2010

Aktualisierte Informationen:

Internationales Komitee gegen Steinigung

http://de.stopstonningnow.com/

International Committee Against Stoning

http://stopstonningnow.com

International Committee Against Execution

Sprecherin: Mina Ahadi minaahadi@aol.com 0049-177-569-2413

http://notonemoreexecution.org

(1) »Sajjad Ghaderzadeh and Houtan Kian have been arrested«, Originalmeldung, auf: »The International Committee Against Execution«

http://notonemoreexecution.org/2010/10/11/sajjad-ghaderzadeh-and-houtan-kian-have-been-arrested/

(2) 20min.ch titelt »Hoher Muslim verteidigt Steinigung« und schreibt über den Sohn des hochrangigen Muslimbruders Said Ramadan und Bruder des Islamisten Tariq Ramadan: „Der Direktor des Islamischen Zentrums in Genf, Hani Ramadan, verteidigt die Steinigung von Frauen. … Schon 2002 hatte Hani Ramadan die Steinigung verteidigt und damit einen Skandal ausgelöst: Der Enkel des Gründers der extremistischen Muslimbruderschaft bezeichnete damals gegenüber ‚Le Monde‘ die Steinigung von Ehebrecherinnen und das Handabhacken für Diebe als ‚göttliche Anweisung’“

http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/Hoher-Muslim-verteidigt-Steinigung-21320297

WELT-online schreibt am 03.09.2010 unter »Ashtianis Sohn fleht Weltgemeinschaft um Hilfe an« – „Der Sohn der von der Steinigung bedrohten Iranerin Sakine Mohammadi Ashtiani hat die internationale Gemeinschaft erneut aufgefordert, weiterhin Druck auf den Iran auszuüben. „Ich bitte Sie, lassen Sie nicht nach“, sagte Sajjad Ghaderzadeh in einem Interview mit der französischen Tageszeitung „Libération“ vom Freitag. „Wenn Sie nicht da gewesen wären, wäre meine Mutter bereits tot.“ … Iranischen Angaben zufolge wurde die Frau wegen Ehebruchs und Verwicklung in den „Mord“ an ihrem Ehemann verurteilt. Das Urteil soll durch Steinigung vollstreckt werden und hatte international für Empörung gesorgt. Die iranische Führung hatte die Vollstreckung des Todesurteils im Juli vorerst ausgesetzt.“

http://www.welt.de/politik/ausland/article9364856/Ashtianis-Sohn-fleht-Weltgemeinschaft-um-Hilfe-an.html

(3) Foto: Sajjad Ghaderzadeh, Rechtsanwalt Houtan Kian. Danke an das International Committee against Stoning für das wichtige Foto, das die Weltöffentlichkeit auf die Menschenrechtslage im Iran lenkt. Das Foto findet sich auch bei »mission free iran«.

http://missionfreeiran.files.wordpress.com/2010/09/sajjad-houtan.jpg

»mission free iran«

http://missionfreeiran.org/

(4) WELT-online titelt am 11.08.2010 »Bei Steinigungen wird jeder zum Komplizen«. Mina Ahadi: „Aber die Steinigung ist nur vorläufig gestoppt. Das Urteil könnte auch in Tod durch Erhängen umgewandelt werden. Vergangene Woche ist der Anwalt von Frau Ashtiani zum Obersten Gericht in Teheran bestellt worden, wo ihm mitgeteilt wurde, dass man keinen Grund sehe, das Todesurteil zurückzunehmen. … Die Wiedereinführung der Steinigung gehört zum modernen Islamismus.“

http://www.welt.de/politik/ausland/article8928105/Bei-Steinigungen-wird-jeder-zum-Komplizen.html

hpd (humanistischer pressedienst) – »Fragen an Mina Ahadi«. Das Interview führte Fiona Lorenz.

http://hpd.de/node/3926

hpd 21.09.2010 – »Ahmadinedschad: Ashtiani nie zum Tode verurteilt«

http://hpd.de/node/10279

Islamkritisches Buch

September 26, 2010

Buchempfehlung

»FEINDBILD ISLAMKRITIK. Wenn die Grenzen zur Verzerrung und Diffamierung überschritten werden«

Globalisieren könnten sich ja auch ein gründlich gemeinter Gewerkschaftsgedanke, eine unbestechliche Pressefreiheit sowie die Gleichberechtigung von Mann und Frau (nicht erst im Paradies). Doch die Lobbies der autochthonen finanziellen Raffgier und des eingewanderten, als Religion daherkommenden Dressurinstruments namens Islam bzw. Scharia geben einer herrschaftskulturellen (unterwerfungskulturellen) Mechanik ungeahnte Möglichkeiten. Ex-Muslime werden von der politischen Elite Deutschlands gezielt nicht eingeladen, säkulare Denkende durch die multikulturellen Komplizen (xenophile Einäugige und Theokraten) eingeschüchtert.

Wenn wir die auf Pfründe und Karriere bedachten, machtgeilen Parteigänger einer gnadenlosen Toleranz (ursprungsdeutsche Multikulturalisten) und die auf „Rettung der Seele“ bedachten Streiter für eine kalifatsähnliche Struktur (zugewanderte oder konvertierte Islampolitiker) gewähren lassen, wird sich die europäische bzw. deutsche Bevölkerung in rechtsverschiedene Glaubensnationen (arab. milla, türk. millet) aufspalten. An die in steigender Anzahl ohne standesamtliche Eheschließung eingegangenen Imam-Ehen nämlich sind Polygamie, Kindbraut, Frauenverstoßung und erbrechtliche Benachteiligung der Frauen durch die muslimischerseits noch längst nicht überwundene Bindekraft des ungleich behandelnden (diskriminierenden) islamischen Rechts gleichsam angekettet.

Die heutige politische Linke, ihre pädagogischen, gewerkschaftlichen, kirchennahen und wohlfahrtsverbandlichen Flügel eingeschlossen, erteilt der Scharia das Etikett des unhinterfragbar schützenswerten Fremden (Steinigung) bzw. des authentisch Spirituellen (Kopftuch). Wer es also wagt, gegen Hidschab oder Sunnagehorsam anzureden, der darf nach Herzenslust als Fremdenfeind oder Rassist beschimpft werden. Die Hexenjagd auf die Islamkritiker konnte beginnen, das engagierte Diskriminieren ist im Namen des friedlichen Zusammenlebens möglich geworden.

Herangezogene Politiker und Religionsfachleute bezeichnen den Islam, ohne Angabe von Gründen, als eine „im Kern friedliche Religion“, die Mehrzahl der Soziologen und Philosophen versucht, eher erfolglos, in Scharia-Doktrin und Fiqh-Praxis übersehene Aspekte sozialer Gerechtigkeit zu entdecken.

Im Bereich der Verteidigung der universellen Menschenrechte ist auf diese Weise nicht zuletzt auch im Bereich der kritisch-fortschrittlich Denktraditionen längst ein Vakuum entstanden. Die (einstige) Linke ist vielmehr dazu übergegangen, die repressiven, schariakonformen Gesellschaftsstrukturen wortgewaltig zu verteidigen. Lehrer und Sozialarbeiter wagen es nicht, den orthodoxen bzw. politischen Islam begründet zu kritisieren, weil sie wissen, dass ihre Karriere damit gefährdet ist.

Mit dem Erscheinen von »FEINDBILD ISLAMKRITIK. Wenn die Grenzen zur Verzerrung und Diffamierung überschritten werden« könnte diese Lücke im Bereich der gesellschaftskritischen Theorie und der pädagogischen Praxis endlich aufgefüllt werden. Ich werde es lesen:

»FEINDBILD ISLAMKRITIK. Wenn die Grenzen zur Verzerrung und Diffamierung überschritten werden«

Mit Beiträgen von

Mina Ahadi, Sami Alrabaa, Heinz Gess, Ralph Giordano, Assia Maria Harwazinski, Luka Höfler, Hans-Michael Höhne-Pattberg, Siegfried Kohlhammer, Ryszard Kotonski, Hartmut Krauss, Matthias Küntzel, Thomas Maul, Conny Axel Meier, Thomas Müller, Edward von Roy, Gabi Schmidt, Felix Struening, Karin Vogelpohl, Andreas Widmann, Philippe Witzmann, Huda Zein

Bestellungen über den Buchhandel oder direkt beim:

HINTERGRUND-Verlag

Zum Rott 24

D – 49078 Osnabrück

Tel 05 41 – 44 42 29 FAX 05 41 – 44 53 73

E-Mail: HINTERGRUND-Verlag@t-online.de

http://www.hintergrund-verlag.de

HINTERGRUND-Verlag

1. Auflage, Osnabrück 2010

Paperback, 364 Seiten, 15,00 €

ISBN 978-3-00-032085-9

Bürger für Mönchengladbach

September 22, 2010

الديمقراطية

ad-dīmuqrāṭīya

Demokratie

Bürger sein, kein Gottesknecht!

Aus Mönchengladbach berichtet Karsten Hilchenbach anlässlich einer Vereinsgründung gegen die Ansiedlung der zentralen Lehrstätte der extremistischen Bewegung Einladung zum Paradies. Zur drohenden Rechtsspaltung, zum Schweigen der Politiker und zum Begriff des Bürgers.

Bürger für Mönchengladbach nennt sich ein gestern, am 20. September 2010 gegründeter Verein, der die Bürgerinitiative Eicken als den Protest gegen die drohende Ansiedlung der salafistischen (gewaltnah-gegendemokratischen) Lehrstätte einer »Islamschule« (EZP, Einladung zum Paradies) unterstützen wird.

Dem Verein hat einen beschwerlichen politischen Weg vor sich, letztlich ein deutschlandweites Verbot des Vereins EZP / Islamschule zu erreichen.

Der Name ist klug gewählt: Bürger, Staatsbürger, das ist das, was uns von den Radikalen aller Couleur unterscheidet, mögen sie nun Stalin, Hitler oder Mohammed in der Fahne führen. Bassam Tibi hat immer wieder darauf hingewiesen, dass der so genannte Muslim ein citoyen sein muss, die so genannte Muslima eine citoyenne. Professor Tibi warnte gut begründet vor Lehreinnenkopftuch, Scharia (ewige islamstaatliche Doktrin, islamisches Recht) und Fiqh (sakrale Rechtspraxis, Shariah Court / »Islamic Sharia Council«).

Wir müssen die religiös begründete Rechtsverschiedenheit verhindern, islamische Gerichtshöfe wie das Islamic Sharia Council, 34 Francis Road, London, kann es in der kulturellen Moderne nicht geben und sind abzuschaffen (1).

Das EU-Mitglied Griechenland muss die Rechtsspaltung beenden und endlich die Scharia aus dem Familienrecht werfen, damit dort keine dreizehn- oder elfjährigen Mädchen islamisch verheiratet werden, um wenige Monate später als schwangere Ehefrau in Düsseldorf aufzutauchen. Kindbraut ist für uns kein Way to Allah, sondern Kindesmissbrauch.

„Es ging um eine Elfjährige, die hier mit ihrem 22-jährigen Ehemann lebte. Das Paar meldete sich sogar mit Heiratsurkunde an. Am Mittwoch sollte sich der Grieche Hassan N. (damals 20, heute 22) vor Gericht verantworten, weil er eine 12-Jährige geschwängert hatte (2).“

„Arrangierte Ehen, ohne dass die Brautleute sich vorher zu Gesicht bekamen; zwölfjährige Kinder, die zwangsweise verheiratet werden; Frauen, die nicht wissen, dass sie ein Recht auf Scheidung haben und die im Falle einer Scheidung das Sorgerecht an ihren geschiedenen Mann verlieren – allesamt Phänomene, die dort auftreten, wo die Scharia herrscht (3).“

Saudi-Arabiens ranghöchster Kleriker will auch in Zukunft kleine Mädchen im Namen der Religion des Islam verheiraten lassen. Allah ordnet an, der Scheich spricht, Pierre Vogel ist informiert, Norbert Bude schweigt. Abd al-Aziz bin Abdullah Aal asch-Schaich:

„A girl aged 10 or 12 can be married. Those who think she’s too young are wrong and they are being unfair to her.“ … „We should know that Shariah law has not brought injustice to women (4).“

Nur ein säkularer Staat kann eine freiheitliche Gesellschaft sein. In Deutschland leben Staatsbürger, keine Angehörigen von Glaubensnationen. Wir Bürger für Mönchengladbach sind Atheisten oder säkulare Religiöse, jeder von uns betet oder betet nicht, ohne seine bürgerlichen Rechte damit zu verlieren. Wir sind keine atheistische Bewegung und erst recht sind wir keine Kreuzritter, Abendlandretter oder bewegte Bibeltreue.

Wir wollen die Trennung von Staat und Religion, eine Trennung, welche die Freiheit erst schafft, nicht zuletzt die Religionsfreiheit. In Saudi-Arabien oder im Iran gibt es keine Religionsfreiheit, dafür gibt es dort gratis ganz viel Scharia, sogar für diejenigen, die sie gar nicht wollen. Die Scharia aber behandelt ungleich (diskriminiert), vor allem werden die Frauen vom islamischen Recht herabgesetzt.

Mönchengladbach im Namen zu führen ist angemessen, die mündigen Menschen in Aachen oder Wuppertal können sich schließlich selber organisieren. Vor allem aber darf es bei unserem Protest gegen die Lehrstätte des Muhamed Seyfudin Ciftci niemals um den Mönchengladbacher „Stadtbezirk Nord“ gehen oder gar um eine geographische Struktur innerhalb des Stadtbezirks Nord, andernfalls hätten wir auf dem Alten Markt gar nicht demonstrieren dürfen.

Dass Adnan Özden (VIKZ), TDIV (Türkisch-Deutscher Integrationsverbund) und Gülistan Yüksel (Integrationsrat) es nicht vermocht haben, oder, wie ich meine: es ganz bewusst vermieden haben, sich von der totalitären und frauenfeindlichen Ideologie der Wahhabiten und Salafisten zu distanzieren, ist zu erwarten gewesen. Der völlig schariakonform argumentierende TDIV erhielt einen lesenswerten Kommentar (5).

Die Rheinische Post titelte am 16.08.2010 zwar »Wir distanzieren uns von Islamisten«, doch was Imam Adnan Özden dann im Text brachte, hatte mit der Titelzeile gar nichts zu tun, sondern war ein Bekenntnis zur Geschlechtertrennung (Scharia) und zum Kopftuch (auch Scharia) (6).

Ein zweites Mal arbeitete die Rheinische Post bemerkenswert ungenau und ließ am 17.09.2010 ihre Titelzeile ungefähr das Gegenteil von dem verkünden, was der zugehörige Text belegt: »Integrationsrat lehnt radikale Islamschule ab«. Im anschließenden Text kein Wort davon, dass Gülistan Yüksel zum demokratiegefährdenden Menschenbild und Gesellschaftsmodell der Wahhabiten bzw. Salafisten auf Distanz gegangen wäre (in der Tat äußert die Kopftuchfreundin und Vorsitzende des Mönchengladbacher Integrationsrates kein Wort gegen die Scharia) (7).

Der Landesintegrationsrat Nordrhein-Westfalen (LAGA) ist die Gemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen. Gülistan Yüksel sitzt seit April 2000 im Vorstand (mit Muhammet Balaban, Tayfun Keltek usw.), wo man am 02.11.2005 engagiert für das Lehrerinnenkopftuch kämpft: „Die LAGA NRW lehnt ein generelles Kopftuchverbot für muslimische Lehrerinnen, wie es der Gesetzentwurf der Koalition aus CDU und FDP vorsieht, ab (8).“

Diplom-Ingenieur Balaban (stellvertretender LAGA-Vorsitzender; Vorsitzender des Integrationsrates Essen) will, in aller Toleranz und Vielfalt versteht sich, Kopftuch und Burka im Klassenzimmer möglich machen: „Ab der Pubertät steht jeder eigenverantwortlich vor Gott. Die Mädchen entscheiden dann selbst, wie sie sich kleiden (9).“

2007 erhielt Gülistan Yüksel das Bundesverdienstkreuz am Bande und zwei Jahre später warb sie im Fachbereich Soziale Arbeit der Hochschule Niederrhein öffentlich für die arrangierte Ehe. Yüksel befürwortet den interreligiösen Dialog und kritisiert die im August 2010 entstandene Bürgerinitiative im Mönchengladbacher Stadtteil Eicken, die sich gegen die Ansiedlung der von Muhamed Seyfudin Çiftçi betriebenen Islamschule wehrt. Die protestierenden Bürger würden „Öl ins Feuer gießen“, so Yüksel. Das darf man zweimal lesen, nicht die Burkahändler und Steinigungstheoretiker des revolutionären Salafismus also gießen das sprichwörtliche Öl, die Bürger gießen (10).

Den sexualmagisch begründeten und die Seele rettenden Hidschab betreffend meinte Nordrhein-Westfalens frisch gewählter Minister für Arbeit, Integration und Soziales auf die Frage „Wollen sie das Kopftuchverbot für Lehrerinnen wieder abschaffen?“ mit einem tolerant klingenden, völlig schariakompatiblen: „Wenn ein Kopftuch nicht aus politischen Gründen getragen wird, habe ich nichts dagegen. Ebenso wie ich nichts dagegen habe, dass Kreuze in Klassenzimmern hängen.“ Guntram Schneider (SPD) will also, ganz tolerant und wie beiläufig, das mühsam errungene Lehrerinnenkopftuchverbot kippen.

Minister Schneider rauschte pressewirksam zum Fastenbrechen in die Mönchengladbacher DITIB-Moschee, ausdrücklich, um sich in Sachen Eickener Islamschule zu positionieren, und schloss sich eben nicht den Demonstranten gegen die rückwärtsgewandte und auf Rechtsspaltung zielende wahhabitische / salafistische Weltanschauung an.

Die Scharia ist ein auf Ungleichbehandlung begründetes Rechtssystem. Innermuslimisch geht es um die geheiligte und heilssichernde Deklassierung der Frau, was natürlich laut schnatternd abgestritten wird. Die heutigen so genannten Muslime in aller Welt sind gewissermaßen erpressbar, denn die Herabsetzung der Frau (halbes Erbe, halbe Stimme vor Gericht) ist im Koran angelegt, und wer dem Koran widerspricht, ist ein Apostat, ein Mensch, der islamrechtlich gesehen noch weniger Wert ist als ein Dhimmi (Jude, Christ).

Guntram Schneider und Reinhold Schiffers denken an ihre politische Karriere und sprechen das Wort Scharia gar nicht erst aus, während der bosnische Großmufti Mustafa Cerić die Implementierung der Scharia im Familienrecht fordert. Mustafa Cerić, das im Beisein von Wolfgang Schäuble und Armin Laschet auch in Deutschland herumgereichte ECFR-Führungsmitglied aus dem der Muslimbruderschaft verpflichteten Netzwerk des radikalen Klerikers Yūsuf al-Qaraḍāwī, will das islamische Recht: „opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law (11).“ Europa droht die Rechtsspaltung.

Die Scharia als Gehorsamsdoktrin und Staatsmodell, Werkzeug der vermeintlichen Seelenrettung sowie kulturrassistische und frauenfeindliche Rechtspraxis kollidiert mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) und dem Grundgesetz. Jeder Mensch in Deutschland ist daher gehalten, sich der citoyenneté verpflichtet zu fühlen statt der islamischen Gottesknechtschaft der ʿabdīya (bzw. ʿubūdīya, slavehood, servanthood), er oder sie ist citoyen oder citoyenne, kein politreligiöser „Gottesknecht“.

Die heiligen Bücher der Menschheit sind geschrieben und verdienen, soweit private Lust besteht oder berufliche Notwendigkeit, unsere nüchterne Betrachtung (Außenansicht), an sie brauchen wir auch gar nicht mit dem Rotstift zu irgendeiner Korrektur heranzugehen, denn der Apostatenmord ist ebenso „islamisch korrekt“ wie demokratisch untersagt. Koran und Hadithen sind hierzulande eben keine Verfassungsgrundlage, auch nicht in der Eickener Straße 164.

Wir nehmen die Integration sehr ernst – allerdings die Integration ins Grundgesetz, nicht ins islamische oder sonstige Gottesgesetz. Da wir der AEMR verpflichtet sind, die auch im Namen der so genannten Religion nicht außer Kraft zu setzen ist, können wir uns grundsätzlich an die Beschreibungen und Empfehlungen der Sozialwissenschaftlerin, Islamkritikerin und Frauenrechtlerin Necla Kelek (12) halten. Als ein Aktivist der Bürgerinitiative Eicken und Teilnehmer der gestrigen offiziellen Vereinsgründung möchte ich sagen: Wir, die Bürger für Mönchengladbach, sind auf dem richtigen Weg.

Sagen wir: »Nein!« zu einer religiös begründeten Rechtsverschiedenheit, setzen wir das »Être citoyen«, den Bürgerbegriff gegen die schleichende Legalisierung der Apartheid der Religionsvölker.

Karsten Hilchenbach

(1) Very british? Richterliche Amtshandlung in Allahs Stellvertreterschaft, Seelenrettung per Aktenzeichen. Fiqh, Sakraljurisprudenz. Sehr klassisch, mit Vielweiberei und Frauenverstoßung.

http://www.islamic-sharia.org/

(2) Scharia pur: Prinzip Kindbraut

http://www.express.de/regional/duesseldorf/zwoelfjaehrige-bekam-in-zwangsehe-ein-baby/-/2858/705568/-/index.html

(3) Michael Kreutz: »In Europa, wo die Scharia noch gilt«, Transatlantic Forum, 14.09.2005

http://www.transatlantic-forum.org/index.php/archives/2005/106/europa-scharia/

(4) Allah, Mohammed, Pierre Vogel und Sven Lau billigen das kleine Mädchen verheiratende und schwängernde saudi-arabische Familienrecht (Scharia). Scheich und Großmufti: Abd al-Aziz bin Abdullah Al asch-Schaich.

http://articles.cnn.com/2009-01-17/world/saudi.child.marriage_1_saudi-arabia-deeply-conservative-kingdom-top-saudi-cleric?_s=PM:WORLD

http://edition.cnn.com/2009/WORLD/meast/01/17/saudi.child.marriage/index.html

(5) Eine offizielle Erklärung zur Islamschule gab der Mönchengladbacher »TDIV, Türkisch-Deutscher Integrations-Verbund« ab, der Mönchengladbacher Diplom-Sozialpädagoge Edward von Roy lichtet den Nebel mit einem lesenswerten Kommentar.

http://www.bz-mg.de/brauchtum-gesellschaft-menschen/integration-nachbarschaft/islamschule-erklarung-des-turkisch-deutschen-integrationsverbund-tdiv.html

(6) »Wir distanzieren uns von Islamisten«, sagt der Schariafreund. Schilda pardon Mönchengladbach und der Özden-Effekt. Gelebtes Shariah Law (šarīʿa) umfasst den Schleier (textile Markierung der Frau als eine dem Männerrecht unterworfene, das Weltgericht Fürchtende und lediglich prekär Tugendhafte: ḥiǧāb, pers. pardā) ebenso wie die Gender-Apartheid (physical segregation of the sexes, ebenfalls ḥiǧāb, pers. pardā). Adnan Özden: „Von einem Kopftuch-Verbot halte ich persönlich nichts. Außerdem bin ich wegen der Geschlechtertrennung tatsächlich dagegen, dass Jungs und Mädchen zusammen Sport machen.“

http://www.rp-online.de/niederrheinsued/moenchengladbach/nachrichten/Wir-distanzieren-uns-von-Islamisten_aid_894173.html

(7) »Integrationsrat lehnt radikale Islamschule ab« – so zwar nicht der Text und schon gar nicht die Realität in der niederrheinischen Schildbürgerstadt, aber wenigstens die Titelzeile ist es, welche die Islamschule ablehnt (versteckt wird also für eine „unradikale“ Islamschule geworben).

http://www.rp-online.de/niederrheinsued/moenchengladbach/nachrichten/Integrationsrat-lehnt-radikale-Islamschule-ab_aid_907525.html

(8) Die LAGA (Landesintegrationsrat Nordrhein-Westfalen: Tayfun Keltek, Muhammet Balaban, Gülistan Yüksel usw.) will das Lehrerinnenkopftuch.

http://laga-nrw.de/xd/public/content/index.html?pid=195

(9) Was für ein Zufall, du trägst dein Kopftuch auch freiwillig, und du auch, und sogar eine Burka? LAGA-Aktivist Muhammet Balaban glaubt nicht, dass muslimische Eltern ihre Kinder zum Kopftuchtragen zwingen: „Ab der Pubertät steht jeder eigenverantwortlich vor Gott. Die Mädchen entscheiden dann selbst, wie sie sich kleiden.“

http://www.express.de/regional/duesseldorf/hier-sind-kopftuecher-unerwuenscht/-/2858/765606/-/index.html

(10) Henryk M. Broder: »Als käme der Leibhaftige in die Stadt«, DER SPIEGEL, 30.08.2010. Broder weiß zur besorgten Gülistan Yüksel: »Freilich müsse man auch „die Ängste der Menschen ernst nehmen“. Nach der Versammlung sagt sie, die Bürgerinitiative würde „Öl ins Feuer gießen“. Dann geht sie heim, während die Einwohner von Eicken in kleinen Gruppen ratlos weiter diskutieren.«

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,714471-2,00.html

(11) Cerić (ECFR-Mitglied unter der weltweit geachteten sunnitischen geistlichen Autorität Hassprediger al-Qaraḍāwī) will das einheitliche und auf das Individuum (auch das atheistische und sogar das weibliche) bezogene Recht beenden: „opening the way for the Muslim law to be recognized in matters of personal status such as the Family Law“ – liebe Mönchengladbacher: multikulti heißt Rechtsspaltung, kalifatsähnliche Struktur.

http://www.idfr.gov.my/en/index.php?option=com_content&task=view&id=144&Itemid=121

(12) Dr. phil. Necla Kelek. Beim Verlag Kiepenheuer & Witsch (KiWi) sind vier Bücher der Wissenschaftlerin erschienen, die Volkswirtschaftslehre und Soziologie studierte und in Greifswald promovierte:

Himmelsreise. Mein Streit mit den Wächtern des Islam (2010)

Bittersüße Heimat. Bericht aus dem Inneren der Türkei (2008)

Die verlorenen Söhne. Plädoyer für die Befreiung des türkisch-muslimischen Mannes (2006)

Die fremde Braut. Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland (2005)

http://www.kiwi-verlag.de/50-0-autorsuche.htm?id=4469

Der Integrationsrat und die Salafisten

September 19, 2010

Liederliche Satire, dem absichtlich oder versehentlich ganz im Sinne der Scharia segregierend tätigen Integrationsrat der Stadt Mönchengladbach gewidmet („Nachdem jedoch Peter-Johann Steier (Liste Yüksel) auch seine persönliche Meinung gegen die Salafisten in Eicken äußerte, wurde die Sitzung unterbrochen. Anschließend verlas Vorsitzende Gülistan Yüksel …“). Gesungen auf die Melodie »Bunt sind schon die Wälder« (Worte: Johann Gaudenz von Salis-Seewis 1782), die Johann Friedrich Reichardt 1799 erfand. Die Herkunft des Textes ist unbekannt, Volkslied vom Niederrhein.

Herrschaftszeiten,

der Scheich kommt!

Ach, die Salafisten,

wissen Sie, wir müssten

toleranter sein.

Diese jungen Frommen

wollen zu uns kommen,

beten, keusch und rein.

Viele Frauen im Schleier

sind euch nicht geheuer?

Man gewöhnt sich daran!

Burkas machen glücklich,

ehrbar und sind schicklich,

Mädchen, zieh eine an!

O welch frohe Kunde,

die Scheich Ciftci zur Stunde

ausgerufen hat:

Gott gibt Menschenrechte!

Allahs frohe Knechte

strömen in die Stadt.

Lauschet den geehrten

Führern und Gelehrten:

Gott bringt Information.

Fatma und Maria

brauchen die Scharia,

für ihre Integration.

Menschenrecht im Plural,

Abdurrahim Vural

spürt die neue Zeit.

Polygames Leben

ist sehr zu erstreben.

Allahkratie macht sich breit.

Den Islam zu stören,

Grundgesetze beschwören,

das ist nicht gemeint.

Burka tolerieren,

Ehen arrangieren:

sei kein Fremdenfeind!

Volkslied vom Niederrhein, Melodie: »Bunt sind schon die Wälder«

Gitarre:

D D A D

h h G D.

e D EA +A

D D G G

e e A A

D A D D

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